Roadmap für den digitalen Wandel

Das Prinzip „API First“ 

„Ein Zeichen von Intelligenz ist die Fähigkeit, sich Veränderungen anzupassen“, so ein geflügeltes Wort, das Stephen Hawking zugeschrieben wird. Welche Herausforderungen dies mit sich bringen kann, erleben Unternehmen durch den digitalen Wandel seit Jahren sowohl auf organisatorischer als auch technologischer Ebene.

Beide Ebenen zu einer kongruenten, steuerbaren Unternehmensstruktur zu verbinden, ist eine Aufgabe, für deren Bewältigung es kein Patentrezept gibt. Die digitale Transformation verlangt von Unternehmen die Fähigkeit, schnell und flexibel Bausteine zu kombinieren und neu arrangieren zu können, um die durch digitale Technologien geschaffenen Möglichkeiten nutzen zu können. 

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In diesem Beitrag wird erläutert, was ein API First-Ansatz vor diesem Hintergrund bedeutet. Dazu beleuchtet der Artikel, welche Arten von APIs es gibt und wie Unternehmen diese einsetzen können. Zusätzlich geht er darauf ein, welche Möglichkeiten es gibt, APIs anhand von KPIs zu bewerten und zeigt auf, wie Unternehmen anhand dessen ihr digitales Ökosystem besser wechselnden Geschäftsanforderungen anpassen können. Insgesamt entsteht ein umfassendes Bild, welche Funktion APIs und deren Management in der Abbildung organisatorischer Entscheidungen auf der digitalen Ebene – und somit bei der Umsetzung der digitalen Transformation – einnehmen. 

Arten von APIs und der API First-Ansatz 

Initiativen, die digitale Transformation ermöglichen sollen, machen API First zu ihrem zentralen Grundsatz. Dies beinhaltet meist die Vorstellung, alles vollkommen neu zu entwickeln. In der Realität ist dies allerdings nur selten der Fall. Entsprechend bedeutet API First lediglich, dass Unternehmen bei jeder Fähigkeit und jedem Produkt, das sie haben, immer deren API in Betracht ziehen, da diese bestimmt, wie nützlich sie für ihren digitalen Transformationsprozess sind. Aus dieser Sicht spielt es zunächst keine Rolle, welchen monetären Wert eine Fähigkeit oder ein Produkt gegenwärtig hat. Was wirklich zählt, ist der digitale Wert, den es über seine API freisetzt, beziehungsweise freisetzen kann. 

Es gibt nicht nur eine Art von API (Application Programming Interface), sondern eigentlich vier Hauptarten von APIs:

  1. Offene APIs, auch öffentliche oder Public APIs genannt, sind für Entwickler und andere Nutzer mit minimalen Einschränkungen öffentlich zugänglich. Deren Nutzung kann eine Registrierung, die Verwendung eines API-Schlüssels oder OAuth erfordern oder auch völlig offen sein. Sie richten sich an externe Nutzer, um auf Daten oder Dienste zuzugreifen.
     
  2. Partner-APIs sind APIs, die von/für strategische Geschäftspartner bereitgestellt werden. Sie sind nicht öffentlich verfügbar und erfordern eine spezielle Berechtigung für den Zugriff. Wie die offenen APIs sind auch die Partner-APIs die Spitze des Eisbergs, denn sie sind die sichtbarsten und werden für die Kommunikation über die Unternehmensgrenzen hinaus verwendet. Wie öffentliche APIs auch werden sie in der Regel über ein öffentliches API-Entwicklerportal  angeboten, auf das Entwickler im Selbstbedienungsmodus zugreifen können. Während offene APIs im Allgemeinen keine besonderen Approval-Prozesse beim API Anbieter durchlaufen, gibt es bei den Partner-APIs einen Onboarding-Prozess mit einem spezifischen Validierungsworkflow, um Zugang zu Partner-APIs zu erhalten. 
     
  3. Interne APIs, auch private APIs genannt, sind für externe Nutzer verborgen und werden nur von internen Systemen genutzt. Interne APIs sind nicht für die Nutzung außerhalb des Unternehmens gedacht, sondern eher für die Nutzung durch verschiedene interne Entwicklungsteams, um die Produktivität und die Wiederverwendung von Diensten zu verbessern. Ein guter Governance-Prozess besteht darin, sie einem internen API-Entwicklerportal zugänglich zu machen, welches eine Verbindung zu den internen IAM-Systemen herstellt, um die Benutzer zu authentifizieren und ihnen den Zugriff auf die jeweiligen APIs zu ermöglichen. 
     
  4. Daten- und Service-APIs: 

Abgesehen von der Unterscheidung zwischen internen, Partner- und  offenen APIs, welche die APIs gemäß Ihres Verwendungszweckes, ihrer Sichtbarkeit und  Art der Konsumenten einordnet, sollte noch ein weiterer Ansatz zur Kategorisierung von APIs erwähnt werden:

  • Daten-APIs bieten CRUD-Zugriff auf zugrunde liegende Datensätze für verschiedene Datenbanken oder SaaS-Cloud-Anbieter. Diese APIs werden benötigt, um einige grundlegende Daten aus SaaS-Anwendungen mit Hilfe von SaaS-Konnektoren oder internen Datenspeichern bereitzustellen. 
  • Interne Dienst-APIs bestehen aus der Offenlegung interner Dienste, die Teile interner Prozesse oder einige komplexe Aktionen widerspiegeln. 
  • Externe Service-APIs sind Dienste von Drittanbietern, die in die bestehenden Dienste des Unternehmens eingebettet werden können, um zusätzlichen Nutzen zu bringen. 
  • Zusammengesetzte APIs (Composite APIs) kombinieren mehrere Daten- oder Dienst-APIs. Sie werden mit den API-Orchestrierungsfunktionen eines API-Erstellungstools erstellt. Sie ermöglichen Entwicklern den Zugriff auf mehrere Endpunkte mit einem einzigen Aufruf. Zusammengesetzte APIs sind zum Beispiel in einer Microservices-Architektur nützlich, in der Sie Informationen von mehreren Diensten benötigen, um eine einzige Aufgabe auszuführen.

 

Ein Bild, das Text, Monitor, Screenshot, mehrere enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Bild 1: Eine offene Managementplattform inventarisiert, integriert und verwaltet sämtliche APIs, die ein Unternehmen nutzt, um Abläufe agil, effizient und sicher digital zu transformieren (Bildquelle: Axway)

 

Bewertung von APIs – Mögliche KPI-Kategorien 

Für die Bewertung von APIs hinsichtlich ihres technischen, kommerziellen oder adaptiven Erfolges bietet es sich an, verschiedene KPIs (Key Performance Indicators) einzuführen und auszuwerten. Je nach Industriezweig sind dabei verschiedene Anforderungen entscheidend. In der Finanzindustrie finden sich beispielsweise die folgenden KPI Gruppen: 

  1. KPIs zur Messung von Umsatz und Wachstum sowie zur Messung des Verbrauchs von Dienstleistungen.
  2. KPIs zur Kostenkontrolle, zur Messung von Kosteneinsparungen und zur Verbesserung der Effizienz.
  3. KPIs zur Risikominderung und zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit.

 

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Bild 2: Offene Plattformen zur Verwaltung eines API-Katalogs machen die Schnittstellen zu einem konsumierbaren Produkt, von dem alle Berechtigen profitieren können. (Bildquelle: Axway)

 

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APIs sind Grundlagen für digitale Transformation und für den unternehmerischen Erfolg.

APIs in ihren verschiedensten Spielarten können unterschiedliche Anwendungen, Systeme und auch externe Partner sicher und zuverlässig miteinander verbinden. Damit sind sie ein unverzichtbares Rückgrat für die digitale Transformation der Abläufe. Und noch mehr: Eine Grundlage für den Unternehmenserfolg. Nicht allen Entscheidern ist dies immer bewusst. Es bedeutet einen Bewusstseinswandel, um alle Funktionen und Produkte durch ihre APIs zu betrachten und zu akzeptieren, dass diese APIs der entscheidende und begrenzende Faktor sein werden, wenn es darum geht, mit ihnen Wert zu schaffen. 

Markus

Pentzek

Axway -

Manager Presales Consulting

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