Proaktive Sicherheit für moderne Infrastrukturen

Trend Micro: Proaktive Sicherheit mit Digital-Twin-Technologie

Trend Micro
Bildquelle: JHVEPhoto /Shutterstock.com

Trend Micro hat ein neues Modell vorgestellt, das Unternehmen helfen soll, widerstandsfähiger gegen digitale Bedrohungen zu werden.

Im Zentrum steht eine Kombination aus Künstlicher Intelligenz und sogenannter Digital-Twin-Technologie – also der virtuellen Nachbildung der eigenen IT-Infrastruktur.

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Ein Paradigmenwechsel in der Cyberabwehr

Bisher waren Cybersicherheitsstrategien oft reaktiv oder stützten sich auf punktuelle Bewertungen. Das neue Modell hingegen verfolgt einen durchgehend dynamischen Ansatz: Durch kontinuierliche Simulationen können Unternehmen mögliche Angriffe vorab durchspielen, Risiken in Echtzeit bewerten und ihre Abwehrmaßnahmen proaktiv anpassen – ohne auf reale Zwischenfälle warten zu müssen.

Kern des Konzepts ist der sogenannte „Digitale Zwilling“ – eine detailgetreue, virtuelle Kopie der gesamten IT- und OT-Infrastruktur eines Unternehmens. Diese wird durch KI kontinuierlich aktualisiert und ermöglicht es Sicherheitsteams, verschiedenste Angriffsszenarien zu simulieren. So können Schwachstellen frühzeitig erkannt und Verteidigungsstrategien getestet werden – ohne das reale System zu gefährden.

Einsatzgebiete: Simulation, Planung und Investition

Das Digital-Twin-Modell bringt insbesondere drei entscheidende Vorteile:

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  • Szenarien testen: KI-Agenten imitieren Angreiferverhalten, sodass sich Verteidigungsmaßnahmen unter realistischen Bedingungen bewerten lassen – lange bevor ein Angriff tatsächlich erfolgt.
  • Sicherheitsentscheidungen verbessern: Neue Tools oder Regelwerke können vor dem tatsächlichen Einsatz simuliert werden. So lässt sich herausfinden, ob geplante Maßnahmen im Ernstfall greifen würden.
  • Geschäftsresilienz stärken: Unternehmen gewinnen Einblick, wie sich potenzielle Störungen auf ihre betrieblichen Abläufe auswirken – von der Datenverarbeitung bis hin zum Verhalten der Mitarbeitenden.

Die technischen Grundlagen des Modells wurden in enger Kooperation mit NVIDIA entwickelt. Dabei kommen unter anderem KI-Mikrodienste und beschleunigtes Computing zum Einsatz, um die virtuellen Zwillinge leistungsstark, skalierbar und sicher zu machen. Der Vorteil: Die Infrastruktur kann flexibel gehostet und über APIs effizient gesteuert werden.

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Proaktive Sicherheit für moderne Infrastrukturen

Gerade in Zeiten wachsender Komplexität – etwa durch die Vernetzung von IT und OT oder durch den Einsatz generativer KI – wird es für Unternehmen immer schwieriger, ihre Systeme zu schützen. Die Digital-Twin-Technologie schafft hier einen neuen Zugang: Sicherheitsmaßnahmen können gezielt überprüft, laufend angepasst und unter realitätsnahen Bedingungen getestet werden.

IDC-Analyst Frank Dickson betont, dass klassische Tests an produktiven Netzwerken oft zu risikobehaftet sind. Virtuelle Simulationen schaffen hier Abhilfe – ohne den Betrieb zu stören oder Produktionsausfälle zu riskieren.

Trend Micro sieht die neue Technologie nicht isoliert. Sie ist Teil einer breiteren Strategie, bei der auch die Entwicklung autonomer Sicherheitsagenten und der Schutz generativer KI-Anwendungen eine Rolle spielen. So wurde etwa das KI-Framework „Trend Cybertron“ jüngst als Open Source zur Verfügung gestellt, um Innovationen in der Branche zu fördern.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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