Studie

Die Qualys Threat Research Unit (TRU) veröffentlicht den 2023 TruRisk Research Report

Cybercrime

Foster, Anbieter für cloudbasierte IT-, Sicherheits- und Compliance-Lösungen, hat heute seinen 2023 TruRisk Research Report veröffentlicht. Der Forschungsbericht gibt einen Überblick über die Sicherheitslücken, die Qualys im Jahr 2022 weltweit entdeckt hat – mehr als 2,3 Milliarden.

Dabei unterstreichen die Untersuchungsergebnisse das Bild von opportunistischen Angreifern, die ihre Techniken laufend agil ändern, um Sicherheitslücken erfolgreich auszunutzen. 

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Unternehmen und Behörden treiben zunehmend die digitale Transformation voran, um ihre Produktivität zu steigern, und neue Software-Tools zur Unterstützung dieser Initiativen und Programme werden in schnellerem Tempo entwickelt als je zuvor. Mit dem rasanten technologischen Fortschritt steigt aber auch die Zahl der Software-Schwachstellen, die ein erhebliches Risiko für die IT-Umgebungen darstellen.

Qualys engagiert sich dafür, Unternehmen bei der Verringerung ihrer Cyberrisiken zu helfen. Im Einklang damit hat die Qualys Threat Research Unit (TRU) die mehr als 13 Billionen Ereignisse, die Qualys Cloud-Plattform verfolgt hat, eingehend untersucht. Die Auswertung der anonymisierten Erkennungsdaten ermöglicht Einblick in die Sicherheitslücken, die auf den Geräten gefunden wurden, die Sicherheit von Webanwendungen, Konfigurationsfehler bei lokal installierten Geräten und den Stand der Cloudsicherheit. Aus der Analyse dieser enormen Wissensbasis, gepaart mit dem einzigartigen Überblick der TRU über die Aktivitäten von Bedrohungsakteuren vor und nach der Ausnutzung, ergaben sich fünf „Risiko-Fakten“. 

Risiko-Fakt Nr. 1: Geschwindigkeit ist entscheidend, um die Gegner auszumanövrieren

Schwachstellen, für die ein Angriffsweg entwickelt wurde, werden im Durchschnitt innerhalb von 30,6 Tagen gepatcht, wobei in diesem Zeitraum real nur 57,7 % der Lücken geschlossen werden. Die Angreifer brauchen dagegen im Durchschnitt nur 19,5 Tage, um eine Angriffsmöglichkeit für diese Schwachstellen zu entwickeln. Demnach haben die Angreifer 11,1 Tage Zeit, um die Sicherheitslücken auszunutzen, bevor die Unternehmen sie schließen. 

Risiko-Fakt Nr. 2: Automatisierung macht den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg

Wie die Untersuchung ergab, wurden Patches, die automatisch installiert werden konnten, um 45 % häufiger und 36 % schneller implementiert als manuell installierte Patches. Sicherheitslücken, bei denen ein automatisierter Patch angewendet werden konnte, wurden im Durchschnitt innerhalb von 25,5 Tagen beseitigt, während die Beseitigung bei manuell gepatchten Sicherheitslücken 39,8 Tage dauerte. Die Patch-Rate bei automatisierten Patches betrug 72,5 % gegenüber 49,8 % bei manuellen Patches.   

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Risiko-Fakt Nr. 3: Initial Access Broker (IAB) greifen das an, was die Unternehmen ignorieren 

Ein wachsender Trend in der Bedrohungslandschaft sind sogenannte Initial Access Broker (Erstzugriffsvermittler, IAB), die gelegentlich auch als „Affiliates“ bezeichnet werden. Wie der Bericht zeigt, patchen Unternehmen Windows und Chrome mittlerweile schneller, was die Angreifer – und insbesondere die IAB – dazu zwingt, Sicherheitslücken jenseits der „Big Two“ auszunutzen. Die Durchschnittszeit für die Beseitigung von IAB-Schwachstellen beträgt 45,5 Tage, verglichen mit 17,4 Tagen bei Windows und Chrome. Auch die Patch-Raten sind bei IAB-Lücken niedriger: 68,3 % von ihnen werden gepatcht; bei Windows und Chrome sind es 82,9 %. 

Risiko-Fakt Nr. 4: Fehlkonfigurationen in Webanwendungen sind immer noch gang und gäbe

In die Untersuchung flossen auch anonymisierte Erkennungen durch den Qualys Web Application Scanner ein, der im Jahr 2022 weltweit 370.000 Webanwendungen gescannt und die Daten mit den OWASP Top 10 korreliert hat. Die Scans förderten mehr als 25 Millionen Schwachstellen zutage, von denen 33 % in die OWASP-Kategorie A05: Fehlkonfiguration fielen. Diese Fehlkonfigurationen boten Angreifern Einfallstore, um Malware in rund 24.000 Webanwendungen einzuschleusen. 

Risiko-Fakt Nr. 5: Fehlkonfigurationen in Infrastrukturen öffnen Ransomware Tür und Tor

Die TRU untersuchte alle Kontrollen, die bei mehr als 50 % der Scans ein Fail-Ergebnis erbracht hatten, sowie die MITRE ATT&CK-Techniken, die mit diesen spezifischen Kontrollen jeweils assoziiert sind. Im Hinblick auf Cloud-Fehlkonfigurationen waren die Kontrollen mit Fail-Ergebnis am häufigsten mit den folgenden drei MTRE ATT&CK-Techniken assoziiert: T1210: Exploitation of Remote Services (Ausnutzung von Remote-Diensten), 1485: Data Destruction (Datenvernichtung) und 1530: Data from Cloud Storage Object (Daten aus einem Cloud-Speicherobjekt). Dies zeigt, dass Cloud-Fehlkonfigurationen Unternehmen dem Risiko aussetzen, dass Dienste ausgenutzt und Daten verschlüsselt und ausgeschleust werden. Die drei Techniken entsprechen genau der heutigen Vorgehensweise von Ransomware. Scans auf diese Konfigurationsfehler hatten nur eine Erfolgsquote von 49,4 %; über die Hälfte wurden also nicht bestanden. Angreifer können diese Fehlkonfigurationen ausnutzen, um sich seitwärts durch eine Umgebung zu bewegen.    

„Die Angreifer haben es sich zum Beruf gemacht, die Sicherheitslücken und Schwächen in den Umgebungen ihrer Opfer zu verstehen, um das Kräfteverhältnis zu ihren Gunsten zu verschieben“, so Travis Smith, Vice President der Threat Research Unit (TRU) bei Qualys. „Der vorliegende Bericht gibt den CISOs und Sicherheitsteams beispiellose, datengestützte Einsichten an die Hand, um die Angriffswege und Verhaltensweisen von Angreifern umfassend zu verstehen, damit sie die Risiken minimieren können.“

www.qualys.com

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