Digitale Transformation in der Industrie: Wie B2B in Zukunft aussieht

Im Handel ist die Zukunft längst angekommen. Doch wie verhält es sich eigentlich in der Industrie und deren B2B-Wirtschaftszweig? Wer genauer hinschaut, erkennt sofort, dass hier ebenfalls die Digitalisierung immer mehr Einzug erhält. Dies betrifft auch eine eher bodenständige Branche wie den Maschinenbau. Doch wie sieht die digitale Transformation in diesem Bereich genau aus und worauf müssen sich Betriebe künftig einstellen? 

Massenproduktion ist passé: Einzellösungen sind gefragt

Es gibt ein simples Beispiel, das zeigt, wie stark sich die Industrie teilweise schon auf die Zukunft eingestellt hat: Druckereien im Print und Werbe-/Privatbedarf. Buchdruckereien funktionieren längst on demand, also auf Bestellung, und setzen keine Auflagen mehr voraus. Und auch andere Druckereien bieten inzwischen Einzellösungen für Kleinunternehmer und auch einzelne Privatpersonen an. Die Massenproduktion ist in diesem Bereich daher nur noch ein kleineres Geschäftsfeld. Dies gilt mitunter auch für den Maschinenbau, in dem sich ebenfalls die folgenden, neuen Gegebenheiten und Herausforderungen abzeichnen:

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  • Intelligente Systeme: Mit der richtigen Software und den richtigen Systemen können Betriebe für andere Businesskunden spezielle Einzellösungen und Lösungen in kleinen Stückzahlen herstellen.
  • Neue Denkweisen: Unternehmen müssen sich auf die neuen Bedürfnisse einstellen und Wege finden, auch die sogenannte Losgröße 1 kostengünstig zu realisieren. Hierzu ist allerdings mitunter der Blick in andere Produktionen und über den Tellerrand hinaus notwendig.
  • Hard- und Software: Maschinenbauer müssen heute nicht nur die Hardware fertigen, sondern sich auch im Softwarebereich immer besser auskennen.

Fakt ist jedenfalls, dass Individuallösungen immens an Wichtigkeit gewinnen und realisiert werden müssen. Zukunftsorientierte Betriebe nehmen die digitale Transformation an und weiten ihr Leistungsportfolio entsprechend aus.

Der Blick über den Tellerrand: Maschinenbauer müssen interdisziplinär handeln

Der Beruf des Maschinenbauers ist längst kein reiner maschineller Zweig mehr. Und auch in Zukunft wird es hier zu weiteren, einschneidenden Veränderungen kommen, denn die Softwarekompetenz gewinnt immer weiter an Wichtigkeit. Je rascher die Industrie 4.0 voranschreitet, desto wichtiger ist daher folgendes Können:

  • Bedienung: Künftig werden Maschinen vermehrt programmiert oder für das selbständige Lernen trainiert statt bedient. Dies müssen die Mitarbeiter beherrschen.
  • Problemlösung: Probleme werden sich ebenfalls vermehrt im Softwarebereich einstellen, sodass Arbeiter eigenständig erkennen können müssen, wo sich die Fehler befinden.
  • Kooperation: Eine voll digitalisierte Maschine bedeutet auch eine große Kooperationsbereitschaft mit anderen Gewerken. Zugleich wird es immer wichtiger, dass Unternehmen selbst untereinander kommunizieren und gewissermaßen eine Arbeitsteilung machen. Firmen müssen also mit Partnern zusammenarbeiten, um sich behaupten zu können.

Natürlich unternehmen schon etliche Betriebe eben diese Schritte und sorgen dafür, dass Maschinenbauer diese Fertigkeiten besitzen. Allerdings ist hier ein Lockerlassen nicht möglich, denn die Technik verändert sich teilweise so rapide, dass beständige Weiterbildungen notwendig sind.

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Von der Idee bis zum Kundendienst: Der Komplettansatz für Kundenzufriedenheit

Full-Service-Partner. Dieser Begriff wird bisweilen nicht mit dem Maschinenbau in Verbindung gebracht, doch dürften sich künftig auch solche Industriezweige so bezeichnen. Gerade im B2B-Bereich ist es oft wichtig, dass alle Teilschritte eines Auftrags aus einer Hand kommen. Das heißt:

  • Service: Dieser befasst sich nicht länger mit Bestellwünschen, sondern bietet Kunden die Möglichkeit, gemeinsam eine Maschine zu fertigen. Hat der Kunde eine Idee, so unternimmt der Service die notwendigen Schritte, um diese Maschine herstellen zu können.
  • Fertigung: Das Unternehmen fertigt nun anhand der Idee und der daraus folgenden Pläne die jeweilige Maschine für den Kunden. Sie ist individuell und absolut auf die Bedürfnisse dieses einen Kunden abgestimmt.
  • Montage: Natürlich wird die Maschine auch zum Kunden geliefert und dort montiert sowie schließlich in Betrieb genommen.
  • Kundendienst: Vollständig individualisierte Maschinen können überwiegend vom Hersteller gewartet werden. Somit muss das Unternehmen auch diesen Teil abdecken.

Diese Rundumbetreuung ist gerade für Spezialanfertigungen und Kunden wichtig, die besondere Produkte nur in kleinster Stückzahl benötigen. Diesbezüglich ist mitunter ein Umdenken wichtig, da die digitale Transformation auch eine Veränderung des Kundenstamms bedeutet. Hat ein Betrieb bislang eher Maschinen in größerer Stückzahl für große Konzerne oder Branchen hergestellt, so wird er dank Individuallösungen künftig auch Maschinen für sehr spezielle Betriebe produzieren und warten.

Fazit: Digitalisierung verändert die Industrie maßgeblich

Beim Begriff Digitalisierung wird meist an Roboter und automatische Lager gedacht. Doch in einzelnen Betrieben ändert die Industrie 4.0 mitunter weitaus mehr, nämlich in Summe den gesamten Arbeitsalltag. Individuelle Lösungen sind notwendig, weil auch Kundenwünsche immer spezieller werden. Die Druckbranche ist ein gutes Beispiel, denn einst wurden Druckerpressen nur für große Auflagen gestartet, da die Kosten sonst in die Höhe schossen. Heute ist es mühelos möglich, das eigene Tagebuch ein einziges Mal drucken zu lassen.
 
 

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