Vergleich der Sprach-Assistenten: Hey Siri, mach das Licht an!

SiriDigitale Sprachassistenz-Systeme liegen im Trend, denn sie bieten mehr Komfort im Zuhause. Sie ermöglichen die Steuerung per Stimme, antworten auf Fragen, spielen Musik oder lesen Nachrichten vor. Starke Player wie Amazon, Google und Apple versprechen mit ihren Sprachsteuerungen einen leichteren Einstieg in die Automatisierung von Vorgängen. 

Viele Smart Home-Gerätehersteller beeilen sich, ihre Produkte an die Assistenz-Systeme anzubinden. Das Verbraucherportal Sparwelt.de liefert zusammen mit tink einen Überblick über die aktuellen und kommenden Sprachassistenz-Systeme Amazon Echo, Google Home und Apple HomeKit und vergleicht Kosten und Möglichkeiten.

Anzeige

Apple HomeKit 

2011 hat Apple erstmals den Sprachassistenten Siri auf seinen Geräten eingeführt, mit dem sich unter anderem Anrufe, Wecker aber auch Kameras oder Fenster steuern lassen. Aktiviert wird Siri durch längeres Drücken des Home-Buttons auf dem iPhone, Tablet oder per Klick auf dem Mac. Den Anschluss zu Smart Home-Produkten schafft Apple mit der vorinstallierten iOS-App HomeKit. Für die volle Entfaltung von HomeKit wird Apple TV empfohlen.

Dr. Marius Lissautzki, Gründer und Geschäftsführer von tink: „Das Potenzial von Apple liegt vor allem in der jahrelangen Erfahrung mit Sprachsteuerungen und in der Verbindung von iPhone, iPad und AppleTV. Für Apple-Fanboys ist das Apple HomeKit in Verbindung mit Siri also ein naheliegendes Tool zur Automatisierung im Smart Home“. Ein Nachteil: Siri ist das einzige System, das nicht durch seine Nutzer intelligenter wird. Lediglich bei bestimmten Aussprachen lernt es eigenständig.

Amazon Echo 

Das Lautsprechersystem Amazon Echo wiegt etwas mehr als ein Kilogramm und ist etwa so groß wie eine größere Vase: 235 x 83,5 x 83,5 Millimeter. Mit dem Befehl „Hey Alexa!“ wird das System aktiviert, welches bei jeder Benutzung dazulernt: Welche Sprachgewohnheiten und Präferenzen hat der Nutzer, welche neuen Funktionen präferiert er? Amazon Echo kann unter anderem News vorlesen, Notizen erstellen, Wecker einrichten aber auch smarte Lampen und Heizungen steuern. Dank Apples Kartenservice, Apple Weather und der Suchmaschine Bing bietet der Assistent eine hohe Content-Tiefe.

Konfiguriert wird er mit der Alexa App, die mit den Betriebssystemen Fire OS, iOS und Android kompatibel ist. „Amazon Alexa hat durch den frühen Markteintritt einen großen Vorsprung gegenüber den anderen Systemen und bietet schon jetzt eine große Auswahl an Integrationsmöglichkeiten. Es limitiert sich aber selbst, weil kein perfektes Zusammenspiel durch ein dazugehöriges mobiles Device möglich ist und weil Amazon auf Dauer den eigenen Shop und eigene Services pushen wird. Apple und Google leben hingegen von der Vielfalt des Contents“ so Lissautzki. 

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.

Google Home 

Google Home ähnelt nicht nur optisch Alexa, es kann ebenfalls zum Beispiel Beleuchtungen steuern, Wetterdaten abrufen oder ein Taxi rufen. Das Kommando „Ok, Google!“ startet die Sprachsteuerung von das Ende Juni 2017 voraussichtlich auf den deutschen Markt kommen soll. Es wiegt gut 477 Gramm, misst 96 x 143 Millimeter und ist in vielen Farben erhältlich.

Alles, was bei Google zu finden ist, kann Google Home ausgeben. Das umfasst fast das gesamte World Wide Web inklusive aller Google Services, wie Maps und Shopping, Wetter etc. „Die Content-Tiefe bei Google Home ist enorm. Zudem ist die Verbindung von Google Home und Android ein großer Vorteil, denn rund 78 Prozent der Deutschen besitzen ein Android-Smartphone. Allerdings fehlen noch Partner, die kompatibel sind“ schätzt Lissautzki die Vor- und Nachteile von Google Home ein. 

Entertainment und Organisation – die Stärke der Sprachassistenten

Alle drei Systeme bieten die Möglichkeit, Musik, Videos und TV abzuspielen. Während Siri erst durch Apple TV zum Entertainmentprofi wird, besitzen Amazon Echo und Google Home bereits integrierte Lautsprecher. Bei Google lassen sich über Google Chrome Dienste wie Spotify, Youtube, Netflix und Co starten und nutzen. Alle drei Systeme verfügen zudem auch über praktische Organisations-Apps für Kalender, Wetter, Bahn, Taxiservices (myTaxi, Uber), Bahnverbindungen und Tickets. Auch Routenplanung, Listen und Übersichten sind bei allen Systemen verfügbar. Viel Komfort bieten auch Medien-Apps, die die Nutzer auf dem Laufenden halten, indem sie aktuelle News vorlesen.

Leichter Einstieg ins smarte Home

Alle Systeme bieten die Möglichkeit, Heizung, Steckdosen, Licht und Überwachungskameras zu steuern. Apple und Amazon können mit dem passenden Zubehör sogar Fenster und Türen sowie Wetterstationen steuern. Dabei sind natürlich die Kosten für die jeweilige Hardware aufzurechnen. Mit dem richtigen Zubehör und den passenden Apps kann man trotzdem relativ kostengünstig das eigene Zuhause sprachsteuern.

Lissautzki nennt Beispiele: „Früher hat eine Alarmanlage mehrere tausend Euro gekostet, heute gibt es ein smartes Sicherheitssystem schon ab 150 Euro. Zudem lassen sich durch automatisches Ein- und Ausschalten der Heizung beim Öffnen von Fenstern oder nach Verlassen des Hauses bis zu 30 Prozent der Heizkosten einsparen.“ So wird den Nutzern ein Mehrwert geboten, der sich sogar in Geldwert rechnet.

Fazit und Ausblick 

Preislich liegen die drei Modelle nah beieinander, wenn man bereits ein iPhone besitzt und nur das Apple TV zukauft. Viele Grundfunktionen sind ähnlich, aber Alexa punktet derzeit noch mit vielen Partnerintegrationen und hoher Lernfähigkeit, ist allerdings dem Amazon Angebot verpflichtet. Apple User sind mit dem kostenlosen Apple HomeKit gut bedient, müssen aber Abstriche bei der Lernfähigkeit von Siri machen und auf die Updates der Entwickler setzen. Google Home hat großes Potential aufgrund der hohen Android-Verbreitung und der Fülle der hauseigenen Google-Funktionen. Entscheidend wird es sein, wie sich die Menge der Partnerintegrationen und damit der Anwendungsmöglichkeiten entwickelt. Auch die Verbindung von mobilen Devices mit den Sprachassistenten wird wichtig sein, hier punkten derzeit vor allem Google Home mit Android und Apple.

Die Steuerung von Smart Home-Geräten mittels Sprache ist laut Smart Home-Experte Lissautzki sehr vielversprechend: „Beide Megatrends, Smart Home und Sprachsteuerung, beflügeln sich gegenseitig: Die teils etwas komplizierte Bedienung der Smart Home-Geräte in unterschiedlichen Apps wird dank Sprachsteuerung vollkommen intuitiv und einfach. Im Gegenzug macht die Steuerung von Smart Home-Geräten durch Produkte wie Sonos, Philips Hue und Innogy sprachgesteuerte Home Hubs erst zum echten Assistenten für Zuhause. So können beide Bereiche den Massenmarkt für sich gewinnen.“  

www.sparwelt.de www.tink.de

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.