Amazon Web Services (AWS) hat auf dem diesjährigen AWS Summit in New York eine Reihe bedeutender Neuerungen im Bereich Künstliche Intelligenz vorgestellt.
Im Mittelpunkt standen dabei neue Technologien und Dienste, die den Aufbau, die Nutzung und die Überwachung intelligenter KI-Agenten erleichtern und verbessern sollen.
Mit AgentCore stellt AWS eine modulare Plattform bereit, die Entwicklerinnen und Entwicklern ermöglicht, KI-Agenten unabhängig vom verwendeten Framework oder Modell zu betreiben. Auch Modelle, die nicht direkt über Amazon Bedrock bereitgestellt werden, lassen sich integrieren. Die Plattform umfasst mehrere spezialisierte Komponenten:
Neue Plattform für flexible KI-Agenten: AgentCore
Die AgentCore Runtime schafft eine serverlose Umgebung für Agentenprozesse. Diese ist flexibel genug für kurze Interaktionen mit geringer Verzögerung, aber auch für langanhaltende Aufgaben mit bis zu acht Stunden Laufzeit. Dabei wird jede Session vollständig isoliert, um Datensicherheit und Stabilität zu gewährleisten.
Lernfähige Agenten durch Speichermanagement
Über AgentCore Memory wird ein kontextsensitiver Speicher verwaltet, der nicht nur kurzfristige Sessiondaten, sondern auch langfristige Interaktionen berücksichtigt. So können Agenten aus bisherigen Gesprächen lernen und entsprechend agieren.
Transparenz und Kontrolle durch Beobachtbarkeit
Mit AgentCore Observability lassen sich die Ausführungsprozesse der Agenten visualisieren und überwachen. Telemetriedaten, Ressourcennutzung und Debugging-Informationen können über Amazon CloudWatch oder andere kompatible Tools eingesehen werden – dank Unterstützung des OpenTelemetry-Standards.
Sichere Verbindung zu externen Systemen
AgentCore Identity erlaubt es Agenten, auf verschiedene AWS-Dienste sowie Drittanbieter-Plattformen wie GitHub, Slack oder Salesforce zuzugreifen – stets authentifiziert und autorisiert. Anmeldedaten wie OAuth-Tokens werden dabei sicher verwaltet.
Integration bestehender Systeme leicht gemacht
Mit dem AgentCore Gateway lassen sich vorhandene APIs oder AWS Lambda-Funktionen mit minimalem Codeaufwand für KI-Agenten nutzbar machen. Möglich wird das durch die Nutzung des Model Context Protocols (MCP), das eine einheitliche Kommunikation zwischen Agent und Tool sicherstellt.
Webzugriff für automatisierte Agentenaktionen
AgentCore Browser stellt skalierbare Browser-Instanzen zur Verfügung, über die Agenten eigenständig im Web agieren können. Dies öffnet die Tür für automatisierte Recherchen oder Webinteraktionen durch KI.
Isolierte Umgebung für Codeausführung
Ein weiterer Baustein ist der AgentCore Code Interpreter, der von Agenten erzeugten Code in einer sicheren und abgeschotteten Umgebung ausführt – ein wichtiges Werkzeug, insbesondere bei komplexen Rechenoperationen oder Datentransformationen.
Neue Wege für den Einsatz von KI-Lösungen
Um Unternehmen den Zugang zu KI-Technologien zu erleichtern, hat AWS den eigenen Marketplace erweitert. Dort finden sich nun verstärkt Tools und Agentenlösungen von Drittanbietern, die direkt in die eigene Infrastruktur integriert werden können.
Im Rahmen der Veranstaltung kündigte AWS außerdem an, weitere 100 Millionen US-Dollar in das „AWS Generative AI Innovation Center“ zu investieren. Ziel ist es, Unternehmen weltweit bei der Entwicklung innovativer Anwendungen auf Basis generativer KI zu unterstützen.
Auch beim hauseigenen KI-Modell Amazon Nova wurden neue Anpassungsmöglichkeiten vorgestellt. Diese sollen eine feinere Abstimmung an individuelle Anforderungen ermöglichen und die Genauigkeit von Anwendungen deutlich steigern.