Umfrage

Temu, Shein und Co: Händler fordern Verbot chinesischer Billig-Shops

China Shops, verbot chinesische marktplätze, Billig-Marktplätze, China, Billig-Shops
Bildquelle: PixieMe / Shutterstock.com

Extrem günstige Onlineprodukte aus China überschwemmen den deutschen Markt. Viele Handelsunternehmen sehen darin eine Gefahr für Wettbewerb, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit und verlangen politische Konsequenzen.

Mehrheit beklagt Rechtsverstöße und Qualitätsmängel

Immer mehr Onlinehändler aus China bieten ihre Produkte auf dem deutschen Markt zu besonders niedrigen Preisen an. 78 Prozent der deutschen Handelsunternehmen sprechen sich daher für ein Verbot chinesischer Billig-Marktplätze aus. 92 Prozent beobachten laut Umfrage regelmäßig Verstöße gegen geltendes Recht durch diese Anbieter. Zusätzlich vermuten 88 Prozent potenziell gefährliche Inhaltsstoffe in vielen der angebotenen Produkte.

Anzeige

Diese Zahlen stammen aus einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom unter 505 Handelsunternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten in Deutschland.

EU soll Binnenmarkt stärker schützen

Die Mehrheit der Händler sieht die Verantwortung auf europäischer Ebene: 85 Prozent fordern, dass die Europäische Union den Binnenmarkt besser gegen außereuropäische Onlineplattformen schützt. 87 Prozent befürworten eine verschärfte Regulierung beim Import über diese Marktplätze.

Als konkreten Schritt nennen viele die Abschaffung der bisherigen Zollfreigrenze von 150 Euro. Drei Viertel der befragten Unternehmen (76 Prozent) halten diesen Schritt für sinnvoll, um unfairen Wettbewerb zu begrenzen.

Anzeige
Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.

Kaum Hoffnung auf kurzfristige Besserung

Nur eine Minderheit von 19 Prozent glaubt, dass chinesische Billigplattformen bald wieder vom Markt verschwinden werden. Die Mehrheit rechnet mit einer langfristigen Herausforderung für den deutschen Handel.

Geopolitik verstärkt Probleme in Lieferketten

Neben dem Preisdruck aus China sehen viele Unternehmen auch geopolitische Risiken als Belastung. 47 Prozent der Befragten berichten von Lieferschwierigkeiten infolge internationaler Konflikte. 33 Prozent planen deshalb, das eigene Sortiment zu reduzieren.

Zudem möchten 41 Prozent ihre außereuropäischen Lieferanten durch europäische Anbieter ersetzen. Zwei Drittel (67 Prozent) der Händler sind überzeugt, dass Deutschland am Beginn eines Handelskonflikts steht, der langfristige Folgen für den Markt haben wird.

Fazit

Ob durch rechtliche Unsicherheit, Qualitätsrisiken oder geopolitische Spannungen – der Druck auf den deutschen Handel steigt. Viele Unternehmen fordern deshalb klare Regeln und stärkere Schutzmaßnahmen für einen fairen und sicheren Wettbewerb.

Hinweis zur Methodik:

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 505 Handelsunternehmen ab 10 Beschäftigten in Deutschland befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 11 bis KW 19 2025 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „In den vergangenen Jahren sind zunehmend chinesische Billig-Händler und -Marktplätze in Deutschland aktiv geworden. Wie beurteilen Sie die folgenden Aussagen in diesem Zusammenhang?“ und „Welche der folgenden Aussagen zur geopolitischen Lage treffen Ihrer Meinung nach zu?“.

(vp/Bitkom)

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.