E-Mails gelten als eines der größten Einfallstore für Hacker. Ein neuer Online-E-Mail-Checker soll Nutzern nun helfen, die Sicherheit ihres E-Mail-Anbieters zu überprüfen. So können Risiken wie Identitätsdiebstahl, Spionage oder Schadcode gezielt reduziert werden.
Der E-Mail-Checker des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) prüft, ob Anbieter zentrale Richtlinien zur sicheren Kommunikation umsetzen. Diese Richtlinien legen fest, wie E-Mails sicher transportiert und authentifiziert werden können. Ziel ist es, Unbefugten den Zugriff auf Nachrichten zu erschweren und Manipulationen zu verhindern.
Darüber hinaus sollen E-Mail-Programme künftig erkennen, ob Absenderadressen echt sind oder gefälscht wurden. Das soll verhindern, dass Cyberkriminelle sich als vertraute Kontakte ausgeben.
«Als Cybersicherheitsbehörde Deutschlands ist es unser Anspruch, die Bürgerinnen und Bürger nicht nur für Gefahren im Netz zu sensibilisieren, sondern sie aktiv zu schützen», erklärt BSI-Präsidentin Claudia Plattner.
Susanne Dehmel von Bitkom betont: «Nur wenn E-Mails wirksam abgesichert sind, sind Geschäftsprozesse und Kundendaten geschützt und das Vertrauen in digitale Dienste gestärkt.» 26 Prozent der deutschen Unternehmen haben in den letzten zwölf Monaten Schäden durch Phishing erlitten.
Gemeinsam mit Bitkom und dem Verband der Internetwirtschaft (eco) hat das BSI die «Hall of Fame der E-Mail-Sicherheit» veröffentlicht. Dort werden 150 Unternehmen und Organisationen gelistet, die moderne Sicherheitsmaßnahmen aktiv umsetzen – darunter die Commerzbank und die Kreishandwerkerschaft Paderborn. Einige Unternehmen engagieren sich zwar stark, möchten aber nicht gelistet werden.
Laut den Initiatoren der Kampagne erreicht jedes berufliche Postfach täglich im Schnitt 42 E-Mails. Rund 90 Prozent aller Cyberangriffe erfolgen über diesen Kommunikationskanal.
dpa