Star Wars Technik Check: Science Fiction vs. Realität

Die Fans können es kaum erwarten, bis “Die letzten Jedi“ sie wieder in das Star Wars-Universum entführt. Auch im zweiten Teil der dritten Krieg der Sterne-Trilogie wird der epische Kampf der hellen und der dunklen Seite der Macht weitergeführt. 

Wie es im Krieg zwischen Imperium und Wiederstand üblich ist, kommt auch dieses Mal haufenweise mehr oder weniger realistische Technik zum Einsatz.

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Lichtschwerter oder Todessterne werden wohl weiterhin Science-Fiction bleiben. Es gibt allerdings auch schon einige Errungenschaften aus der fernen Galaxie, die heute bereits Anwendung finden. Von Sturmtruppen über Hoverbikes bis hin zu Laserwaffen ist bereits vieles möglich. Hier ein paar Beispiele:

Mit dem Jetpack durch die Lüfte

SciFi: Wer würde nicht gerne mit einem Raketenrucksack à la Jango Fett zur Arbeit fliegen? Das riskante Fortbewegungsmittel wurde ihm durch Fehlfunktionen zwar bereits mehrfach beinahe zum Verhängnis aber auf dem Weg ins Büro sollte die Gefahr durch Laser-Waffen eigentlich marginal sein, denn ein Klonkrieg dürfte in absehbarer Zeit nicht zu erwarten sein.

Realtität: Tatsächlich experimentieren Firmen bereits seit Jahren mit tragbaren Düsenantrieben. Die Firma Jetpack Aviation beispielsweise startete 2015 in New York einen Jungfernflug mit dem Jetpack JB9. Das Fluggerät erreicht Firmenangaben zufolge eine maximale Höhe von etwa 3.000 Metern. Die maximale Geschwindigkeit beträgt über 100 km/h und der Raketenrucksack erlaubt Flugdauern bis zu 10 Minuten.

Auch im Weltall findet der Jetpack bereits Anwendung. Vom Space-Shuttle aus ermöglicht er es den Astronauten, sich ein wenig unabhängig davon zu bewegen. Gesteuert und angetrieben wird er hier von Stickstoffgas, das unter hohem Druck steht und durch Düsen austritt.

Laserwaffen zum Abschuss von Drohnen

SciFi: Von kleinen X-Flüglern und TIE-Jägern über AT-ATs bis hin zu großen Supersternzerstörern – wer im Kampf für oder gegen das Imperium auch nur den Hauch einer Chance haben möchte, ist mit Lasergeschützen ausgestattet. Aussehen und Schussfrequenz variieren hierbei gewaltig.

Realität: Das US-Militär verwendet heute bereits Laserkanonen. Theoretisch könnten Attacken mit Laserwaffen wie etwa bei den Storm Troopers in absehbarer Zeit Realität werden. Experten sind sich jedoch einig, dass die Waffen dann weniger gegen Menschen als beispielsweise als Defensivwaffen zum Abschuss von Drohnen verwendet werden. So gibt es beispielsweise auf der USS Ponce seit etwa drei Jahren ein „Laser Weapon System“. Mit Hilfe eines 30-Kilowatt-Laserstrahl kann es Schiffe und Drohnen beschießen.

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Kommunikation über 3D-Hologramme

SciFi: Wie bei Prinzessin Leia, die Obi-Wan Kenobi um Hilfe bittet, finden Hologramme in der Star Wars-Saga meist in der Kommunikation Verwendung. Daten werden im Voraus aufgezeichnet, gespeichert und versendet. Jedoch ist auch eine Echtzeitübertragung mit dem so genannten HoloNetz möglich – ganz nach dem Prinzip der Live-Telefonie wie im Besprechungsraum im Jedi-Tempel auf Coruscant.

Realität: Japanischen Forschern ist es mit dem Projekt Fairy Lights inzwischen mit einem speziellen Laser-Aufbau gelungen, Hologramme zu erzeugen mit denen sogar haptische Interaktion möglich ist. Die dreidimensionalen Bilder sind momentan allerdings maximal einen Kubikzentimeter groß. Erzeugt werden sie durch Impulse eines Lasers. Bis Hologramme im Mainstream angekommen sein werden wird es vermutlich noch ein bisschen Zeit vergehen, aber die Technik funktioniert bereits.

Heute schon veraltet: Medi-Droiden zur Überwachung von Körperfunktionen

SciFi: Auch Medizin-Technik wird in den Star Wars-Filmen thematisiert. Han Solo wird von Darth Vader in Karbonit eingefroren, Luke Skywalker verliert seine Hand und verschiedene Arten von Medi-Droiden kümmern sich um die Bewohner der weit, weit entfernten Galaxis. Sie haben ein großes Repertoire an medizinischen Geräten zur Verfügung aber wie bei Ärzten gibt es auch unter den Droiden Spezialisten. Ein Beispiel ist der zylindrische Medi-Droide FX-7. Auf seinem Schirm sind alle wichtigen Informationen zu Vitalzeichen ablesbar.

Realität: Hier ist die Realität der Science-Fiction sogar voraus. Wurde der FX-7 Medi-Droide dafür hergestellt, stationär eingesetzt zu werden, gibt es heute bereits raffinierte Methoden zur mobilen Überwachung. So hat sich das Unternehmen Dexcom beispielsweise auf moderne Hilfsmittel für Diabetiker spezialisiert: Ihr Dexcom G5 Mobile CGM-System misst kontinuierlich den Glukosewert im Gewebe und zeigt ihn in Echtzeit auf dem Empfänger, dem Smartphone oder der Smartwatch an. Hierzu wird ein Sensor mit einem dünnen, beweglichen Platinfaden in das Unterhautfettgewebe eingeführt und mit einem Pflaster fixiert. Dort misst er die Glukosekonzentration in der Gewebeflüssigkeit. Ein Sender sammelt die vom Sensor gemessenen Daten und sendet diese per Bluetooth automatisch an das Handy.

Gedankengesteuerte Prothesentechnik

SciFi: In “Das Imperium schlägt zurück” kämpft Luke Skywalker mit Darth Vader und verliert bei einem dramatischen Lichtschwert-Duell seine Hand. Zum Glück für ihn bekommt er schnell mechanischen, realistisch aussehenden Ersatz durch einen Medi-Droiden.

Realität: Auch in der Realität wird die Prothesentechnik immer besser. Die künstlichen Gliedmaßen werden teilweise bereits im 3D-Druckverfahren hergestellt und wirken durch vielfältige Bewegungsmuster auch in ihren Bewegungen immer realistischer. Gerade die menschliche Hand ist in dieser Hinsicht eine sehr komplexe Angelegenheit. Sogenannte myoelektrische Prothesen sind heute bereits gängig. Ihre Steuerung funktioniert über die Muskeln des nach der Amputation verbliebenen Stumpfes, der in Silikon eingebettet wird. Es wurden sogar erste Versuche mit der Steuerung von Prothesen durch Gedanken durchgeführt. Hier gibt es bereits Prototypen – derartig komplexe Prothesen werden allerdings wohl erst in Zukunft in Serie gefertigt werden können.

Körperpanzerung der Storm Trooper

SciFi: Für die neuen Star Wars-Filme bekam die typische weiße Plastoid-Panzerung der Sturmtruppen ein schickes Make-Over. Der modebewusste imperiale Sturmtruppler trägt sie über einem schwarzen, hautengen Overall. Zur Abrundung des Outfits sorgt sorgt noch ein weißer, gepanzerter Helm in mehreren Ausführungen, mit verschiedenen Spezialkomponenten für Anonymität.

Realität: Der Logistikdienstleister Geodis hat die Nutzung von Exoskeletten für Mitarbeiter in deren Warenlager in Venlo eingeführt. Die Mitarbeiter tragen die Exoskelette – eine am Körper getragene Stützstruktur – bei ihren Hebe- und Tragetätigkeiten um den unteren Rücken zu entlasten. Das Exoskelett unterstützt den Rücken durch ein Federsystem, das als eine Art Gegengewicht wirkt. Beugt sich der Mitarbeiter nach vorne, baut eine Feder ein Gegengewicht auf, so dass sich die Belastung um 40 Prozent reduziert.

Auch das britische Verteidigungsministerium stellte seine „Future Soldier Vision“ vor. Laut ihr könnten britische Soldaten schon im Jahr 2025 statt Rüstung eine Uniform mit Sensoren und Gadgets tragen. Die Rüstung soll auch eine Datenbrille, eine Smartwatch und ein integriertes Energieversorgungsmodul beinhalten sowie ein gepanzertes Exoskelett für zusätzliche Stärke.

Auf dem Hoverbike über die Route 66

SciFi: Ein langgehegter Traum vieler Star Wars-Fans ist ein Ritt auf einem Hoverbike, wie Luke Skywalker’s X-34-Landgleiter oder Reys motorrad-ähnlichem Gleiter in “Das Erwachen der Macht”. Auch in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ spielen die Geschosse eine wichtige Rolle. Luke Skywalker und Leia kapern eines der Gefährte und verfolgen flüchtige Sturmtruppen.

Realität: Ein Fahrzeug, das den Hoverbikes sehr nahekommt, ist das Aerofex Aero-X. Es wird von Propellern angetrieben und bietet sogar Platz für zwei Personen. Mit etwa 70 Kilometern pro Stunde kann es in etwa drei Metern Höhe über den Boden gleiten.

Auch die Hoversurf Company hat sich der Entwicklung des Hoverbikes verschrieben. Das russische Start-Up hatte in diesem Jahr ein Video veröffentlicht, das ihr fliegendes Motorrad „S3“ auf einer Moskauer Rennstrecke zeigt. Es trägt nach Angaben der Erfinder bis zu 120 Kilogramm und soll bis zehn Meter hoch fliegen können und eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometern pro Stunde erreichen.

 

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