Virenrückblick November 2018

Windows-Clicker und neuer Mining-Trojaner für Linux

Im November 2018 stand neben eines Windows-Clickers erneut ein Mining-Trojaner für Linux im Mittelpunkt der Untersuchungen von Doctor Web. Mit deren Hilfe wollten Cyberkriminelle die Virenschutzsoftware auf Linux-Geräten deinstallieren.

Außerdem haben die Virenanalysten von Doctor Web neue Malware für mobile Android-Endgeräte entdeckt.

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Im vergangenen Monat erregte ein Windows-Clicker das Aufsehen der Virenanalysten. Doctor Web hat diesen unter dem Namen Trojan.Click3.27430 in die Virendatenbank aufgelistet. Der Schädling ist in der Lage, Fake-Traffic zu generieren und läuft unter dem Deckmantel der App DynDNS, welche es ermöglicht, die Subdomain ohne IP-Adresse an den Rechner anzubinden. Zur Verbreitung des Schädlings wurde eine spezielle Webseite erstellt, von der aus ein Archiv mit der Datei setup.exe heruntergeladen wird. Auch wenn der Nutzer die App deinstallierte, blieb der Schädling auf dem PC erhalten. Mehr zu dieser Bedrohung finden Sie auch im folgenden Beitrag: „Trojan clicker distributed under the guise of DynDNS“.

Malware im E-Mail-Verkehr

Im November haben Cyberkriminelle mithilfe der Spyware Trojan.SpyBot.699 Tastatureingaben abgefangen, um die Ausführung fremder Befehle zu ermöglichen.

Folgende Bedrohungen zählen zu der am meisten verbreiteten Malware diesen Monat:

  • JS.DownLoader sind böswillige JavaScript-Szenarien, die in der Lage sind, weitere Schädlinge auf dem infizierten PC zu installieren.
  • JS.Miner sind ebenfalls JavaScript-Szenarien, die zum verdeckten Schürfen von Kryptowährungen dienen.
  • Trojan.MulDrop installiert unbeobachtet weitere Schädlinge auf dem infizierten PC.
  • Trojan.Encoder.11432 ist ein Wurm, welcher auch unter dem Namen WannaCry bekannt ist.

Die Sicherheitsexperten von Doctor Web entdeckten diese Malware auch im E-Mail-Verkehr. Hier wurde darüber hinaus der Trojaner Trojan.Encoder.26375 identifiziert. Dieser konnte Dateien auf dem PC verschlüsseln, um anschließend Lösegeld für eine Dekodierung zu erpressen. Alle genannten Trojaner wurden in die Virendatenbank von Dr.Web aufgenommen.

Phishing als gängigste Methode in der Cyberkriminalität

Phishing ist eine der effektivsten Betrugsmethoden im Web und damit weltweit eine beliebte Masche in der Cyberkriminalität. Mit dieser Methode wird den Opfern eine speziell erstellte Webseite oder alternativ ein speziell erstelltes Formular untergeschoben, um vertrauliche und sensible Nutzerdaten, beispielsweise Benutzername und Passwort, möglichst einfach zu entwenden. Cyber-Kriminelle verwenden diese anschließend meist zur Erpressung. Im November 2018 wurden insgesamt 231.074 Internetadressen in die Dr.Web Virendatenbank aufgenommen.

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Bedrohungen für Linux

Linux.BtcMine.174 ist nicht der erste Mining-Trojaner, der von den Dr.Web Virenanalysten entdeckt wurde. Dieser Schädling jedoch ist insbesondere dadurch gefährlich, dass er auf dem privaten Rechner nach installierter Virenschutzsoftware sucht und diese dann proaktiv deinstalliert.

Der Trojaner stellt ein Szenario dar, das in der sh-Sprache geschrieben ist und über 1.000 Codezeilen enthält. Der Schädling besteht aus mehreren Komponenten, die vom Server der Cyber-Kriminellen heruntergeladen werden, darunter zum Beispiel Linux.BackDoor.Gates.9, welcher für DDoS-Angriffe eingesetzt wird.

Nachdem der Mining-Trojaner im System platziert worden ist, sucht er nach Prozessen anderer Trojaner und bricht diese ab. Wenn der Schädling durch den Administrator gestartet wurde, nutzt er Exploits, um seine eigenen Privilegien hochzufahren. Außerdem lädt er einen Rootkit herunter und startet diesen, um Daten zur Netzwerkstruktur zu sammeln und Netzwerkkomponenten zu infizieren. Mehr zum Trojaner finden Sie auch im folgenden Beitrag: „Neuer Mining-Trojaner für Linux löscht Virenschutzsoftware“.

Online-Banking im Fokus

Die Virenanalysten von Doctor Web machten den Trojan.SpyBot.699 ausfindig. Der Trojaner war der am meist verbreitete Schädling auf privaten Rechnern und im E-Mail-Verkehr. Dieser wurde durch die Hackergruppe mit dem Namen „RTM“ verbreitet und ist in der dynamischen Bibliothek core.dll enthalten. Er trägt sich nicht nur im Autostart von Windows ein und verschlüsselt alle an den Server übertragenen Daten, sondern installiert auch digitale Zertifikate und führt Befehle Dritter aus. Das ist besonders hinsichtlich der Aktivitäten rund um das Online-Banking für Kunden gefährlich, da es zu unbefugten Geldabhebungen kommen kann.

Malware für mobile Android-Endgeräte

Im November 2018 haben die Virenanalysten von Doctor Web Android.Banker.2876 entdeckt, der sich über Google Play verbreitete. Cyber-Kriminelle setzten ihn zum Diebstahl von vertraulichen und sensiblen Daten einiger europäischer Banken ein.

Darüber hinaus wurde Android.DownLoader.832.origin im Google Play Store entdeckt. Dieser Schädling lud andere Apps herunter und installierte diese selbstständig auf dem Gerät. Mit Hilfe einer sogenannten Android.FakeApp hatten Cyber-Kriminelle vor, Nutzerdaten zu stehlen.

www.drweb-av.de
 

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