IT als strategischer Impulsgeber für Digitalisierung

Die Rolle der IT hat sich gewandelt. Ohne ausgeklügelte digitale Infrastruktur und modernste Technologien stehen nicht nur die Räder der Produktion still. Wie müssen sich Unternehmen, vor allem CIOs und IT-Abteilungen, aufstellen, um Vorsprung durch digitale Transformation zu nutzen?

Früher war die Enterprise IT in der Führungsrolle für Innovationen, die später auch in der Consumer IT verfügbar waren. Heute ist es umgekehrt. Die meisten haben ein Smartphone – in Technik, Design und Bedienbarkeit ‚state of the art‘ der technologischen Entwicklung. Stimm-Erkennung, virtuelle Realität, künstliche Intelligenz – alles in einem kleinen Gerät, das scheinbar für jedes Problem die Lösung nur einen ‚Finger tip‘ entfernt bereithält.

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Diese Realität wird heute auch im B2B-Markt bei Kunden und Geschäftspartnern erwartet. Kunden möchten den Fertigungs- und Auslieferungsstand ihres Produktes wissen als auch Wartungs- und Service-Anforderungen über verschiedene Kanäle erfassen. Sie fordern die Geschwindigkeit und Datenverfügbarkeit von Google und die User Experience von Apple. Auf diese Kundenansprüche muss die Firmen-IT reagieren. Wichtige Säulen der digitalen IT-Architektur der Zukunft sind hier insbesondere integrierte End-to-End-Geschäftsprozesse, Künstliche Intelligenz, Echtzeitsteuerung und Real Time Analytics.

Der Trend: Software is eating the world

In den 90er-Jahren hat es sich etabliert, dass der Fachbereich die Anforderungen diktiert – lange Pflichten- und Lastenhefte standen vor der Umsetzung. Letztlich wurde nach zwei bis drei Jahren ein Stück Software geliefert. Die IT war reiner Erfüllungsgehilfe im klassischen Plan-Build-Run-Modell.

„Wenn man das heute richtig machen will, muss die IT zurück auf den Fahrersitz und auf Augenhöhe mit dem Fachbereich arbeiten. Nur so entsteht durch neue Technologien sinnbringender und nachhaltiger Mehrwert fürs Unternehmen.“ Karsten Kötter

Der Fachbereich muss die neuen Technologien verstehen. Zugleich muss die IT besser verstehen, womit die Firma ihr Geld verdient. Die zukunftsgerichtete IT-Systemlandschaft muss Anforderungen antizipieren und Voraussetzungen für problemlose Integration schaffen. Dazu gehören Cloud Computing, Big Data, Mobile Services, Social Connectivity, Customer Engagement und Internet der Dinge für die Einbindung verschiedenster Sensoren und Datenquellen.

Die IT macht heute mit ihren Ideen ein Unternehmen wettbewerbsfähig, gestaltet es für die Zukunft. Das größte Mobilitätsunternehmen der Welt, Uber, hat keine eigenen Fahrzeuge, sondern besteht im Wesentlichen aus Software. AirBnB verbucht weltweit die meisten Übernachtungen – ohne eigene Hotels, nur über APIs (Application Programming Interface). Das wertvollste Automobilunternehmen (Tesla) hängt die Konkurrenz durch seine Software ab. Der amerikanische Investor, Unternehmer und Webbrowser-Pionier Marc Andreessen hat es schon vor zehn Jahren treffend formuliert: „Software is eating the world“.

Gefragt sind agile, anpassungsfähige Systeme

Die meisten Unternehmen haben erkannt, dass in dem Bereich Investitionen notwendig sind und die IT ein Stück weit das Unternehmen gestalten muss – ein permanenter Umbauprozess. Daher muss man IT-Systeme so ausrichten, dass sie maximal flexibel und agil sind, um auf schnelle Veränderungen im Markt, auf neue Bedingungen und Wettbewerber, auch aus anderen Branchen, zu reagieren.

„Obwohl man nicht alles vorhersehen kann, muss man zumindest so vordenken, dass man schnell reagieren kann. Sicher ist: In Zukunft wird sich alles noch schneller verändern als heute schon. Die technologische Entwicklung wird nie wieder so langsam sein wie heute.“ Holger Himmelmann

Cloud-Produkte sind eine Lösung für den Markt im Wandel – mit dem Vorteil, dass sich mit ihrer Hilfe neue Services schnell und flexibel einführen und nutzen lassen. Anwendungsfälle lassen sich testen, indem man sich einen Service mietet. Funktioniert es nicht, schaltet man es ohne große Investition wieder ab. Funktioniert es, geht man live – Services sind skalierbar, Hardware-Limitierungen sind Vergangenheit.

Holger Himmelmann Karsten Koette 1000

Bild: Holger Himmelmann & Karsten Kötter, Digitalisierungsexperten und Consulting Direktoren (Quelle: cbs Corporate Business Solutions)

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Cloud Services in der Schlüsselrolle

Bis vor drei Jahren waren Cloud und SAP Business Technology Platform (BTP, ehemals SAP Cloud Platform) bei deutschen Unternehmen kaum präsent. Heute steht das Thema bei allen Firmen mit nennenswertem SAP Footprint ganz oben auf der Agenda. Noch sieht man hybride Systemlandschaften, die On-Premise-Systeme mit Cloud Services verbinden. Und SAP BTP ist kein Allheilmittel für jeden Anwendungsfall. Daher nutzen Firmen parallel weitere Provider und Plattformen, wie Azure, Amazon Web Services oder Salesforce. Die Zukunft ist nicht nur hybrid, sondern auch eine Multi-Cloud-Umgebung.

„Cloud Services werden eine Schlüsselrolle in der IT-Roadmap der meisten Unternehmen einnehmen.“ Karsten Kötter

Mit dem Siegeszug der Cloud muss sich die Enterprise IT viel stärker nach außen öffnen. Im Bereich der Integration führt das zu neuen Herausforderungen, weil man Daten vermehrt von verschiedensten Plattformen, Anwendungen und fremden Quellen einbeziehen muss. Die IT muss Geschäftspartnern außerhalb des Unternehmens stärker vertrauen und fremde Anwendungen und Prozess-Schritte integrieren, welche man nicht selbst kontrolliert.

„Viele Kunden wissen nicht, wo sie mit ihrer Systemlandschaft stehen. Wir entwickeln dann auf Basis von Best Practices gemeinsam ein Zielbild für die digitale Architektur – mehr als nur Cloud: Integration, Analytics, neue Entwicklungsmodelle wie BizDevOps, neue Organisationsformen. Wir schauen nicht nur auf ein Thema, sondern auf das große Ganze.“ Holger Himmelmann

Industriekonzerne machen es vor

In der Arbeit mit IT und Fachbereich verdeutlichen reale Projekte die Möglichkeiten und Umsetzungsgeschwindigkeiten neuer Technologien, innovative Apps gehen in kürzester Zeit live. Das Ganze ist nicht nur ein Experiment, sondern bringt auch schnell echten Mehrwert. Das zeigen cbs-Projekte wie die Produktionsplanungs-App bei Wacker Neuson als SAP Innovation Award Finalist oder Co-Innovation mit Merck für Blockchain-basiertes Auftragsmanagement mit mehreren Parteien.

„Unser Ziel ist, dass die Enterprise IT im Ansehen in der Firma und in der Wertigkeit zulegt. Wir schaffen es, die IT beim Kunden zurück in den Fahrersitz zu bringen: raus aus der passiven Erfüllungsrolle, rein in eine aktive, gestalterische, strategische Position. Die IT muss heute Vordenker und Innovationsquelle für das Business sein.“ Karsten Kötter

www.cbs-consulting.com
 

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