Der Kampf um die besten Köpfe in der KI-Branche erreicht neue Dimensionen: Ein Entwickler des Start-ups Thinking Machines soll ein Angebot über eine Milliarde Dollar von Meta-Chef Mark Zuckerberg ausgeschlagen haben.
Die Schlacht um Top-Talente im Silicon Valley nimmt immer extremere Züge an. Wie das Magazin Wired berichtet, hat Meta-Gründer Mark Zuckerberg persönlich versucht, Spitzenforscher des KI-Start-ups Thinking Machines mit astronomischen Summen abzuwerben – bislang erfolglos.
Rekord-Angebote bleiben unbeantwortet
Das in San Francisco ansässige Unternehmen Thinking Machines, das bisher kein öffentlich verfügbares Produkt vorweisen kann, konnte seine Bewertung im vergangenen Monat um zwei Milliarden Dollar auf insgesamt zwölf Milliarden Dollar steigern. Mehrere Teammitglieder erhielten laut dem Bericht Angebote zwischen 200 und 500 Millionen Dollar über einen Zeitraum von vier Jahren.
Der Spitzenwert: Ein Forscher soll ein Paket im Wert von einer Milliarde Dollar angeboten bekommen haben, um zu Metas KI-Sparte zu wechseln. Die meisten Angebote beinhalteten bereits im ersten Jahr Vergütungen zwischen 50 und 100 Millionen Dollar.
Trotz dieser beispiellosen Summen hat bisher niemand bei Thinking Machines zugesagt. Das Start-up wurde von der 36-jährigen Mira Murati gegründet. Murati war von 2018 bis 2024 maßgeblich als Chief Technology Officer (CTO) bei OpenAI tätig und spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Technologien wie ChatGPT oder DALL-E. Nach kurzen Interimsphasen als OpenAI-CEO und ihrem Ausscheiden 2024 gründete sie Anfang 2025 das Start-up Thinking Machines Lab, das sich auf die nächste Generation multimodaler und „generalistischer“ KI-Modelle spezialisiert und bereits hohe Investitionsrunden sichern konnte
Meta dementiert Zahlen
Ein Meta-Sprecher bestätigte zwar, dass “eine Handvoll” Angebote an Thinking-Machines-Mitarbeiter gemacht wurden, bestritt aber die genannten Zahlen: “Wir haben nur wenigen Personen bei Thinking Machines Angebote unterbreitet. Zwar gab es ein beträchtliches Angebot, aber die Details stimmen nicht.”
Zuckerbergs persönlicher Feldzug
Die Rekrutierungsoffensive ist Teil von Zuckerbergs ehrgeizigem Plan, die weltweit führenden KI-Wissenschaftler und -Ingenieure für Meta zu gewinnen. Der Facebook-Gründer leitet die Abwerbekampagne persönlich und soll potenzielle Kandidaten sogar direkt über WhatsApp kontaktieren.
Rund 50 führende Forscher und Experten konnte Meta bereits für sein neues “Superintelligenz”-Labor gewinnen. Zuckerberg soll mit den Fortschritten seiner bestehenden Entwicklungsteams unzufrieden gewesen sein und deshalb die neue Einheit gegründet haben.
Auch OpenAI-Chef Sam Altman bestätigte kürzlich, dass einige seiner Mitarbeiter Angebote von Meta über bis zu 100 Millionen Dollar erhalten hätten.
Milliardenschwere KI-Strategie
Meta investiert Dutzende Milliarden Dollar in die Entwicklung hochentwickelter KI-Tools, die nach Zuckerbergs Einschätzung die Weltwirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändern könnten. Die beispiellosen Summen verdeutlichen, wie intensiv der Wettlauf um KI-Talente zwischen den Tech-Giganten geworden ist. Während traditionelle Gehälter in der Branche bereits siebenstellige Beträge erreichen, markieren die aktuellen Angebote eine neue Dimension im Kampf um die Zukunft der Künstlichen Intelligenz.