Attraktives Büro – lebenswerter Arbeitsplatz in und nach der Pandemie

Mitarbeiter haben sich in den Zeiten von Corona gut zuhause eingerichtet. Viele Unternehmen möchten aber ihre Angestellten wieder im Büro sehen. Auf der Agenda steht daher, das Office wieder attraktiv zu machen.

Laut einer repräsentativen Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung haben Ende Januar 2021 rund ein Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland (24 Prozent) vorwiegend oder ausschließlich im Homeoffice gearbeitet. Das war offenbar ein Effekt des neuen Lockdowns, denn laut der Studie arbeiteten im November 14, im Dezember 17 Prozent von zu Hause aus. Im April des Vorjahrs lag der Anteil allerdings noch bei 27 Prozent. Wer aber zuhause arbeiten kann, hat sich daran gewöhnt und will nicht so gerne zurück in die Firma. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vom März 2021 gefällt drei von vier Befragten die Arbeit zuhause. 70 Prozent der Angestellten mit Möglichkeit auf Homeoffice wünschten sich für die Zukunft flexible Regeln oder regelmäßiges Homeoffice an zwei oder drei Tagen in der Woche.

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Die Entscheider sehen das offenbar anders. Vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) befragt, haben zwei Drittel von 1.200 Unternehmen offenbar nicht vor, nach der Coronakrise mehr Homeoffice zu ermöglichen als vor der Krise. Die Mehrheit will, dass die Mitarbeitenden wieder in die Büros zurückkehren. An eine vollständige Rückkehr des Vor-Corona-Alltags denken sie aber nicht. Große Unternehmen bevorzugen einen Mix aus Homeoffice und Büro – so eine Umfrage von t3n unter den deutschen Dax-30-Firmen.

Ganz gleich, wie und ob sich das neue Arbeitsnormal anpasst: Der Schreibtisch in den eigenen vier Wänden hat die Notwendigkeit des Arbeitsplatzes im Büro für viele in Frage gestellt. Andere vermissen aber gerade jetzt das Zusammenarbeiten von Angesicht zu Angesicht und den sozialen Kontakt. Gerade dies macht die Attraktivität des Firmenschreibtischs in Zukunft aus. Das weltweite monatelange Work-from-Home-Experiment drängt die Verantwortlichen, den Zweck und die Funktion des Büros neu zu definieren.

Wer seine Angestellten wieder in die Firma locken will, sollte daher zunächst seine Räumlichkeiten besser und flexibler gestalten. Fünf Trends werden daher 2021 die Zukunft und das Aussehen des Büroarbeitsplatzes bestimmen.

1.   Ich bin so frei! – Den Arbeitsraum und die Büropräsenz flexibel gestalten

Unternehmen müssen dem Wunsch der Mitarbeiter nach Flexibilität entgegenkommen. Daher werden sie auch die Büroarbeitsplätze entsprechend umgestalten. Die feste Sitzordnung löst sich auf. Mitarbeiter buchen im Vorfeld ihren Schreibtisch für den Tag, an dem sie ins Büro kommen wollen.

In der Folge sind in Zukunft weniger Menschen gleichzeitig vor Ort. Experten vermuten, dass sich die Schreibtischfläche pro Mitarbeiter um die Hälfte oder mehr verringert. Unternehmen überprüfen bereits, wieviel Fläche sie dann noch benötigen oder wie der vorhandene Raum genutzt werden kann, um die Arbeit angenehm zu gestalten.

Über die gegebene Grundfläche können Raumplaner bei weniger Vor-Ort-Arbeitern großzügiger verfügen. Sie reihen Arbeitsplätze nicht mehr platzsparend in Reih und Glied auf. Anstelle der starren Großraumatmosphäre treten flexibel nutzbare Arrangements, in denen sich Teams gezielt zusammensetzen können. Zusätzlich sind Einzelplätze oder auch Ruheräume vorhanden.

2.   Kommt zusammen! – Bürolayouts für jede Form der Zusammenarbeit

Das Büro wird zu einem Treffpunkt umgestaltet, um sein soziales Kapital, den Wissensaustausch und den Teamgeist zu fördern. Freie Bürolayouts ersetzen auch das fixe Nutzen von Räumen: Eine Kantine ist nicht mehr nur zum Essen da, Etagen oder Bereiche bleiben nicht mehr nur dem C-Level vorbehalten. Ein flexibles Nutzen von Räumen fördert die produktive Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Ansprechpartnern. Auch der direkte Kontakt zu anderen Teams ist ganz einfach – in einem flexiblen und ideal ausgestatteten Arbeitsumfeld.

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3.   Schön dass wir uns sehen. – Mitarbeiter mit Büroatmosphäre binden

In Zeiten des Fachkräftemangels können Arbeitsbedingungen den letzten Ausschlag geben. Spitzenkräfte entscheiden sich dann für ein Unternehmen, das Teilnahme, Zugehörigkeit oder auch nur ein angenehmes Arbeiten verspricht. Das Büroumfeld spielt aber eine Rolle, um bestehende Mitarbeiter zu binden. Junge Talente wollen im persönlichen Kontakt mit ihren Mentoren oder anderen Angestellten lernen. Schon länger für das Unternehmen arbeitende Beschäftigte erwarten, dass sich der Weg in die Zentrale lohnt. Und selbst wenn sie sich nur einmal in der Woche auf den Weg machen: Gerade dann muss die Situation vor Ort stimmen.

Unternehmenszentralen werden also zu Gemeinschaftsräumen mit der notwendigen Technologie. Zu Clubräumen, in denen Kollegen und Kunden sich treffen und austauschen können. Zu Orten, die durch persönlichen Kontakt das ultimative Gegenteil einer Videokonferenz darstellen. Denn kein Bildschirm kann den persönlichen Kontakt ersetzen.

4.   Biosphäre Büro

Covid hat allen die Rolle der Gesundheit vor Augen geführt. Daher wächst die Aufmerksamkeit für das körperliche und geistige Wohl der Büroangestellten. So bieten viele Firmen Duschen, Umkleideräume und Schließfächer für Mitarbeiter an, die den öffentlichen Nahverkehr nun meiden und zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen.

Auch das Arbeitsumfeld hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Mitarbeiter. Licht, Atemluft und die Geräuschkulisse spielen eine zunehmende Rolle. Akustische Decken und Trennwände helfen, den Lärm zu reduzieren.

Um Stress und Burnout entgegenzuwirken, werden Unternehmen in Zukunft verstärkt biophile Designelemente mit Grünflächen, natürliche Oberflächen und Farbschemata einsetzen. Aktuelle Studien belegen den Zusammenhang zwischen biophilem Design und dem Wohlbefinden sowie der Produktivität der Mitarbeiter.

5.   Ergonomie am flexiblen Arbeitsplatz

Das flexible Büro der Zukunft verlangt ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze, die der mitunter täglich wechselnde Mitarbeiter vor Ort schnell an sich und seine Arbeitsweise anpassen kann. An der Wand montierte Arbeitsplätze nutzen den Raum optimal. Mobile Arbeitsplätze und Sitz-Steh-Tische kann der Mitarbeiter zum nächsten Arbeitstreffen ganz einfach mitnehmen.

In den kommenden Monaten werden sich die Büros für die Welt nach der Pandemie neu erfinden. Arbeitgeber müssen die sich schnell verändernden Ansprüche ihrer Mitarbeiter berücksichtigen. Büros sind in Zukunft kein eindimensionaler Arbeitsplatz mehr. Sie sollen zu innovativen neuen Arbeitsweisen inspirieren, Energie ausstrahlen und die Produktivität erhöhen.

 

Frank

Knäsche

Ergotron Deutschland GmbH -

Country Sales Manager DACH

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