Wie die Internet-Suche zum Alltag wurde

Google
Bildquelle: Melnikov Dmitriy / Shutterstock.com

Wie viele Einwohner hat das Saarland? Wer war 2002 deutscher Fußballmeister? Und wie viele Euro sind 100 australische Dollar? Wer die Antwort auf solche Fragen sucht, der findet sie heute problemlos im Internet – indem man „googelt“. Als vor 25 Jahren, am 4. September 1998, Google gegründet wurde, waren die – verhältnismäßig spärlichen – Online-Informationen vor allem über Katalogseiten wie Yahoo erschlossen, die ähnlich wie ein Branchenbuch funktionierten und aufwändig gepflegt werden mussten.  Die Google-Idee war revolutionär: Einfach das Internet fragen und nicht nur irgendwelche Antworten bekommen, wie es bereits Konkurrenten wie Lycos oder Altavista versuchten.

Google wollte wirklich passende Antworten liefern, indem Seiten hervorgehoben werden, auf die häufig verlinkt wird. Lange mussten Larry Page und Sergey Brin um Geldgeber für ihre als „Spinnerei“ abgetane Idee werben. Heute kommt die Suchmaschine Google in Deutschland auf einen Marktanteil von rund 91 Prozent, weit vor dem zweitplatzierten Angebot Bing von Microsoft (5 Prozent). Weltweit liegt der Marktanteil aktuell bei rund 92 Prozent. „Google ist ein Musterbeispiel dafür, wie man mit einer guten Idee ohne Kapital in kurzer Zeit die Welt erobern kann“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. 

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Ob in der Freizeit oder im Beruf – heute gehört das Suchen im Internet zum Alltag. 80 Prozent der Deutschen ab 16 Jahre geben in einer Bitkom-Umfrage an, dass sie im Internet die Informationen finden können, die sie suchen. Unter den 16- bis 49-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 95 Prozent. Das wird längst auch in den meisten Schulen vermittelt. Drei Viertel (77 Prozent) der Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 19 Jahren sagen, dass im Unterricht die Nutzung des Internets für Recherchen, etwa mit Suchmaschinen wie Google, vermittelt wird. Weitere 11 Prozent würden sich das wünschen. Und noch eine Zahl belegt die Bedeutung der Internet-Suche: 25,61 Milliarden Euro wurden laut einer Bitkom-Studie im Jahr 2022 für digitales Marketing in Deutschland ausgegeben. Der größte Einzelposten ist dabei die Suchmaschinenwerbung, die einen Anteil von 34 Prozent ausmacht.

Aus der Suchmaschine Google ist in den vergangenen 25 Jahren ein Konzern unter dem neuen Namen Alphabet entstanden, der nicht nur Informationen im Internet auffindbar macht, sondern auch Cloud-Dienste anbietet, ein Smartphone-Betriebssystem entwickelt hat, Hardware produziert und vieles mehr, könnte die nächste digitale Innovation womöglich die Internet-Suche selbst von Grund auf verändern: „Künstliche Intelligenz kann dazu führen, dass wir in einigen Jahren keine Stichworte mehr in Suchmasken eingeben und uns durch Ergebnis-Links klicken, sondern einer KI eine Frage stellen und eine ausführliche Antwort mit Quellenhinweisen bekommen, ohne überhaupt im Internet zu surfen“, so  Rohleder. „Das kann die Art und Weise, wie wir an Informationen gelangen, revolutionieren.“

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben zu den Marktanteilen der Suchmaschinen sind Zahlen von Statcounter. Grundlage der Angaben zur Kenntnis und Nutzung von Internetrecherchen sind Umfragen, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.002 Personen ab 16 Jahren und 504 Schülerinnen und Schüler in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfragen sind repräsentativ. Die Fragen lauteten: „Bitte sagen Sie mir, ob Sie im Allgemeinen in der Lage sind, folgende Tätigkeiten durchzuführen oder sich mehr Kenntnisse in diesen Bereichen wünschen?“ und “Welche der folgenden Kenntnisse und Fähigkeiten zu digitalen Geräten, Medien und zum Internet werden an deiner Schule im Unterricht vermittelt bzw. welche Themen, die bisher noch nicht vermittelt werden, würdest du dir aber wünschen und welche nicht?“.

www.bitkom-research.de

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