Im Kampf gegen Darknet-Kriminalität: Bayern schließt Kooperation ab

Mithilfe moderner Technologien wollen bayerische Ermittler künftig kriminellen Machenschaften im Darknet professioneller auf die Spur kommen.

Ein neues Tool namens GraphSense soll ermöglichen, vor allem in Kryptowährungen wie Bitcoin fließende Geldströme in dem Teil des Internets nachzuvollziehen, der nur mit spezieller Software erreichbar ist und weitgehende Anonymität bietet. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) unterzeichnete am Mittwoch in München eine Kooperationsvereinbarung mit der Wiener Forschungseinrichtung Complexity Science Hub (CSH).

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Das von dem Komplexitätsforscher Stefan Thurner geleitete Zentrum schloss sich der bereits bestehenden Kooperation mit dem niederländischen Forschungszentrum TNO an, das einen DarkNet-Monitor zur Aufdeckung von Straftaten wie Missbrauch von Kindern betreibt.

Der Zugriff auf die neuen technischen Möglichkeiten werde über die bei der Generalstaatsanwalt Bamberg angesiedelte Zentralstelle Cybercrime der bayerischen Justiz erfolgen, sagte Eisenreich. Dort arbeiten mittlerweile 18 Staatsanwälte an Ermittlungen gegen Kriminalität im Internet. Die Zentralstelle solle noch in diesem Jahr personell aufgestockt werden, kündigte Eisenreich an.

«Kriminelle agieren länderübergreifend und verlagern ihren Handel mit verbotenen Waren wie gestohlenen Daten, Drogen, Waffen oder Kinderpornografie zunehmend auf den digitalen Schwarzmarkt», sagte der Minister. Deshalb müssten sich auch die Ermittler länderübergreifen aufstellen. Bei der Ermittlung von Kriminellen sei es eine gängige Strategie, den Geldflüssen zu folgen. Da im Darknet vor allem mit Kryptowährungen bezahlt werde, müssten sich die Ermittler dieser Herausforderung stellen. «Mit GraphSense können die Spezialisten der ZCB diese Ermittlungsansätze zügig erkennen und so Täter besser überführen», sagte Eisenreich.

dpa

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