Grüne Cloud

Cloud Computing – die Fahrgemeinschaft für Daten

Cloud Computing

Der Schutz des Klimas ist in aller Munde und auch Unternehmen verstärken ihre Bemühungen, klimafreundlicher zu werden. Das macht sich auch bei den Investitionen in den Klima- und Umweltschutz bemerkbar: Laut Statistischem Bundesamt investieren Organisationen mittlerweile ca. 13,5 Prozent ihrer gesamten Anlagen in den Umweltschutz.

Möglichkeiten, das Klima zu schonen, sind vielfältig. Sie reichen von Home-Office-Modellen, die die Anfahrtswege und damit den CO2-Ausstoß reduzieren, über intelligente Heizmodelle bis hin zum vollständigen Verzicht auf Dienstreisen, wo es machbar ist. Auch Investitionen in klimafreundliche Technologien sind möglich, doch stoßen besonders kleinere Unternehmen hier an ihre Grenzen, denn neue und nachhaltige Technologien sind mit hohem Aufwand und Kosten verbunden. Trotz staatlicher Förderprogramme ist z. B. der Umstieg auf erneuerbare Energieträger für KMUs oft immer noch mit hohem Kostenaufwand verbunden und der Effekt je nach Größe des Unternehmens überschaubar.

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Ein Bereich, in dem Unternehmen effizient und schnell Ergebnisse für den Klimaschutz vorweisen können, ist die eigene Datenverarbeitung. Aus verschiedenen Gründen setzen viele Betriebe noch auf eigene On-Premises-Rechenzentren: Datenschutzbedenken, Sorgen hinsichtlich der Verfügbarkeit von Services und Kostenfragen sorgen dafür, dass viele die hausinternen Infrastrukturen vorziehen. Hier liegt jedoch großes Einsparpotenzial: Im Zuge der Digitalisierung wird sich das globale Datenvolumen auf insgesamt 175 Zettabyte (ganze 175 Milliarden Terabyte) vergrößern. Dies stellt, verglichen mit 2018, eine Verfünffachung dar. Der Großteil dieser Daten wird in Unternehmen verarbeitet werden, , stellen sie doch eine wertvolle Informationsquelle für Produkte und Dienstleistungen dar. Es lohnt sich also die Frage aufzuwerfen, wie man die Verarbeitung dieser Informationen möglichst effizient und ökologisch verwirklichen kann.

Klimaschutz mit der Cloud

Um es gleich vorweg zu sagen: Die Cloud ist kein Allheilmittel und auch sie benötigt eine große Menge an Ressourcen und Platz, um zu funktionieren: Rechenzentren müssen gebaut, unterhalten und gewartet werden. Jedoch kann die Cloud an anderer Stelle einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten: Betreibern von Rechenzentren stehen mehr Mittel zur Verfügung, ihre Server klimafreundlich zu betreiben, als einzelnen lokalen Unternehmen.. So können sie beispielsweise ihren Stromverbrauch effizienter regulieren und anfallende Abwärme, die bei der Kühlung der Server entsteht, weiternutzen. Denkbar ist etwa die Abwärmenutzung für die Heizung von Gebäuden. Bei On-Premises-Rechenzentren ist dies theoretisch auch möglich, allerdings sind die Kosten selten für einzelne Organisationen stemmbar. Außerdem lohnt sich dies häufig nicht für kleinere Unternehmen: Je größer das Rechenzentrum ist, desto größer sind auch das Einsparpotenzial und die anfallende Wärmeenergie, die sich wiederverwenden lässt.

Natürlich versuchen Rechenzentrumsbetreiber nicht (nur) aus Umweltgründen, ihre Verbräuche zu senken und anfallende Wärmeenergie wiederzuverwenden: Im Vordergrund stehen wirtschaftliche Interessen. Ein geringerer Stromverbrauch oder der Einsatz optimal abgestimmter Hardware schont nicht nur die Umwelt, sondern spart dem Betreiber bares Geld.

Cloud – die Mitfahrgelegenheit für Daten

Besonders kleinere Organisationen können mit einem Wechsel in die Public Cloud ihren ökologischen Fußabdruck – und gleichzeitig ihre Kosten – effektiv senken. Anstatt selbst für die richtige Menge an Ressourcen (Rechenleistung, Speicher und Arbeitsspeicher) sorgen zu müssen, können IT-Teams die benötigte Leistung schnell hinzu- und wieder abbuchen. Bei Private Clouds ist diese mit größerem Aufwand und allen Komplikationen verbunden, die ein Eingriff in die IT-Infrastruktur mit sich bringt.

Beginnt etwa ein neues Projekt und ein Entwicklungsteam benötigt kurzfristig mehr Rechenleistung zur Realisation, lässt sie sich innerhalb mit wenigen Klicks hinzufügen – den richtigen Cloud-Provider vorausgesetzt. Im Umkehrschluss lassen sich nicht mehr benötigte Ressourcen wieder abbestellen, sobald das Projekt abgeschlossen ist. Eine solche kurzfristige Erweiterung in der Private Cloud ist mit hohen Kosten und Aufwänden verbunden. Darüber hinaus werden überflüssige Ressourcen in den seltensten Fällen wieder abgebaut: Sie laufen im Leerlauf-Modus weiter und verbrauchen Strom und Platz.

Ein Public-Cloud-Betreiber verteilt überschüssige Rechenleistung automatisch an den nächsten Nutzer. Er versucht, Leerlauf bei Servern zu vermeiden, um die Effizienz zu gewährleisten und die Auslastung im optimalen Bereich zu halten.

Der Vergleich mit einer Mitfahrgelegenheit oder Fahrgemeinschaft bietet sich an: Im normalen Berufsverkehr sieht man häufig ein Auto mit jeweils einer Person fahren – bis zu fünf Plätze bleiben unbenutzt und im Auto auf der nächsten Spur sieht es ähnlich aus. Anfallendes CO2 , Stickoxide und Schadstoffe potenzieren sich so je nach Menge der Autofahrer:innen. Während des Arbeitstages stehen die Autos ungenutzt herum und finden erst abends wieder Verwendung wenn es auf den Heimweg geht. Sitzen viele Menschen, die das gleiche Ziel haben, zu mehreren in weniger Autos, reduzieren sich Schadstoffausstoß und Ressourcenverbrauch.

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Fazit

Die Public Cloud funktioniert wie eine Fahrgemeinschaft: Ein Rechenzentrum bietet mehreren Kund:innen genug Platz, die alle in die gleiche Richtung unterwegs sind. Deshalb lohnt es sich, die eigenen Daten in die Cloud zu migrieren. Dies reduziert erheblich Energie und erhöht zugleich auch die Sicherheit aller Systeme durch die größere Fachexpertise der Anbieter. Weitere Vorteile sind die hohe Verfügbarkeit und der Rund-um-die-Uhr-Support der spezialisierten IT-Teams im Hintergrund etablierter Cloud-Provider. Die eigenen Teams können sich somit anderen, dringenderen Aufgaben widmen als dem Ausbau der eigenen, internen Infrastruktur. Der Provider übernimmt automatisch Rollout, Instandhaltung, Updates sowie Leistungsverteilung und stellt im besten Fall ein übersichtliches Dashboard zur Verfügung, das alle in Verwendung befindlichen Ressourcen anzeigt.

Henrik

Hasenkamp

gridscale GmbH -

CEO

Als CEO von gridscale verantwortet Henrik Hasenkamp die Strategie und Ausrichtung des europäischen Infrastructure- und Platform-as-a-Service-Anbieters gridscale. Davor sammelte  Erfahrung bei der PlusServer AG, beim IaaS-Provider ProfitBricks, der Vodafone-Geschäftssparte „Cloud & Hosting Germany“ und der Host Europe Group.
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