Projektmanagement & KI

Projektmanagement wird in seiner heutigen Form nicht mehr existieren

KI-Projekt

Künstliche Intelligenz übernimmt im Projektmanagement immer mehr Aufgaben – von Ressourcenplanung bis Risikoanalyse. Werden Projektmanager*innen langfristig also überflüssig? Jain.

So, wie wir die Rolle heute kennen, wird sie nicht mehr existieren. Vielmehr wird sie sich, statt auf Planung und Organisation, auf die Bereiche Führung, Teamarbeit und Strategie verlagern.

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Mehr KI, weniger Mensch?

Schon seit etlichen Jahren gibt es Prognosen, die zeigen, dass bis 2030 rund 80 Prozent der klassischen Projektmanagement-Aufgaben durch Künstliche Intelligenz unterstützt oder automatisiert werden. Und vieles ist bereits heute so:  In der Projektplanung etwa hilft KI dabei, realistische Zeitpläne zu erstellen, die Aufgabenabhängigkeiten und verfügbare Ressourcen zu berücksichtigen. Eng damit verbunden ist die Kapazitätsplanung: KI-gestützte Systeme können Teams und Aufgaben so zusammenbringen, dass Überlastungen vermieden und freie Kapazitäten optimal genutzt werden. Auch die Projektüberwachung wird durch moderne Projektmanagement-Tools mit KI-Assistenten wie z.B. awork erleichtert. Auf einen Schlag können individuelle Berichte für zahlreiche Projekte erstellt werden. Damit lassen sich Risiken frühzeitig erkennen und Anpassungen schneller einleiten.  Aus einfachen Chat-Assistenten werden zurzeit Schritt für Schritt echte digitale Agenten, die nicht nur Kalender und E-Mails auswerten, sondern daraus Intentionen erkennen, Deadlines koordinieren, die richtigen Personen informieren oder automatisch Statusberichte erstellen. Aber diese Entwicklung bedeutet nicht, dass Projektmanager*innen insgesamt überflüssig werden. Vielmehr verändert sich ihr Kompetenzprofil grundlegend. Die Aufgaben verschieben sich von administrativer Projektverwaltung hin zu Führung, Kommunikation und strategischer Steuerung.

Welche Aufgaben den Projektmanager*innen bleiben

Den Projektmanager, wie wir ihn heute kennen, wird es so in Zukunft kaum noch geben. Projektpläne erstellen, Ressourcen verteilen, Statusberichte schreiben oder Risiken analysieren – all das können Systeme künftig schneller und zuverlässiger erledigen. Was KI nicht leisten kann, sind die klassischen Führungsaufgaben: Teams Orientierung geben, Verantwortung übernehmen, schwierige Entscheidungen treffen und im Miteinander für Motivation und Vertrauen sorgen. Künftig werden es Führungskräfte sein, die ihre operative Projektsteuerung selbst übernehmen, unterstützt von deutlich besseren Werkzeugen.

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Neue Kompetenzprofile im Projektmanagement

In vielen Unternehmen und Agenturen zeigt sich dieser Wandel bereits deutlich. KI-gestützte All-in-One-Tools übernehmen Routineaufgaben wie Zeiterfassung, Projektorganisation oder Ressourcenplanung. Die dadurch gewonnene Zeit investieren Projektmanager*innen nicht mehr in Status-Reports oder Excel-Tabellen, sondern in Team-Check-ins, Dialoge mit Stakeholdern oder die Lösung von Konflikten. So rückt das Projektmanagement näher an seine eigentliche Kernaufgabe: Teams zu führen und Zusammenarbeit erfolgreich zu gestalten. Mit der Verlagerung der Aufgaben entstehen neue Anforderungen an Projektmanager*innen. Besonders wichtig werden:

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  • Emotionale Intelligenz: Projektmanagement bleibt in erster Linie ein People Business. KI kann vieles automatisieren, doch Themen wie Motivation, Konfliktlösung oder das Schaffen psychologischer Sicherheit im Team bleiben zutiefst menschlich. Gerade weil KI oft Unsicherheit oder Veränderungsängste auslöst, wird dieser Bereich noch wichtiger.
  • Kontext-Kommunikation: KI liefert nur Mehrwert, wenn sie richtig „gefüttert“ und interpretiert wird. Projektmanager*innen müssen deshalb sowohl mit ihren Teams als auch mit KI-Systemen klare, kontextreiche Inputs geben. Ebenso entscheidend ist, Ergebnisse in den Projektkontext zu übersetzen und mit der eigenen Erfahrung aus vielen Projekten realistisch zu bewerten.
  • Technische Kompetenz: Ein solides Verständnis von KI-Modellen wird unverzichtbar. Dazu gehört zu wissen, welche Daten benötigt werden, wo Risiken wie Datenschutz, IT-Security oder Bias liegen und in der Lage zu sein, mit Fachexpert*innen auf Augenhöhe darüber zu sprechen.
  • Medienkompetenz: Inhalte aus KI-Systemen dürfen nicht blind übernommen werden. Sie müssen geprüft, eingeordnet und in ihren Grenzen erkannt werden. Dazu gehören Fähigkeiten zur Fehlererkennung, zum Umgang mit Verzerrungen (Bias) und zur Bewertung, ob der Einsatz von KI tatsächlich Qualität und Erfolg verbessert.
  • Prozess-Agilität: KI verändert Rollen, Workflows und Tools. Projektmanager*innen müssen Prozesse flexibel anpassen, Automatisierungen sinnvoll implementieren und Aufgaben im Team neu verteilen. Dazu gehören Fragen wie: Welche KI-Tools brauchen wir wirklich? Welche neuen Rollen oder Abläufe entstehen? Und was muss trotz Automatisierung weiterhin von Menschen übernommen werden?

Die Rolle wandelt sich insgesamt: von klassischen Planer*innen hin zu strategischen Führungskräften. 

Projektmanager*innen bleiben unverzichtbar

Das klassische Projektmanagement wird in seiner bisherigen Form von KI verdrängt und Projektmanager*innen werden in der Führungsrolle aufgehen müssen. Und gerade weil Algorithmen Daten blitzschnell auswerten, Szenarien simulieren und Routineaufgaben übernehmen, braucht es Projektmanager*innen. Sie müssen die Ergebnisse kritisch hinterfragen, sinnvoll einordnen und im Team wirksam machen. Die entscheidenden Aufgaben liegen dort, wo Maschinen an Grenzen stoßen: schwierige Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen, Orientierung geben und Zusammenarbeit gestalten. Diese menschliche Dimension der Führung entscheidet am Ende über Erfolg oder Scheitern eines Projekts. Wer Kompetenzen in Führung, Datenverständnis und kritischer Reflexion von KI aufbaut, positioniert sich nicht nur als Enabler, sondern als zentrale Figur im digitalen Wandel – egal ob in Konzernen, Agenturen oder flexiblen Projektumgebungen.

Tobias Hagenau

Tobias

Hagenau

Co-Founder und CEO

awork

Tobias Hagenau ist Experte für Teamorganisation, Freude bei der Arbeit und New Work. Das Workmanagement-Tool awork hilft bereits 2.000+ Teams, besser und glücklicher zusammenzuarbeiten. 
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