Studie: Mit dem Wachstum steigen die Kosten für Datenverluste

Firmen verwalten im Schnitt fast 40 Prozent mehr Daten als noch vor einem Jahr. Waren es 2016 lediglich 1,45 PByte, sind es 2019 über 13 PByte an Daten. Einer Dell-Studie (Global Data Protection Index) zufolge war eine große Mehrheit in den vergangenen zwölf Monaten von Störfällen betroffen. Die jährlichen Kosten für Datenverluste steigen in Unternehmen auf fast 900.000 Euro. Viele haben Bedenken, dass aktuelle Datensicherungslösungen den künftigen Anforderungen nicht mehr genügen.

Grafik: DellGrafik: DellUnternehmen verwalten weltweit durchschnittlich über 13 PByte an Daten. Im Schnitt sind dies fast 40 Prozent mehr, als noch vor einem Jahr (9,7 PByte). Nach Angaben der Dell-Studie Global Data Protection Index 2020 Snapshot entspricht dies gegenüber dem Jahr 2016 sogar einem Wachstum von 831 Prozent. Damals wurden lediglich 1,45 PByte vorgehalten.

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Eine große Bedrohung für diese Daten ist die steigende Anzahl von Störereignissen wie Cyberattacken und Systemausfälle. Waren im Jahr 2018 noch 76 Prozent der befragten Unternehmen von solchen Ereignissen betroffen, galt dies ein Jahr später schon für 82 Prozent der Befragten. Als besonders anfällig zeigten sich dabei Unternehmen, die Datensicherheitslösungen mehrerer Anbieter im Einsatz haben. Sie wurden der Studie zufolge etwa doppelt so oft von Vorfällen betroffen. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Firmen, die Lösungen von zwei oder mehr Anbietern nutzen, seit 2016 auf 80 Prozent (+20%).

Mit den Störereignissen steigen damit auch die Kosten: So betrugen die geschätzten jährlichen Kosten für Ausfallzeiten 2019 im Durchschnitt rund 719.000 Euro. Im Jahr 2018 lagen sie noch bei rund 467.000 Euro. Auch die geschätzten durchschnittlichen Kosten für Datenverluste gingen in die Höhe und betrugen 2019 rund 900.000 Euro (2018/883k Euro).

Neue Technologien fordern Datensicherheitslösungen heraus

»Fast alle der befragten Unternehmen investieren in neue Technologien«, sagt Christoph Storzum, Vertriebsdirektor für Data-Protection-Lösungen bei Dell Technologies. »Die Top 5 bilden dabei Cloud-native Anwendungen (58%), Künstliche Intelligenz und Machine Learning (53%), SaaS-Anwendungen (51%), 5G- und Cloud-Edge-Infrastrukturen (49%) sowie Internet-of-Things- und Endpunkt-Lösungen (36%).« Knapp drei Viertel der Befragten (71%) gehen davon aus, dass diese Technologien die Datensicherheit weiter verkomplizieren. 61 Prozent sehen neue Technologien als Risiko für die Datensicherheit und über die Hälfte der Unternehmen, die solche Technologien einsetzen, tun sich schwer damit, adäquate Sicherheitslösungen dafür zu finden.

Ihre Sorgen um eine angemessene Datensicherheit wachsen weiter, wenn die Befragten an zukünftige Geschäftsanforderungen denken. 81 Prozent befürchten, dass sich mit ihren vorhandenen Lösungen nicht alle davon erfüllen lassen. Zweifel haben sie vor allem an einer vollständigen Wiederherstellung von Daten nach einem Cyber-Angriff (69%) oder einem Datenverlustvorfall (64%), der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zum Datenschutz (62%) und der Erfüllung der Service-Level-Ziele für Backup und Recovery (62%).

Datensicherheit und Cloud sind eng verflochten

Laut Dell werden Cloud-Ansätze bei der Einführung neuer Geschäftsanwendungen bevorzugt. Wobei öffentliche, hybride und private Clouds nahezu zu gleichen Teilen (+/- 40%) zum Einsatz kommen, mit leichten Vorteilen für Public-Clouds. Als größte Vorteile der öffentlichen Clouds sehen die Befragten dabei vor allem eine bessere Performance (61%), erhöhte Sicherheit (59%) und einen zuverlässigeren Datenschutz (56%).

Dementsprechend erwarten die befragten Unternehmen von den Datensicherheits-Anbietern, dass sie effektive Lösungen für diese Umgebungen bereitstellen. So finden es 85 Prozent sehr wichtig, dass Anbieter mit ihren Lösungen Cloud-native Anwendungen schützen können. Da außerdem immer mehr Daten durch Edge-Umgebungen fließen, präferieren viele Befragte Cloud-basierte Backups. 62 Prozent sehen Private Clouds und 49 Prozent Public Clouds als Ansatz, um Daten, die an Edge-Standorten entstehen, zu verwalten und zu schützen.

Daten werden verstärkt zur Wertschöpfung genutzt

Gleichzeitig belegt die Studie, dass die Daten für Unternehmen tatsächlich einem Wirtschaftsfaktor werden. »80 Prozent der Befragten geben an, dass sie den Wert ihrer Daten zu schätzen wissen und sie diese bereits zur Wertschöpfung heranziehen oder planen, das in Zukunft zu tun«, erklärt Dell-Manager Storzum. »Bei der Umfrage im Jahr 2018 traf das noch auf 74 Prozent zu. Daten sind das Herzblut von Unternehmen und der Schlüssel für ihre digitale Transformation. Widerstandsfähige, zuverlässige und moderne Datensicherheitsstrategien sind deshalb heute unerlässlich.« Nur auf dieser Grundlage könnten Unternehmen bessere und schnellere Entscheidungen treffen und kostspielige Ausfälle vermeiden.

Die 4. Auflage Global Data Protection Index wurde zusammen mit Marktforschern von Vanson Bourne durchgeführt. Befragt wurden Entscheider in 15 Ländern und aus 14 Branchen.

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