Zwei Drittel der Deutschen nutzen generative KI – doch nur ein Bruchteil zahlt dafür. Bezahlangebote bieten zwar Vorteile, stoßen aber bei den meisten auf Zurückhaltung.
Künstliche Intelligenz ist in Deutschland auf dem Vormarsch: 67 Prozent der Menschen ab 16 Jahren setzen laut einer aktuellen Bitkom-Studie zumindest gelegentlich auf generative KI-Tools wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini. Trotz dieser weiten Verbreitung bleibt der Griff zum Geldbeutel jedoch die Ausnahme. Nur 8 Prozent der Nutzenden setzen derzeit auf kostenpflichtige KI-Dienste, weitere 2 Prozent haben dies in der Vergangenheit getan.
Bezahlen bleibt die Ausnahme
Gerade einmal ein Fünftel der Befragten kann sich vorstellen, künftig für KI-Anwendungen Geld auszugeben. Ganze 62 Prozent lehnen bezahlte Angebote kategorisch ab. Dabei bieten kostenpflichtige Dienste oft nicht nur leistungsfähigere Modelle, sondern auch mehr Datenschutz – etwa durch Verzicht auf die Nutzung persönlicher Daten zu Trainingszwecken.
„Für gelegentliche Fragen oder einfache Anwendungen reichen kostenlose Tools meist völlig aus“, erklärt Lucy Czachowski vom Digitalverband Bitkom. „Wer aber regelmäßig mit KI arbeitet oder Wert auf umfassende Funktionen legt, kommt oft nicht um ein Bezahlmodell herum.“
Was KI leisten soll – und kann
Die Einsatzzwecke generativer KI haben sich im Vergleich zum Vorjahr teils deutlich verschoben. Die Textgenerierung bleibt mit 70 Prozent die meistgenutzte Funktion. Dicht dahinter rangiert inzwischen die Bildgenerierung: 83 Prozent erstellen damit visuelle Inhalte – ein Sprung von 30 Prozentpunkten im Vergleich zu 2024. Auch Videos (19 Prozent) und Musik (12 Prozent) werden zunehmend mithilfe von KI produziert.
Was kostet die KI?
Wer für KI bezahlt, gibt im Durchschnitt 16 Euro pro Monat aus. 17 Prozent der zahlenden Nutzer kommen mit weniger als 10 Euro aus, während mehr als die Hälfte (57 Prozent) sogar 20 Euro oder mehr investieren.
Fazit
Kostenlose KI bleibt für die meisten das Mittel der Wahl – bequem, leistungsfähig und zugänglich. Doch wer mehr will – ob Qualität, Funktion oder Datenschutz – muss oft auch mehr investieren. Noch bleibt diese Bereitschaft jedoch eher die Ausnahme.
Hinweis zur Methodik:
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 11 bis KW 15 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ.
(vp/Bitkom)