Diese 3 Trends werden 2023 die Welt der Rechenzentren prägen

Rechenzentrum

Ein höherer Bandbreitenbedarf durch die wachsende Nutzung Cloud-basierter Services, Störungen in globalen Lieferketten, Fachkräftemangel, fehlende Komponenten, Inflation und steigende Energiepreise: All diese Folgen der weltwirtschaftlichen und -politischen Ereignisse der letzten Jahre haben auch einen direkten Einfluss auf den Rechenzentrumsbetrieb.

Bedarf und Ausgaben verursachen einen enormen Druck auf Betreiber, die um die Existenz ihres Geschäfts fürchten. Vor diesem Hintergrund müssen Rechenzentren auf mehreren Ebenen effizienter werden, um wichtige Ressourcen- und Kosteneinsparungen zu erzielen. Effizienz bezieht sich in diesem Zusammenhang zum einen auf die Bereitstellung von Services. Zum anderen müssen auch innerbetriebliche Abläufe und Strukturen effizienter umgesetzt werden.

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John Schmidt, Senior Vice President, Building & Data Center Connectivity bei CommScope, hat daher drei Trends ausgemacht, die für Rechenzentren im kommenden Jahr von besonders großer Bedeutung sein werden.

1. Energieeffizienz ganz oben auf der Agenda

Das Bewusstsein für umweltfreundliche Services und Produkte ist gewachsen. Investoren, Unternehmen und Verbraucher legen mittlerweile gleichermaßen viel Wert darauf zu wissen, wie Anbieter, Hersteller und Partner ihre Energie beziehen und nutzen. Hinzu kommen gesetzliche Vorgaben, die Unternehmen branchenweit zusätzlich unter Druck setzen werden. Dieser Anspruch wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken und davon sind Rechenzentren nicht ausgeschlossen.

Daher ist es unerlässlich, dass Betreiber einen energieeffizienteren Ansatz verfolgen und entsprechende Maßnahmen umsetzen. Detaillierte Analysen helfen dabei, Konsolidierungsmöglichkeiten in der IT-Infrastruktur zu identifizieren. Eines der größten Probleme in Rechenzentren wird nach wie vor die Kühlung darstellen. Untenrehmen müssen einerseits die Systeme möglichst effizient gestalten, andererseits nach sinnvollen Lösungen suchen, wie sie die unvermeidliche Abwärme nutzen können. Durch energieeffizientere USV-Systeme und durch Colocation lässt sich ebenfalls der Stromverbrauch reduzieren. Generell sollten Betreiber prüfen, inwieweit eine Modernisierung der Infrastrukturen angebracht ist, da sich veraltete Systeme als wahre Stromfresser entpuppen können. Außerdem bietet es sich an, auf erneuerbare, möglichst lokal erzeugte Energie umzusteigen. Betreiber sollten auch evaluieren, ob ihre Standorte für eigene Energieerzeugung in Frage kommen.

2. Edge-Rechenzentren unterstützen 5G-Anwendungen

Derzeit kommen immer mehr IoT- und KI-basierte Anwendungen sowie neue Technologien wie Virtual und Augmented Reality auf den Markt. Sie sind auf einen schnellen und direkten Datenverkehr angewiesen. Daher steht der Ausbau des 5G-Netzes im nächsten Jahr besonders im Fokus. Der neue Standard verfügt nicht nur über die dafür notwendige Bandbreite, sondern auch eine geringe Latenz. Während 4G / LTE eine Latenzzeit von 50 Millisekunden aufweist, überzeugt 5G mit Verzögerungen, die sich lediglich im Millisekundenbereich bewegen.

Um die letzten Optimierungen in der Übertragungsgeschwindigkeit zu erzielen, müssen sich Rechenzentren zunehmend an den Rand des Netzwerks bewegen. Auch mit 5G können sich Daten schließlich nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Um die Vorteile der neuen Technologie vollumfänglich nutzen zu können, dürfen die Übertragungswege nicht zu lang sein. Besonders bei hochkritischen Anwendungen wie dem Autonomen Fahren wird dieser Faktor relevant. In Zukunft wird es einen starken Bedarf an verteilten Rechenzentren geben, beispielsweise entlang von Autobahnen.

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3. Design beeinflusst Effizienz

Der steigende Bedarf an mehr Kapazitäten und geringer Latenz bedeutet, dass Betreiber von Rechenzentren eine höhere Anzahl an Ports mit höheren Datenraten sowie mehr optischen Strängen implementieren müssen. Gleichzeitig steigt der Anteil an verbauter Glasfaser, was wiederum den verfügbaren Platz im Rechenzentrum schrumpfen lässt. Die Folgen: Kabel- und Fiber-Management werden immer komplexer und zeitintensiver – einzelne Fasern lassen sich nur schwer im Kabelchaos identifizieren und managen. Dies treibt die Meantime-to-Resolution in die Höhe, während die Turn-up-Speed sinkt. Außerdem führen überfüllte Kabelschächte zu einer schlechten Belüftung, wodurch sich die Hitze staut. Dadurch werden die Kühlsysteme deutlich stärker beansprucht und der Energieverbrauch steigt. Diese und andere Faktoren sollten in Zukunft beim Design von Rechenzentren bedacht werden, da Energieeffizienz einen immer höheren Stellenwert einnehmen wird – nicht zuletzt wegen der steigenden Kosten.

Um diesen Konsequenzen vorzubeugen, werden Betreiber künftig in ein nachhaltiges Kabel- und Fiber-Management investieren. Dieses kann verschiedene Formen und Ausrichtungen annehmen. Klassische Ansätze reichen von übergreifenden Strategien zum Routing oder modularen Aufbau bis hin zu detaillierten Richtlinien hinsichtlich Kabelgruppierungen, Labeling und Kabelkanal-Kapazitäten.

John Schmidt CommScope

John

Schmidt

Senior Vice President, Building & Data Center Connectivity

CommScope

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