Die Cyberkriminellen-Gruppe Qilin hat einen Angriff auf die französische VW-Tochter für sich reklamiert. Rund 150 GByte an Daten sollen abgeflossen sein – die Automobilbranche bleibt weiterhin ein bevorzugtes Ziel von Erpressern.
Die Hackergruppe Qilin veröffentlichte am 14. Oktober entsprechende Informationen auf ihrer Leak-Plattform und führt dort Volkswagen Group France als jüngsten Coup auf.
150 GByte Daten kompromittiert
Die Angreifer behaupten, rund 2.000 Dateien mit einem Umfang von etwa 150 GByte erbeutet zu haben. Dabei soll es sich um vertrauliche Informationen zu Kunden, Beschäftigten und Geschäftsvorgängen handeln. Sechs Dokumente stellte die Gruppe als Beweis ins Netz.
Das IT-Fachportal Cybernews konnte Stichproben der veröffentlichten Daten einsehen. Diese enthalten demnach personenbezogene Angaben von Fahrzeughaltern, darunter Namen, Anschriften und E-Mail-Adressen. Zudem finden sich detaillierte Fahrzeuginformationen wie Modellbezeichnungen, Fahrgestellnummern und Kennzeichen in den Datensätzen.
Die 1960 gegründete Volkswagen Group France mit Hauptsitz in Villers-Cotterêts koordiniert nach eigenen Angaben Vertrieb und Marketing für mehrere Konzernmarken im französischen Markt, darunter Audi, SEAT, CUPRA, ŠKODA sowie VW Nutzfahrzeuge.
Automobilindustrie verstärkt im Visier
Der Vorfall ist einer von vielen Cyberangriffen auf Automobilhersteller ein, die in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen sorgten. Im September hatte die Everest-Gruppe einen Angriff auf BMW vermeldet.
Ende August musste Jaguar Land Rover nach einer Attacke seine IT-Systeme vorsorglich abschalten. Sowohl der Handel als auch mehrere Produktionsstandorte waren von den Auswirkungen betroffen.