Anwendungsverwaltung

Complicated onlineWarum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Ein Beitrag von Michael Thompson, SolarWinds.

Computer, Anwendungen und die jeweils entsprechende Verwaltung sind bereits seit mehr als 30 Jahren allgemein verbreitet. In dieser Zeit haben wir zwar das Internet, GPS und das moderne Mobiltelefon erfunden – allerdings ist es uns immer noch nicht gelungen, dafür zu sorgen, dass unsere Anwendungen ständig verfügbar sind und einwandfrei funktionieren.

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Warum ist das nur so schwer? Dank ihrer Allgegenwärtigkeit geben vermutlich viele den berühmt-berüchtigten Betriebssystemen von Microsoft die Schuld, doch auch Linux- oder iOS-Benutzer bleiben nicht verschont von Problemen. Tatsächlich gibt es unzählige Antworten auf diese Frage. Objektiv gesehen sind wir allerdings meiner Meinung nach ganz einfach Opfer unseres eigenen Erfolgs.

In der IT-Branche herrscht ein steter Innovationsdruck und ein extremer Wettbewerb zwischen Tausenden von Anbietern und sonstigen Beteiligten. Dieses äußerst dynamische Umfeld sorgt dabei zwar für schnelle technologische Fortschritte, diese finden sich allerdings häufig in proprietär isolierten Bereichen. Dies führt dazu, dass sie oft von der technologischen Entwicklung überholt werden, da die Verantwortlichen zu spät herausfinden, wie die einzelnen Teile zusammenarbeiten können.

Das führt uns zur nächsten logischen Frage: Welches Konzept ist heutzutage das beste und einfachste, um die Verfügbarkeit und Leistung von Anwendungen zu optimieren? Eine klare Antwort gibt es darauf nicht. Aber es gibt einige erfolgversprechende Ansätze, die allerdings jeweils auch erhebliche Nachteile mit sich bringen. 

Einzelanbieter: Ein gutes Beispiel für dieses Konzept ist Apple, allerdings für die Sparte Unterhaltungselektronik. Durch die strenge Kontrolle aller Aspekte der technischen Umgebung konnte Apple nämlich eine nahtlose und vereinfachte Benutzererfahrung bieten. Der Anbieter, der eine vergleichbar durchgängige Lösung für Geschäftsanwendungen bietet, ist dabei vermutlich Microsoft. Allerdings haben auch andere, wie Citrix oder Amazon, bestimmte Aspekte dieses Konzepts umgesetzt, wenn auch in eingeschränktem Umfang. Die Implementierung einer möglichst homogenen Umgebung kann ganz eindeutig die Komplexität verringern und die Integration verbessern. Allerdings ist man als Kunde von einem einzigen Anbieter abhängig und auf Funktionen festgelegt, die nicht immer optimal sind und die man auch nicht unbedingt braucht.

Industriestandards/Open Source: In einigen Fällen, wie beim SNMP-Standard im Netzwerkbereich, haben sich Industriestandards bewährt und sogar zur Vereinfachung und Standardisierung zwischen Anbietern und Technologien beigetragen. Leider ist das eher die Ausnahme als die Regel. Open-Source-Initiativen sind nicht unbedingt dasselbe wie Industriestandards, können jedoch ähnlich funktionieren und einen technologie- und anbieterübergreifenden Ansatz liefern. Linux und OpenStack sind Beispiele dafür, die eine gewisse Standardisierung zwischen Anbietern und Technologien ermöglichen. Nachteilig ist allerdings, dass das Open-Source-Konzept relativ umfangreiche Hintergrundkenntnisse verlangt und der Betreiber in der Regel bei der Integration von Systembestandteilen und der Problembehebung auf sich allein gestellt ist, da es bei Open-Source-Lösungen meist keinen dedizierten Ansprechpartner oder Entwickler gibt.

Technologische Vereinfachung: Dieses Konzept nutzt Technologie, um die Benutzererfahrung zu vereinfachen. Dies wird erreicht, indem die zugrunde liegenden komplexen Prozesse verborgen und die wichtigsten Informationen in den Vordergrund gestellt werden. Die Integration oder Arbeit zwischen den isolierten Technologien wird dadurch erheblich einfacher. Nach diesem Konzept stellen Unternehmen wie SolarWinds und auch viele Software-as-a-Service-(SaaS-)Unternehmen wie Salesforce unkomplizierte erweiterte Funktionen bereit. Aber wie bei allem gibt es auch hier einige Abstriche. So verlangt eine Vereinfachung meist eine Konzentration auf die wichtigsten Einsatzbereiche. Dabei werden dann die Anforderungen von etwa 80-90 Prozent der Mitarbeiter berücksichtigt, die der übrigen 10-20 Prozent jedoch ignoriert. Wenn Sie zu den 80–90 Prozent gehören, ist das sicher in Ordnung, allerdings nicht, wenn Sie zu den 10-20 Prozent gehören und sehr spezielle Anforderungen haben. Im Fall von SaaS stellt sich zudem die Frage der Kontrolle, da sich Anwendungen und Daten in einem fremden Rechenzentrum befinden, von dem Sie in den meisten Fällen nicht einmal wissen, wo es stationiert ist.

Standardisierung und Redundanz im großen Maßstab: Im Allgemeinen ist das der Ansatz, den einige technologische Massenanbieter wie Google oder eBay verfolgen. Es werden extrem standardisierte Fertigkomponenten eingesetzt, die vollständig redundant sind. Fällt ein Bladeserver aus, zieht man ihn einfach heraus und schiebt einen anderen ein. Eine Reparatur ist gar kein Thema. Die Verfügbarkeit und Betriebszeit, die diese Anbieter erzielen, ist wirklich beeindruckend. Leider erreichen Sparkassen, Kleinstadtkrankenhäuser oder mittelständische Fertigungsunternehmen in der Regel nicht die Größe und wirtschaftliche Kapazität, um dieses Konzept zu übernehmen. Daher bieten sich solche Lösungen vor allem für globale Großkonzerne an.

Sieht man sich die Vor- und Nachteile all dieser Konzepte an, wird klar, warum keines davon sich wirklich von den anderen absetzen kann. Was also kann der einfache Benutzer tun? Die meisten IT-Teams können sich nicht einfach auf ein einziges Konzept konzentrieren, um das Problem zu lösen. Ein gemischter Ansatz kann sich jedoch als wertvoll erweisen. Wenn ein oder zwei der Konzepte so weit wie möglich implementiert werden, kann sich die Verfügbarkeit und Leistung der Anwendungen verbessern, ohne dass sich Personalbedarf oder Ausgaben nennenswert erhöhen. In der Praxis müssen Sie sich vermutlich mit dem erwähnten 80/20-Prinzip abfinden: Meistens ist es nicht möglich, ein Konzept oder auch eine Kombination aus zwei Konzepten mit einem 100-Prozent-Ergebnis zu implementieren. Wenn Sie aber 80 Prozent erreichen, ist das schon ein erheblicher Fortschritt. 

www.solarwinds.com


Weitere Zahlen und Fakten zur Bedeutung der Anwendung finden Sie auch in der neuesten Studie von SolarWinds. Diese wurde im Juni 2014 unter 300 Endbenutzer aus einer Vielzahl unterschiedlicher Unternehmen durchgeführt. 

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