Condition Monitoring: Warum haben gerade die Finnen die Nase vorn?

Noch gibt es in Deutschland keine Standardsoftware für das Condition Monitoring (Zustandsüberwachung) von Maschinen. Die digitale Überwachung von Betriebszuständen ist jedoch die künftige Basis für eine effiziente Wartung und damit die maximale Reduktion von Maschinen- und damit Produktionsausfällen. 

In diesem Fall sogar gleich drei Fraunhofer-ITWM-Experten (Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik) sehen aktuell in einer problemgetriebenen Vorgehensweise eine Lösung. Aber geht es besser?

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Condition Monitoring: Unfertige, deutsche KI-Lösungen erschweren der Industrie den Einstieg

Digitales Condition Monitoring ist für die komplette Industrie von Relevanz. Es bietet in sämtlichen Bereichen (Fertigung, Energiewirtschaft etc.) die Möglichkeit der kontinuierlichen Erfassung des Maschinenzustands durch Messung und Analyse physikalischer Größen. Die Analyse wird dabei oft von KI (Künstlicher Intelligenz) – Software vorgenommen. Im Ergebnis erhält der Unternehmer ein umfängliches Bild seines Maschinenparks, kann die Wartung effizienter durchführen und Schwachstellen früher erkennen. Dies spart Kosten, die vor allem bei einem Maschinen-Ausfall durch Stillstand sowie kurzfristige nötigem Service entstehen.

Umsetzung aufgrund fehlender Komplett-Lösungen bislang noch schwierig

In der deutschen Realität hakt es aktuell schon bei der Einrichtung des Condition-Monitoring-Systems (CMS). Die versprochenen KI-Lösungen entpuppen sich oftmals als Bausatz, der erst noch auf das Unternehmen adaptiert werden muss. Auf den Punkt gebracht: Es steht eine Vielzahl von KI-Verfahren am Markt zur Verfügung, jedoch gibt es noch keinen Algorithmus, der auf alle Datensätze – die je nach Maschine variieren – gleich gut funktioniert.

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Problemgetriebene Vorgehensweise als Frauenhofer-Lösung

Am Frauenhofer ITWM näherte man sich einer Lösung für das Condition Monitoring, die sich aus der Projektlandschaft entwickelt und dort bewährt hat. Bei der problemgetriebenen Vorgehensweise bestimmt die Maschine (= das Problem) beziehungsweise die an der Maschine erhobenen Mess-Daten die Lösung. Im Fokus steht der Kreislauf aus „Was, Warum, Wann und Wie“. Das bedeutet, es wird zunächst beobachtet, ein Zustand erkannt, Diagnose sowie Prognose gestellt und am Ende wird reguliert. So können laut den Frauenhofer Experten Schritt für Schritt zu jeder individuelle Anlage aus den überwachten Systemzuständen und den dort erhobenen Messdaten Merkmale erzeugt werden, die für eine Überwachung die Grundlage bilden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier in interdisziplinärer Zusammenarbeit, um die richtige Konstruktionsanleitung zur Erstellung der Merkmale zu identifizieren.

Wireless Condition Monitoring: Und die Lösung kommt aus … Finnland!

Es geht aber auch anders. Sulzer, Hersteller für Pumpen, hat es vorgemacht. Das Unternehmen benötigte einen Condition Monitoring Service und wurde auf dem Markt nicht fündig. Wireless sollte es sein, das stand fest. Letztendlich fand man in Finnland eine Lösung. Zusammen mit dem finnischen Spezialisten Treon wurde der Sulzer Sense Condition Monitoring Service entwickelt. Kern sind die batteriebetriebenen sowie kosteneffizienten Treon Sensoren. In Kombination mit dem Wirepas Kurzstrecken-Mesh-Netzwerk, welches die Daten zum Gateway überführt, setzt das Condition Monitoring auf einem wartungsfreien Netzwerk mit einem Verfügbarkeits-Level von 100% Quality of Service auf. Der Sensor Treon Industrial Node ist noch dazu einfach zu installieren – ein Experte wird nicht benötigt.

Finnischer Innovations-Vorsprung hilft deutschen CMS

Durch finnisches Know-How ist es nun also auch in Deutschland möglich ein individuelles CMS zu implementieren. Darüber hinaus kann ein Unternehmen mit Weitblick von diesem nordischen Innovations-Vorsprung sogar profitieren. Treon ist Experte in der Entwicklung kabelloser Soft- und Hardware. Ein Teilbereich sind Geräte für die industrielle Zustandsüberwachung, sprich dem Wireless Condition Monitoring. Der finnische Nachbar Wirepas ist ein IoT-Spezialist und ergänzt die Treon-Technologie optimal. Im Ergebnis ergibt das innovative Synergie, die zeitgemäße, smarte IoT-Lösungen hervorbringt. Treon entwickelt kabellose Geräte für das Monitoring und Wirepas stellt mit seinem skalierbaren Mesh Netzwerk die Connectivity Software bereit. Die Daten gelangen so zuverlässig vom Sensor zum Gateway. Von dort werden sie über ein sicheres Netzwerkprotokoll in die Cloud oder Serveranwendung des Kunden übertragen und stellen so eine wirklich smarte Gesamtlösung dar.
 

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