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Nicht nur die Pandemie hatte in den letzten Jahren massive Auswirkungen auf Rechenzentren. Durch die Zunahme generativer künstlicher Intelligenz (KI) und anderer datenintensiver Anwendungen ist der Bedarf an High-Performance-Computing (HPC)-Umgebungen drastisch gestiegen. Dies führt zu neuen Ansätzen bei der Konzeption, Erweiterung und Verwaltung von Rechenzentren. Gleichzeitig müssen Kapazitäten ausgebaut und Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltbelastung implementiert werden.
Die Digitalisierung durchdringt nahezu jeden Lebensbereich. Die Rechenzentren, in denen die benötigten Daten und Anwendungen gespeichert und verarbeitet werden, sind so zu einer zentralen Säule der kritischen Infrastruktur moderner Gesellschaften geworden – und damit auch zu einem entscheidenden Faktor für das Gelingen der Energiewende.
Ob in Industrie, Verkehr und Verwaltung, ob in der Arbeitswelt oder im Alltag: Die zunehmende Digitalisierung hat zu einem weiteren Wachstum der Rechenzentren in Deutschland geführt. So verzeichnet die Branche zwischen 2012 und 2022 einen Anstieg der IT-Anschlussleistung um 90 Prozent. Insbesondere Cloud-Dienste treiben das Wachstum. Auch der Strombedarf ist gestiegen. Er lag im Jahr 2022 bei insgesamt 18 Mrd. Kilowattstunden – 2012 waren es noch 11 Mrd. kWh.
Etwa drei Viertel der Unternehmen im DACH-Raum erlitten im vergangenen Jahr Ausfälle in ihren Rechenzentren – mit teils erheblichen Kosten. Die häufigste Ursache: defekte Hardware. Das ist insbesondere in Zeiten von gestörten Lieferketten fatal.
Forscher der Nanyang Technological University Singapore (NTU) haben eine neue hocheffiziente Spray-Kühltechnik für Server-CPUs entwickelt. Damit lassen sich sowohl der Stromverbrauch als auch die daraus resultierenden CO2-Emissionen um 26 Prozent reduzieren, heißt es. Das Thema ist in Zeiten der Digitalisierung wichtig. Alle Rechenzentren der Welt verbrauchen etwa so viel Strom wie ganz Deutschland: 500 bis 650 Terawattstunden pro Jahr.
Das Bundeskabinett verabschiedet am Mittwoch einen Regierungsentwurf für ein Energieeffizienzgesetz. Dieses soll u.a. Anforderungen für Rechenzentren definieren. Dazu ein Kommentar von Bitkom-Präsident Achim Berg.
Wenn der Blitz umgangssprachlich in ein Rechenzentrum einschlägt, kann das schwerwiegende Folgen für die IT und damit auch für die Wirtschaftlichkeit der Anlage haben. Denn Ausfälle durch elektromagnetische Störungen können teuer werden, etwa durch Reparaturen oder wenn Daten verloren gehen – schließlich sind RZ-Anlagen äußerst empfindlich gegen magnetische Einflüsse von innen und außen. Schon durch Funkwellen, die von Mobilfunkmasten ausgesendet werden, können Rechenzentren beeinflusst werden.
Für Rechenzentren ist ein System zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) elementar: Nur so lässt sich bei einem Stromausfall die Versorgung des Zentrums sicherstellen. Betreiber von Rechenzentren setzen für eine zuverlässige USV unter anderem auf modular einsetzbare Energiespeicher.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat den Entwurf für ein Energieeffizienzgesetz veröffentlicht, mit dem sich die Auflagen für Rechenzentren deutlich verschärfen würden. Dazu erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg: „Der nun vorliegende Referentenentwurf für ein Energieeffizienzgesetz ist eine Enttäuschung für die Betreiber von Rechenzentren und erschwert den Aufbau eines digital souveränen Deutschlands.