Die Digitalisierung bietet Chancen – keine Probleme|Interview

Dirk Backofen, TelekomDerzeit tourt die Eventreihe „mittelstand DIE MACHER“ durch Deutschland. Was sind die Ziele der Veranstaltungsreihe? Ulrich Parthier, it-daily, im Gespräch mit Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden bei der Telekom Deutschland GmbH.

Die Deutsche Telekom hat allein rund 2.3 Millionen Mittelstandskunden. Der Mittelstand gilt als Wirtschaftsmotor für den Standort Deutschland. Was war der Anlass, diese Roadshow zu initiieren?

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Dirk Backofen: Vor etwas mehr als zwei Jahren haben wir das Konzept für „Antrieb Mittelstand“ entwickelt. Aus der Tatsache „Motor für Deutschland“ und dem Selbstverständnis, ihr seid „DIE MACHER“, ist das ursprüngliche Konzept weiterentwickelt worden zu „mittelstand DIE MACHER“.

Welche Ideen wollen Sie den Anwendern näherbringen?

Dirk Backofen: Zunächst einmal gibt es im Mittelstand noch viele Berührungsängste, etwa bei Themen wie Cloud und IT-Security. Es geht darum, anhand von Praxisbeispielen Ängste abzubauen und Schritte in Richtung Digitalisierung zu machen. Digitalisierung bedeutet Chancen für den Mittelstand und keine Probleme.

Allein ist das schwer zu bewältigen.

Dirk Backofen: Deshalb sind wir froh, dass diese Initiative von einer großen Anzahl von Partnern und Marktführern sowie dem BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) unterstützt wird.

Richtet sich die Veranstaltung an Profis oder Einsteiger?

Dirk Backofen: Sowohl als auch. Da man bei der Vielzahl der Workshops nicht alle besuchen kann, gibt es auch Teilnehmer, die schon im Vorjahr dabei waren, die Mehrzahl sind aber natürlich neue Interessenten.

Die Digitalisierung unserer Wirtschaft ist eines der Hauptthemen. Welche Vorteile ergeben sich für das Business durch die Nutzung digitaler Technologien? Und: können Sie einige Beispiele nennen?

Dirk Backofen: Bei der Digitalisierung spielt Entfernung keine Rolle mehr. Lassen Sie mich einige konkrete Beispiele nennen.

  1. Der Landmetzger aus dem Fränkischen, der sich Gedanken über die Zukunft macht und neue Wurstspezialitäten entwickelt, die er via Web weltweit bis nach China verkauft.
  2. Der Automotive-Zulieferer, dessen Maschinen Daten in der Cloud ablegen. Mit diesem Daten sind nicht nur neue Entwicklungschancen für das Unternehmen verbunden, sie sind zudem Basis für eine Predictive Maintenance: Die Firma tauscht Teile aus, bevor sie dem Verschleiß unterliegen und verhindert so Ausfallzeiten.

Und so gibt es eine Vielzahl weiterer Beispiele, die hier den Rahmen sprengen würden.

Warum ist es gerade für kleinere und mittlere Unternehmen so wichtig, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und gezielt zu nutzen? Und welche Lösungen bieten Sie den Mittelständlern konkret an?

Dirk Backofen: Der Mittelstand muss verstehen, dass ein erarbeiteter Erfolg nicht ewig andauert. Die Dynamik im Markt ist entscheidend und die Frage ist nicht ob, sondern wann und wie man sich Herausforderungen der Digitalisierung stellt. Man kann das durchaus als Weckruf verstehen.

Wir haben darauf mit fünf Digitalisierungspaketen für den Mittelstand reagiert. Es gibt die Wirtschaftswunderpakete: Das Digitalisierungs-Paket IP, das Digitalisierungs-Paket Office, das HotSpot Plug&Play-Paket, Industrie 4.0-Paket und das MagentaEINS Business-Paket.

Dann schauen wir uns das Paket Industrie 4.0 einmal näher an. Unter anderem geht es ja darum, Geräte und Maschinen aus der Ferne zu steuern. Wie kann ein Unternehmen davon konkret profitieren und was müssen Mittelständler bei der Einführung von derartigen Industrie-4.0-Lösungen beachten?

Dirk Backofen: Der Zugriff auf alle Maschinen und Informationen hilft der Weiterentwicklung des Produktes und der vorausschauenden Wartung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass wir uns mit der Frage der Standardisierung beschäftigen, um frühzeitig einen technologischen Wildwuchs zu verhindern. Aus diesem Grund haben sich die Telekom, SAP und das Fraunhofer Institut zusammengeschlossen, um eine Lösung dafür zu entwickeln. Ein Standard würde einen neuen weltweiten Exportschlager für den Mittelstand bedeuten.

Die Cloud und das Thema Social Media sind derzeit weitere Hypethemen. Adressieren Sie diese auch auf Ihrer Roadshow?

Dirk Backofen: Selbstverständlich. Wir sprechen hier von den Big Five der Digitalisierung. Das sind die Cloud, Big Data, die Standardisierung der Plattformen, Connectivity und die IT-Sicherheit. Das zusammen ergibt die „Digitalisierung made in Germany“.

Ulrich Parthier: Herr Backofen, wir danken für das Gespräch!

 

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