Ein sogenannter Ransomware-Angriff trifft laut einem Bericht prominente Krankenhäuser in der britischen Hauptstadt. Die Folgen sind noch nicht absehbar.
Wegen eines Cyber-Angriffs sind in mehreren Londoner Kliniken Operationen verschoben worden. Auch Bluttransfusionen seien nicht möglich gewesen, berichtete die Fachzeitschrift «Health Service Journal» (HSJ) am Dienstag unter Berufung auf interne Nachrichten des Gesundheitsdiensts NHS. Grund sei ein «schwerer IT-Vorfall» bei einem Pathologie-Dienstleister. Einige Verfahren und Operationen seien an andere Anbieter weitergeleitet worden, hieß es weiter.
Betroffen waren demnach auch die Krankenhäuser Guy’s und St. Thomas‘. Das King’s College Hospital bestätigte der britischen Nachrichtenagentur PA die Attacke.
Daten wochenlang nicht zugänglich?
Dem «HSJ»-Bericht zufolge handelt es sich um einen sogenannten Ransomware-Angriff, bei denen Kriminelle die Daten von Unternehmen oder auch der öffentlichen Verwaltung verschlüsseln und ein Lösegeld für die Entschlüsselung fordern. Es werde «eher Wochen als Tage» dauern, bis Daten wieder zugänglich seien, zitierte das Blatt eine Quelle.
Spekuliert wurde, dass die Notfallversorgung in den Krankenhäusern beeinträchtigt sein könnte, da möglicherweise nicht auf kurzfristige Bluttestergebnisse zugegriffen werden könne. Pathologie-Abteilungen helfen bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Infektionen, indem sie Proben, darunter Blut und Gewebe, analysieren.
dpa