KI-Studie

KI: Arbeitsplätze 2024 nicht in Gefahr, Qualifikation Mangelware

KI

 Zwei Drittel der Unternehmen wollen ihre Belegschaft auch bei vermehrtem KI-Einsatz mindestens halten oder aufstocken; gleichzeitig sehen sich Angestellte noch nicht ausreichend für die KI-Nutzung vorbereitet.

Das sind zwei der zentralen Ergebnisse einer weltweiten Studie mit 3.000 Befragten, die McGuire Research Services im Auftrag von Avanade durchgeführt hat.

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Mit diesen Zahlen liegt Deutschland in etwa vergleichbar im internationalen Schnitt: Weltweit erwarten 64 % der Unternehmen gleich viel oder mehr menschliche Arbeit, nur ein Prozent weniger als in Deutschland. 92 % sehen global im Vergleich zu den 97 % hierzulande die Notwendigkeit eines „AI-First“-Modus. Unterschiede gibt es hingegen bei der Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten in der Belegschaft: International sehen sich 63 % der Belegschaften noch nicht ausreichend für die KI-Nutzung vorbereitet.

Insgesamt stehen Belegschaften Künstlicher Intelligenz auf allen Ebenen positiv gegenüber. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich: Das Vertrauen in die Maßnahmen der Unternehmen und ihrer Führungskräfte zur Vorbereitung von KI-Maßnahmen ist je nach Branche, Land, Funktionsebene und Rolle sehr unterschiedlich. Das gilt für Mitarbeiter, Prozesse und Plattformen gleichermaßen.

Wie gut sind Unternehmen und ihre Mitarbeiter auf KI vorbereitet?

Die meisten Mitarbeiter (DE: 97%, global: 95 %) sind optimistisch oder sehr optimistisch hinsichtlich KI und ihrer Auswirkungen; ihre Einschätzungen deuten jedoch auch darauf hin, dass Unternehmen möglicherweise übersehen, wie sie ihre Mitarbeiter bei einem verantwortungsvollen und effektiven Einsatz von KI im Arbeitsalltag schützen können.

Etwas weniger als die Hälfte (DE: 46 %, global: 48 %) der Unternehmen verfügt über einen vollständigen Satz spezifischer Richtlinien/Policies für verantwortungsvolle KI. Das ist international weniger als die 52 %* der Geschäftsführer und IT-Leiter, die diese Frage im März 2023 beantwortet hatten – jedoch für Deutschland signifikant mehr: Damals hatte der Wert hierzulande bei nur 13 %* gelegen.

Alle (DE: 100 %) bzw. fast alle (global: 96 %) Mitarbeiter sind zuversichtlich, dass ihre Unternehmen samt IT-Teams über Wissen und Ressourcen zur KI-Skalierung verfügen; doch nur knapp zwei Drittel in Deutschland (64 Prozent) und etwas mehr als die Hälfte international (52 %) sieht ihr Unternehmen mit vollständigen Personal- und zugehörigen Planungsprozessen ausgestattet, um während eines solchen Vorgangs die vorhandenen Arbeitsplätze zu sichern.

Mit 49 % der Mitarbeiter hat weltweit die Hälfte der Belegschaften kein volles Vertrauen darin, dass die hauseigenen Risikomanagementprozesse für eine unternehmensweite technische Integration generativer KI geeignet sind – dieser Wert liegt in Deutschland mit 39 % signifikant niedriger.

Wie wird sich der Arbeitsalltag mit generativen KI-Tools wie Microsoft Copilot verändern?

Die meisten in der Studie Befragten erwarten, dass KI-Tools wie Microsoft Copilot helfen, effizienter und innovativer zu sein sowie Aufgaben besser zu erfüllen. Der Krähenfuß: Es fehlt an den nötigen Fähigkeiten, um mit diesen Tools zu arbeiten und ihre Vorteile zu nutzen. Ebenso mangelt es an qualifizierten KI-Talenten in einer gesunden, diversen Zusammensetzung, wie sie Teams erfolgreicher macht. Unternehmen müssen daher in die Aus- und Weiterbildung investieren, damit ihre Belegschaft KI-Projekte erfolgreich durchführen kann.

56 % der Befragten hierzulande (global: 63 %) gaben an, dass bis Ende 2024 einige neue oder völlig neue Fähigkeiten erforderlich sein werden, um mit generativen KI-Tools wie Microsoft Copilot die täglichen Aufgaben durchzuführen. Diese Einschätzung ändert sich auf der obersten Führungseben: Mehr als ein Drittel (41 %) der CEOs glaubt, dass künftig weniger Fähigkeiten benötigt werden, da KI-Copiloten größere Arbeitsanteile übernehmen werden.**

97 % der Befragten (global: 92 %) sind trotz grundsätzlichen Optimismus der Meinung, dass ihr Unternehmen innerhalb der nächsten zwölf Monate zu einem KI-zentrierten Betriebsmodell übergehen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

71 % der Befragten hierzulande erwarten, dass generative KI-Tools wie Microsoft Copilot bis zu 20 Stunden oder – bei Teilzeit – die Hälfte ihrer Arbeitswoche beeinflussen werden. Der internationale Mittelwert liegt mit 79 % spürbar höher. Zudem erwartet jener Teil der deutschen Belegschaften, der einen Einfluss kommen sieht, dass die Auswirkungen weniger Stunden pro Woche betreffen: 54 % sehen Effekte für bis zu acht Stunden.

„Aus unserer Sicht ist es sehr positiv, wie intensiv sich die Unternehmen und die Belegschaften mit KI beschäftigen. Achtgeben müssen NGOs, Versorger und Regierungsbehörden, die Daten- und Analyseplattformen gemäß unserer Erhebung als eine ihrer niedrigsten Investitionsprioritäten für 2024 einstufen. Und bei einigen Einschätzungen hierzulande scheint es mit Blick auf den internationalen Vergleich doch so, als fehle noch ein reelles, ganzheitliches Bild der Lage – oder Deutschland ist bei dieser Technologie im Vergleich zur Vergangenheit einfach überraschend positiv gestimmt“, erläutert Matthias Reichle, Data & AI Lead bei Avanade im Raum DACH. „Unabhängig davon ist wichtig zu verstehen: Die Teammitglieder müssen abgeholt werden. KI, Copilot etc. sind keine Maschinen, die man in ein Unternehmen rollt und einschaltet. Governance, eine Priorisierung der einzelnen Nutzerinnen und Nutzer, KPIs, all das und mehr gehört dazu. Es gibt wirklich viele Hausaufgaben, die in kurzer Zeit zu erledigen sind.“

Methodik

Die Umfrage hat McGuire Research Services im August 2023 im Auftrag von Avanade durchgeführt. Der Jahresumsatz der teilnehmenden Unternehmen liegt bei 500 Millionen Dollar oder mehr. Die insgesamt 3.000 Befragten – davon 300 aus Deutschland – waren nach eigenen Angaben zwischen 18 und 65 Jahre alt und sind in einem der folgenden Länder ansässig und arbeiten für ein Unternehmen mit Hauptsitz in einem dieser Länder: Australien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Spanien, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten. Die Daten wurden bei Unternehmen bzw. Organisationen der folgenden Branchen erhoben: Bankwesen, Energie, öffentliche Hand, Gesundheitswesen, Biowissenschaften, Fertigung, Non-Profit-Organisationen, Einzelhandel und Versorger.

Die Befragten haben eine Stellenbezeichnung als Mitarbeiter oder Spezialist, mittleres Management, leitender Angestellter oder C-Level; sie sind bei KI-Entscheidungen in ihrem Unternehmen beteiligt, wenn es sich um mittleres Management oder höher handelt; sie kennen die aktuellen KI-Strategien ihres Unternehmens, wenn es sich um Mitarbeiter oder Spezialisten handelt. Die Befragten wurden nicht gebeten, den Namen ihres Arbeitgebers anzugeben. Die Umfrage wurde sowohl auf Englisch als auch in den Muttersprachen der jeweiligen Länder durchgeführt, wobei die Befragten die Sprache wählen konnten.

www.avanade.de

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