Studie

Angestellte überschätzen eigene Datenkompetenz

Überschätzen Angestellte in IT-Abteilungen in Deutschland ihre Datenkompetenz? Dieses Ergebnis legt eine repräsentative Umfrage von Alteryx, dem Unternehmen für Analytics Automation, nahe.

Von den mehr als 1.000 befragten Deutschen, die tagtäglich in irgendeiner Form mit Daten arbeiten, stammen 164 aus der IT-Abteilung. Von diesen gaben mehr als drei Viertel (79%) an, über eine überdurchschnittlich gute Datenkompetenz zu verfügen. Gleichzeitig zeigten die Ergebnisse aber, dass Analyse- und Interpretationsfertigkeiten noch dünn gestreut sind – nur 37 Prozent trauen es sich zum Beispiel zu, Ableitungen zu treffen, die zu einem Mehrwert für die Organisation führen. Alteryx zeigt, welche Aspekte auf dem Weg zur daten-gesteuerten Organisation wichtig sind: So spielen laut Umfrage Fortbildungen und Technologie eine wichtige Rolle, aber auch ausreichend Zeit für die Datenanalyse, welche nur knapp mehr als ein Drittel angeben zu haben (36%). Auch Vorgesetzte, die helfen, Datenarbeit zu priorisieren, seien essentiell – nur bei 24 Prozent läuft das richtig gut. Außerdem spiele eine bessere Kommunikation, dass Datenkompetenz beim beruflichen Weiterkommen hilft, eine wichtige Rolle – nur 21 Prozent sind sich dessen sicher. 

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„Im Rahmen der digitalen Transformation kommt es für deutsche Unternehmen insbesondere darauf an, den sich ständig ändernden Anforderungen mithilfe von Daten zu begegnen“, kommentiert Alan Jacobson, Chief Data and Analytics Officer bei Alteryx. „Dafür ist es wichtig, dass eine möglichst breite Mitarbeiterbasis über die richtigen Kompetenzen zum Umgang mit Daten verfügt. Nur wenn Angestellte in allen Abteilungen Daten analysieren und interpretieren können, entsteht Resillienz und die unternehmensweite Fähigkeit, bei Bedarf schnell umzusteuern. Im Moment scheint es so, als würde die Datenkompetenz der Deutschen noch nicht die Fertigkeiten umfassen, die nötig sind, um die Transformation zu bewältigen.“  

Data Literacy in Deutschland 

Fast drei Viertel (71%) der Arbeitnehmer in der IT sind der Meinung, dass die Pandemie die Bedeutung einer starken Datenkompetenz für Geschäftsentscheidungen noch erhöht hat. Während 79 Prozent eine überdurchschnittliche Datenkompetenz für sich reklamieren, kristallisierte sich bei Nachfragen ein Bedarf an weiteren Fort- und Weiterbildungen heraus:  

  • In Bereichen der grundlegenden Handhabung von Daten schätzt sich weniger als die Hälfte als sehr gut ein: 43 Prozent der IT-Profis sind sich beispielsweise ihrer Fähigkeit sehr sicher, vertrauenswürdige Daten identifizieren zu können, 43 Prozent sind laut Umfrage sehr gut im Bereinigen von Daten und 48 Prozent halten sich für sehr kompetent beim sicheren Teilen von Daten.  
  • Beim Fragen nach analytischen Fertigkeiten, sinken die Werte noch einmal deutlich: So gaben nur 33 Prozent der IT-Angestellen an, deskriptive Analysen aus Daten generieren zu können. Vorhersagen für die Zukunft (prädiktive Analyse) können laut eigener Angaben 30 Prozent und Handlungsempfehlungen für ähnliche Situationen (präskriptive Analyse) 25 Prozent mit ausreichender Sicherheit ableiten. 37 Prozent nehmen für sich in Anspruch, mit hoher Kompetenz Ableitungen aus Datenanalysen für unternehmerische Vorgänge treffen zu können.  

Die richtige Umgebung für Daten-Champions 

  • Das richtige Training anbieten: Nur 29 Prozent der Befragten aus der IT geben an, dass sie am Arbeitsplatz die richtige Art von Datentraining erhalten. Dabei gaben mehr als ein Drittel (35%) an, dass Initiativen zur Förderung der Datenkompetenz die gesamte Belegschaft stärken würden. Zudem würden solche Trainings sie in die Lage versetzen, unabhängiger zu arbeiten (35%) – ein nicht unerheblicher Aspekt in Zeiten hybrider Arbeitsmodelle. 
  • Weiterbildungsanreize anbieten und kommunizieren: 46 Prozent der IT-ler haben mit einer Unbekannten zu kämpfen: Sie wissen nicht, ob Datenkompetenzen sich in irgendeiner Art und Weise förderlich auf ihr berufliches Weiterkommen auswirken. Nur 21 Prozent sind sich sicher, dass das der Fall ist. Bei den besten unter den Daten-Champions über alle Angestellten aller Abteilungen hinweg** hingegen sind sich 74 Prozent sehr sicher, dass Datenkompetenz ein wichtiger Karrierefaktor ist. 
  • Die richtigen Tools für die Arbeit bereitstellen: Deutlich weniger als die Hälfte (41%) der IT-Befragten verfügen über die perfekten Tools zur Datenanalyse. Mehr als ein Drittel beschreibt einen Mangel an spezieller Datenanalysesoftware (40%), und 32 Prozent berichten, dass sie keinen Zugang zu einfach zu bedienenden, codefreien Anwendungen hätten.  

„In Bezug auf die Datenkompetenz sind wir in Deutschland noch nicht soweit, wie wir vielleicht gehofft haben“, sagt Roger Illing, Vice President Central & Eastern Europe bei Alteryx. „Jedes Unternehmen verfügt über eine Fülle von Daten, die es nutzen könnte, um sich vom Wettbewerb abzusetzen. Der Mangel an analytischen Fähigkeiten führt jedoch dazu, dass dieses Potenzial in der Realität oft ungenutzt bleibt. Mit Weiterbildungs- und Datenkompetenz-Initiativen sollten Unternehmen diese Qualifikationslücken schnell und effektiv schließen. Keiner muss hierfür heute noch fortgeschrittene Mathematik oder Programmiersprachen lernen. Flexible Self-Service-Plattformen mit einfacher Drag-and-Drop-Bedienung und vollautomatisiertem, maschinellem Lernen können alle Datenarbeiter in die Lage versetzen, Mehrwert aus Daten zu ziehen.” 

Zur Methodik 

Alteryx beauftragte das Marktforschungsunternehmen YouGov, 3.000+ “Angestellte aller Geschäftsbereiche, die täglich in irgendeiner Form mit Daten arbeiten“ (dazu gehören auch einfache Arbeiten mit Excel) in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in Großbritannien, Frankreich und Deutschland zum Thema Datenkompetenz zu befragen. Die Umfrage lief im Mai und Juni 2021 und erfasste Antworten von 1.038 Datenarbeitern in Großbritannien, 1.011 in Frankreich und 1.007 in Deutschland. Unter den befragten Deutschen waren 164 Mitarbeiter aus dem Bereich IT.  

www.alteryx.com

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