3 Leadership-Leitlinien für die Führung durch (und aus) Krisen

Die Arbeitswelt steht nach wie vor weltweit auf dem Kopf. Viele Teams, Führungskräfte und Firmeninhaber mussten ihre Workflows von Grund auf umstrukturieren und ihren Arbeitsplatz neu erfinden – zusätzlich zu allen anderen Sorgen und Ängsten, die diese kritische Situation nach wie vor für uns alle bereithält.

Die folgenden drei Leitlinien haben sich für Manöver durch Krisen als nützlich erwiesen und motivieren Leader zum Durchhalten.

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1. Beeinflussen Sie das Beeinflussbare!

In einer Krise gehen alle Blicke in Richtung Führungskraft auf der Suche nach Halt, Sicherheit und Inspiration sowie schnellen und klaren Entscheidungen. Würden Sie als Führungsperson überfordert, planlos oder überlastet wirken, würde sich das auf Ihre Teams übertragen. Nehmen und behalten Sie also das Steuer fest in der Hand.

Gerade wenn dezentral aus dem Homeoffice gearbeitet wird, sind noch klarer definierte Strukturen und Prozesse, die so transparent wie möglich gemacht werden, geschäftskritischer denn je. Lassen Sie Probleme, über die man keine Kontrolle hat, grundsätzlich los, und gehen Sie die mit vollem Einsatz an, die Sie wirklich beeinflussen und lösen können. Leichter fällt die Konzentration auf Beeinflussbares, wenn Sie sich eine bestimmte Zeit am Tag blocken, in der Sie alle Herausforderungen bewusst reflektieren. Motivieren Sie Ihr Team, Vorschläge einzubringen.

2. Ade Stechuhr, willkommen Ergebnis!

Von zuhause aus zu arbeiten, ist kein neues Konzept. Auf der Liste der Pioniere des Remote Work findet man zahlreiche Unternehmen, die seit Jahren weltweit ohne physisches Office arbeiten. Unternehmen hierzulande, die flexible Arbeitstrends längst ernst genommen und in eine Kultur der digitalen Zusammenarbeit investiert haben, waren zum Start und im Verlauf der Corona-Krise am ehesten in der Lage, so normal wie möglich weiterzuarbeiten. Doch natürlich ist die Frage berechtigt, wie man Leistung misst, wenn man Präsenzstunden im Office nicht zählen kann. Die Antwort: Unternehmensziele, heruntergebrochen auf die einzelnen Verantwortlichkeiten der Mitarbeitenden, müssen klar kommuniziert sein. Arbeiten Sie zum Beispiel mit Objectives & Key Results, OKRs, auf Quartals- und Jahresbasis. Langfristige Ziele geben die Richtung vor und definieren Erfolg, während kurzfristige einen direkten Einfluss auf das tägliche Verhalten des Teams haben. Zählen Sie keinesfalls Arbeitsstunden, sondern vielmehr die Ergebnisse, deren Fortschritt Sie in regelmäßigen Check-ins besprechen. Ein solches könnte ein tägliches “Good Morning, Team!”-Meeting sein, in dem jeder Mitarbeitende seine Zielvorstellungen für den Tag formuliert und artikuliert, ob und welche Hilfestellung er benötigt, ob Blockaden bestehen oder Freigaben fehlen. Diese virtuellen Routinen oder Rituale sorgen mit dafür, dass Sie und Ihr Team eine starke Arbeitsgemeinschaft bleiben.

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3. Machen Sie aus der Not jetzt die Tugend! 

Das Leben beginnt erst, wenn das Haus in Ordnung ist – frei zitiert nach der Netflix-Aufräumlegende Marie Kondo. Übertragen auf die jetzige Situation meint dieses Motto, dass es nie wichtiger war, dem Team alle relevanten Inhalte übersichtlich, schnell und sicher verfügbar zu machen. Nutzen Sie die Ordnung und Struktur, die Sie in Krisenzeiten in das Remote Work gebracht haben, und optimieren Sie die digitalen Prozesse, bis Sie und Ihr Team den intelligenten Arbeitsplatz geschaffen haben, der störende Ablenkungen minimiert und Sie bestmöglich auf die Arbeitsinhalte und Ergebnisse fokussieren lässt. Behalten Sie die digitalen Werkzeuge und Flows, die Ihr Team zusammengehalten hat, und sorgen Sie dafür, dass alle auch weiterhin gemeinsam fokussiert an der Erreichung der Unternehmensziele arbeiten können. Ergänzen Sie die technischen Komponenten durch soziale, indem Sie Ihre Mitarbeiter einbeziehen und regelmäßig deren Feedback einholen. Lassen Sie auch weiterhin die Kamera in Videokonferenzen an, sehen Sie hinter die Kulissen, holen Sie Ihr Team immer wieder mit voller Empathie in die neue Arbeitsrealität und -zukunft.

Es ist unmöglich, die Zukunft vorherzusagen. Was wir aber wissen, ist, dass die Wissensarbeiter durch Covid-19 ihre Arbeitsgewohnheiten massiv änderten und die Prozesse rasch angepasst haben. Nach einem solchen Einschnitt ist es unwahrscheinlich, dass wir je zur vorherigen Normalität zurückkehren werden. Aber Führungskräfte können sicherstellen, dass die Veränderungen, die sich positiv ausgewirkt haben, nicht nur als vorübergehende Krisenreaktion, sondern als langfristige Verbesserung unseres Arbeitslebens angenommen werden.

Andrea

Trapp

Dropbox -

Head of Business

Andrea Trapp ist Vice President of Business International bei Dropbox und leitet ihre internationalen Teams aus München heraus. Die diplomierte Wirtschaftswissenschaftlerin und Expertin für Change-Management war 22 Jahre lang – zeitweise im Ausland – in europaweiten Führungs- oder Vorstandspositionen internationaler Tech- und PropTech-Unternehmen tätig. 
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