E-Mobilität: 5 Tipps für eine gelungene User Experience

Autonome Autos

Rund 15 Millionen Elektroautos sollen bis 2030 auf deutschen Straßen unterwegs sein – Ein großes, aber notwendiges Vorhaben, um die Zukunft des Mobilitätssektors zu garantieren. Damit E-Fahrerinnen und -Fahrer ein möglichst einwandfreies Mobilitätserlebnis haben, helfen verschiedene Applikationen bei der Suche nach Ladesäulen und Co. Dabei ist eines ganz wichtig: Die User Experience (UX) der Apps muss kundenzentriert sein. Doch was bedeutet das und wie kann ein solches Nutzererlebnis entstehen? Das erklärt Lena Myshelova, Head of Design des Mobilitätsanbieters Plugsurfing.

UX und E-Mobilität – Wie hängt das zusammen? 

Wie der Begriff User Experience schon vermuten lässt, geht es um das Nutzererlebnis. Dieses beinhaltet weit mehr, als lediglich jene Erfahrungen, die Anwenderinnen und Anwender machen, während sie eine App nutzen.

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Mit UX ist das Gesamterlebnis gemeint. Dieses fängt bei E-Autofahrerinnen und -fahrern beispielsweise bereits  an, wenn sie das erste Mal von E-Autos hören, daraufhin weitere Informationen sammeln und sich darüber Gedanken machen, welche Automarke und welches Modell am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Das Interesse an E-Autos führt schließlich dazu, dass die Apps von Mobilitätsdienstleistern genutzt werden. Die Applikationen sollen E-Fahrerinnen und -fahrern dabei helfen, das Mobilitätserlebnis mit dem E-Fahrzeug durch ihre diversen Funktionen so angenehm wie möglich zu machen. Die Apps können beispielsweise dabei helfen, die nächstgelegene freie und funktionierende Ladesäule zu finden und nach dem Tanken bequem digital zu bezahlen. Wie bei jeder anderen App auch müssen E-Mobilitätsapps aber vor allem einwandfrei funktionieren und intuitiv bedienbar sein. Das bedeutet, dass die Ladezeiten in der Applikation möglichst kurz sein sollten, dass alle relevanten Informationen schnell gefunden werden können und dass die Buttons funktionieren. 

Auch das Gefühl nach Verlassen der Applikation spielt für eine gelungene User Experience eine Rolle. Schließlich wird selbst der Erfahrungsaustausch zwischen den App-Nutzerinnen und -Nutzern und potentiellen Anwenderinnen und -Anwendern zur User Experience gezählt. Daraus wird ersichtlich, dass Produktdesignerinnen und -designer einen Einfluss auf das gesamte Mobilitätserlebnis haben. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Bedürfnisse der E-Fahrerinnen und -Fahrer zu jedem Zeitpunkt der Überlegungen den zentralen Mittelpunkt der Arbeit bilden. 

Tipps für eine gelungene User Experience

Hand aufs Herz: Produktdesignerinnen und -designer von E-Mobilitätsapps haben wenig Einfluss darauf, wie potenzielle Fahrerinnen oder Fahrer ihre Informationssuche nach geeigneten Fahrzeugen bewerten. Umso wichtiger ist es deshalb, dass das Erlebnis mit der App positiv ist. Dabei gibt es jedoch einige Dinge zu beachten: 

  1. Zielgruppe recherchieren: Anfangs müssen sich Produktdesignerinnen und -designer darüber im Klaren werden, wer die E-Mobilitätsapps eigentlich nutzt. Die Antwort scheint klar auf der Hand zu liegen: Leute, die mit dem E-Auto fahren. Jedoch sind nicht alle E-Fahrerinnen und -fahrer gleich. Einige von ihnen sind eventuell nicht technikaffin. Andere wollen die App in einer anderen Sprache nutzen. Doch die Fahrerinnen und -fahrer sind nicht die einzige Anspruchsgruppe. Bei vielen Anbietern gibt es in den Applikationen auch Schnittstellen, die beispielsweise für die Ladesäulenbetreiber relevant sind. Zu guter Letzt muss die Applikation natürlich auch für ihre Administratoren bedienbar sein. 
  2. Bedürfnisse analysieren: Sind die Zielgruppen festgelegt, müssen ihre jeweiligen Nutzungsziele beleuchtet werden. E-Fahrerinnen und -Fahrer brauchen beispielsweise Live-Informationen zu den nächsten Ladesäulen und möchten ihre Tankladung gegebenenfalls auch gleich bequem per App bezahlen. Dabei müssen die Vorgänge nicht nur intuitiv sein, sondern auch schnell gehen und – je nach Einsatzgebiet der App – eventuell in verschiedenen Sprachen, mindestens aber in der jeweiligen Landessprache und in Englisch, abrufbar sein. Generell sollte hier der Anspruch der Produktdesignerinnen und -designer sein, das Mobilitätserlebnis der Nutzerinnen und Nutzer so positiv wie möglich zu gestalten. Ladesäulenbetreiber hingegen suchen in der App gegebenenfalls nach Informationen zum Zustand ihrer Ladesäulen und Administratoren brauchen eine einfache Bedienbarkeit, mit denen sie ihre Aufgaben effizient abhandeln können. Welche Bedürfnisse die jeweiligen Zielgruppen genau haben, finden Produktdesignerinnen und -designer am besten durch Umfragen oder A/B-Tests heraus. 
  3. Strategie entwickeln: Sind die Anspruchsgruppen und deren Bedürfnisse festgelegt, geht es an die Strategieentwicklung. Dieser Schritt erfordert viel Zeit, denn neben diversen Brainstorming-Sessions werden Produktdesignerinnen und -designer auch einige tiefgehende Recherchen durchführen. Unter anderem müssen sie festlegen, wo in der App welche Art von Texten eingebunden werden soll, welche Buttons an welcher Stelle zu finden sein werden und wie das Bezahlsystem in die Applikation integriert werden kann. 
  4. Design planen: Viele werden UX mit Design in Verbindung setzen. In der Tat haben die Auswahl an stimmigen Farben und Bildern sowie die Platzierung von Text und Bild einen großen Einfluss auf das Nutzererlebnis. Eines ist jedoch ganz wichtig: Das Design ist lediglich eine Unterstützung für die Inhalte der App. Zu viele Farben, Formen oder bewegte Elemente sind deshalb eher kontraproduktiv. 
  5. Verbesserungen vornehmen: UX ist ein laufender Prozess. Die Entwicklung einer App wird also nie abgeschlossen sein. Das liegt beispielsweise daran, dass sich Regularien in der E-Mobilität ändern, wodurch Anpassungen in der Applikation erforderlich werden. Auch die Bedürfnisse der Anspruchsgruppen ändern sich mit der Zeit. So war E-Mobilität noch vor ein paar Jahren lediglich für die Early Adopter ein relevantes Thema. Diese waren damals froh, wenn überhaupt Apps existierten, die das E-Fahren erleichterten. Mit steigender Anzahl der E-Auto-Begeisterten wachsen auch die Ansprüche an die Apps. 

Derzeit entwickelt sich die E-Mobilitätsbranche rasant. Damit E-Fahrerinnen und -Fahrer ein gutes Mobilitätserlebnis haben, müssen Produktdesignerinnen und -designer laufend zielgruppenspezifische Anpassungen an den Apps vornehmen. Somit ist die Etablierung einer gelungenen User Experience ein Prozess, der nie abgeschlossen sein wird und der die Verantwortlichen der Applikationen stets vor spannende Herausforderungen stellt. 

Lena Myshelova

Lena

Myshelova

Head of Design

Plugsurfing

Lena Myshelova wurde durch den technischen und künstlerischen beruflichen Hintergrund ihrer Eltern von klein auf dazu inspiriert, eine Leidenschaft für Technologie, Kunst, Psychologie und Design zu entwickeln. Sie zog nach Westeuropa, um in verschiedenen Start-ups aus unterschiedlichen Bereichen zu arbeiten. Daher hat sie ein Talent dafür, Erlebnisse aus einer
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