APIs – intern ebenso wertvoll wie extern

APIDas Thema Application Programming Interface (kurz: API, deutsch: Programmier-schnittstelle) ist gerade in aller Munde – dabei sorgt diese Technologie schon seit einiger Zeit weitgehend unbemerkt von der öffentlichen Aufmerksamkeit für Furore.

Nachdem unter anderem APIs erheblich zur heutigen extrem personalisierten Kundenerfahrung beigetragen haben, hat sich die Technologie stark profiliert – vom einfachen Entwicklungstool, das Lücken füllen sollte, zu einer echten Innovation in Sachen Web- und Cloud-Anwendungen, die die physikalische und die mobile Welt in Einklang bringt.

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APIs im Zentrum digitaler Strategien 

Dank dieser Entwicklung stehen APIs im Zentrum digitaler Strategien und Transformationen sowie für all das, was die Nutzererfahrung ausmacht. So haben Einzelhändler APIs für sich entdeckt, da sie Customer-Intelligence-Daten, die über Predictive Analytics gewonnen werden, in Echtzeit mobiler und flexibler nutzen können. Das Resultat sind sehr viel eindrücklichere Einkaufserfahrungen sowie eine Zunahme mobiler Käufe und Kundeninteraktionen, die über APIs abgewickelt werden.

Mit ihren mobilen Endgeräten können sich die Verkäufer frei im Geschäft bewegen und Kundengespräche auch fern von der Kasse führen. Über ein iPad können sie Lagerbestände prüfen und mit nur einem Klick die Einkaufshistorie der Kunden aufrufen. Mit all diesen Tools ist maßgeschneiderter Service in Echtzeit möglich. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wie APIs zu einer maßgeblichen Wertschöpfung in Unternehmen beitragen können. Auf diese Weise sind zahlreiche offene API-Ökosysteme entstanden, da immer mehr Unternehmen versuchen, aus engerer Zusammenarbeit Profit zu schlagen – ein Ansatz, der maßgeblich zum explosiven Wachstum von Twitter geführt hat.

Unternehmen und externe Entwickler- eine symbiotische Beziehung

Die Unternehmen haben ihre Netze weitmaschiger gefasst, um externen Entwicklern Zugang zu ihren APIs zu gewähren und ihre IT-Assets einer größtmöglichen Nutzerbasis zur Verfügung zu stellen. So können Externe, wie zum Beispiel Entwickler, den Wert des Netzwerks schnell und kostengünstig erhöhen, um die Plattform zu bereichern. Gleichzeitig profitieren diese dank der Größe und Reichweite der großen Player von deren Erfolg – eine symbiotische Beziehung, die verständlicherweise an Attraktivität gewonnen hat.

Die Sache hat allerdings auch einen Haken. Die offenen und größeren API-Plattformen bieten zwar potenziell die besten unternehmerischen Chancen, sind jedoch mit großen Design-Herausforderungen und technischen Risiken verbunden. Kleine Entwickler und externe Services können ebenfalls eher hinderlich als wertvoll sein, da zu viele Nutzer das System an seine Grenzen bringen können.

Langsam ist eine leichte Abkehr vom Motto „je mehr desto besser“ und vom ausschließlichen Fokus der Kunden und Partner auf externe Endnutzer zu beobachten. Stattdessen werden verstärkt Möglichkeiten ausgelotet, die Technologie intern besser zu nutzen.

Mit internen APIs den Informationsaustausch verbessern

Tatsächlich entstehen im Zuge der kontinuierlichen Bemühungen, interne Teams schneller und beweglicher zu machen, interne APIs, die immer mehr Anerkennung finden, da sie eine Grundlage für externe Strategien bilden. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die bessere Nutzung eigener Daten, die zwar selten Externen, dafür aber einer größeren Zahl von Mitarbeitern zugänglich gemacht werden, um den Informationsaustausch zu verbessern und zu beschleunigen. Auf diese Weise lassen sich ein ganzes Bündel interner Prozesse effizienter gestalten und gleichzeitig die Gesamtkosten reduzieren.

Kurz, APIs tragen maßgeblich zu Kommunikation und Informationsaustausch zwischen den Abteilungen bei. Dieser Austausch wird zu einer immer wichtigeren Grundvoraussetzung, da die Kundenansprüche und -erwartungen die Zusammenstellung individueller Daten aus unterschiedlichen Abteilungen erforderlich machen.

Blick auf die Communities um die entwickelten Produkte

Oftmals wird dieser Prozess durch eine Kombination aus Informationssilos und nicht vorhandenen zentralen Datenbanken torpediert. Maßnahmen gegen diese Beeinträchtigungen sowie zur sichereren Gestaltung der Integration beinhalten z.T. VPN-Tunnel, die zeitaufwändig und komplex sind, häufig Engpässe verursachen und mit Datenlasten überfordert sind. APIs profitieren vom internen Kulturwandel – man gibt sich nicht mehr mit dem Angebot auf dem Markt zufrieden, sondern übernimmt die Entwicklung und Integration von Software zunehmend selbst, um Erfahrungen unmittelbar zu steuern. APIs fördern einen flexiblen und proaktiven Informationsfluss und haben dabei stets die Communities um die entwickelten Produkte im Blick.

Anstatt also ein Dasein als Stiefkind der nutzerzentrierten Erfahrung zu fristen, kann sich diese Innovation als ebenso leistungsstark erweisen, wenn sie innerhalb des Unternehmens strategischer und mit interner Zielrichtung eingesetzt wird.

Maurizio Canton
Maurizio Canton ist CTO EMEA bei TIBCO Software und damit für die Umsetzung der technologischen Vision in EMEA verantwortlich. In seiner Position unterstützt er darüber hinaus auch noch PR-, AR-, Marketing- sowie M&A-Initiativen des Unternehmens. Der studierte Informatiker weist mehr als 25 Jahre Berufserfahrung im Bereich IT vor und hat ereits für viele namhafte Software-Unternehmen wie IBM, Siebel, SOA Software und Red Hat gearbeitet.

 

 

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