Mit Opus 4.5 komplettiert Anthropic seine aktuelle Modellgeneration. Nach Sonnet 4.5 im September und Haiku 4.5 im Oktober folgt nun das leistungsstärkste Modell der Reihe, das vor allem durch Verbesserungen bei der Programmierung und Speicherverwaltung auffällt.
“Das beste Modell der Welt für Coding”
Anthropic selbst bezeichnet das neue Modell als “intelligent, effizient und das beste Modell der Welt für Coding, Agenten und Computer-Nutzung”. Auch bei alltäglichen Aufgaben wie umfangreicher Recherche oder der Arbeit mit Präsentationen und Tabellen soll Opus 4.5 deutliche Fortschritte bringen.
Bei Leistungstests erreicht das Modell Spitzenwerte, unter anderem bei SWE-Bench und Terminal-bench für Code-Aufgaben, tau2-bench und MCP Atlas für Werkzeug-Nutzung sowie ARC-AGI 2 und GPQA Diamond für allgemeine Problemstellungen. Opus 4.5 knackt als erstes Modell die 80-Prozent-Schwelle beim SWE-Bench Verified.
Das Modell ist ab sofort über die Claude-Apps, die API und alle drei großen Cloud-Plattformen verfügbar. Entwickler nutzen dafür den API-String claude-opus-4-5-20251101. Der Preis wurde auf 5 Dollar für eine Million Input-Token und 25 Dollar für Output-Token gesenkt.
Übertrifft menschliche Bewerber
Intern testete Anthropic das Modell an einer besonders schwierigen Prüfungsaufgabe für Performance-Engineering-Kandidaten, wie es heißt. Innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens von zwei Stunden erzielte Opus 4.5 ein höheres Ergebnis als jeder menschliche Bewerber jemals zuvor.
Tester berichten übereinstimmend, dass Opus 4.5 mit Mehrdeutigkeiten umgehen und Kompromisse abwägen könne, ohne an die Hand genommen zu werden. Bei komplexen Multi-System-Bugs finde das Modell eigenständig Lösungen. Aufgaben, die vor wenigen Wochen für Sonnet 4.5 noch nahezu unmöglich waren, seien nun machbar.
Browser und Tabellenkalkulation im Fokus
Zeitgleich erweitert Anthropic den Zugang zu seinen Chrome- und Excel-Integrationen, die bislang nur ausgewählten Testern zur Verfügung standen. Max-Nutzer erhalten Zugriff auf die Browser-Erweiterung, während das Excel-Angebot auch für Team- und Enterprise-Kunden freigeschaltet wird.
Endlos-Chats ohne Unterbrechung
Eine grundlegende Neuerung betrifft den Umgang mit langen Konversationen. Zahlende Nutzer profitieren durch eine neue Funktion: Erreicht das Modell seine Kapazitätsgrenze, komprimiert es den Gesprächsverlauf automatisch im Hintergrund, statt die Unterhaltung abzubrechen.
Effort-Parameter für Entwickler
Über die neue Developer Platform können Entwickler mit dem “Effort”-Parameter steuern, wie intensiv das Modell an Problemen arbeitet. Bei mittlerer Einstellung erreicht Opus 4.5 die Bestwerte von Sonnet 4.5 beim SWE-Bench Verified, benötigt dabei aber 76 Prozent weniger Output-Token. Bei höchster Einstellung übertrifft es Sonnet 4.5 um 4,3 Prozentpunkte – mit 48 Prozent weniger Token.
Mehr Sicherheit gegen Angriffe
Anthropic bezeichnet Opus 4.5 als das am besten ausgerichtete Modell, das das Unternehmen bisher veröffentlicht hat. Besonders bei der Abwehr von Prompt-Injection-Angriffen, bei denen Hacker versuchen, schädliche Anweisungen einzuschleusen, sei das Modell robuster als jedes andere Frontier-Modell der Branche.
Das Timing ist kein Zufall: Mit OpenAIs GPT 5.1 vom 12. November und Googles Gemini 3 vom 18. November stehen zwei starke Konkurrenten bereits in den Startlöchern.