Prozess wegen Hackerangriffs startet hinter verschlossenen Türen

Der Prozess gegen einen mutmaßlichen Hacker aus Hessen wegen eines Online-Angriffs auf 1000 Prominente und Politiker beginnt am Mittwoch (8.30 Uhr) ohne großes Publikum. Dem 22-Jährigen wird eine lange Liste an Straftaten im Netz vorgeworfen. Wegen der hohen Zahl prominenter Opfer hatte der Fall bundesweit Schlagzeilen gemacht.

Zuschauer sind nicht zugelassen, auch eine öffentliche Äußerung des Angeklagten wird nicht erwartet. Das Amtsgericht Alsfeld will aber über den Verlauf des Prozesses informieren.

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Keine Zuschauer, keine Bild- und Videoaufnahmen im Gerichtsgebäude – für die Verhandlung gegen den 22-Jährigen hat das Gericht strenge Auflagen angeordnet. Der Grund: Der Prozess findet vor dem Jugendschöffengericht statt, weil der Angeklagte zum Tatzeitpunkt als Jugendlicher beziehungsweise Heranwachsender galt.

Das Medieninteresse dürfte trotzdem groß sein. Denn der massive Hackerangriff, der dem Angeklagten zur Last gelegt wird, schlug hohe Wellen. Durch Ausnutzen der Rücksetzfunktion von Online-Profilen und den Ankauf von gestohlenen Daten soll sich der damalige Schüler private Daten wie Kreditkartennummern, Adressen und Korrespondenzen beschafft haben. Diese veröffentlichte er schrittweise über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Vorgeworfen wird dem 22-Jährigen unter anderem Ausspähen und Veränderung von Daten, Fälschung, Datenhehlerei und Erpressung. Bei seiner Vernehmung sagte er laut Bundeskriminalamt (BKA), er habe Menschen «bloßstellen» wollen, über deren öffentliche Äußerungen er sich geärgert habe. Laut Amtsgericht hat der Angeklagte über seinen Anwalt ausrichten lassen, sich nicht öffentlich äußern zu wollen. Es ist ein weiterer Prozesstag am 30. September angesetzt.

dpa

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