Neue Zahlen zeigen: Wer einen Laufzeitvertrag nutzt, bekommt ein Vielfaches an Daten im Vergleich zu Prepaid-Tarifen. Doch Experten warnen vor einer Preisfalle mit Kalkül – viele kommen mit deutlich weniger Datenvolumen aus.
Vertragskunden bekommen deutlich mehr Daten
Das Vergleichsportal Verivox hat herausgefunden, dass Nutzerinnen und Nutzer mit einem Laufzeitvertrag im Durchschnitt rund 72 Gigabyte pro Monat zur Verfügung haben. Das ist mehr als fünfmal so viel wie in den Prepaid-Angeboten der großen Netzbetreiber. Dort liegt das durchschnittliche Datenvolumen aktuell bei nur 14 Gigabyte.
Noch Anfang 2024 lag das Datenvolumen in Vertragstarifen bei rund 45 Gigabyte. Der rasante Anstieg in kurzer Zeit ist damit mehr als deutlich.
Strategisches Aufrüsten der Anbieter
„Schon seit Jahren steigen die Datenbudgets der Tarife unverhältnismäßig an, viel schneller als die tatsächliche Datennutzung der Kunden. Dahinter steckt strategisches Kalkül – je mehr Highspeed-Volumen in einem Tarif steckt, desto teurer kann er verkauft werden“, sagt Verivox-Experte Jörg Schamberg.
Diese Entwicklung führt laut dem Fachmann zu einem spürbaren Anstieg der Kosten im Mobilfunkmarkt. Ein klassischer Vertrag sei im Schnitt fast dreimal so teuer wie ein Prepaid-Angebot.
Preis pro Gigabyte oft günstiger
Allerdings ist der Preis pro Gigabyte bei Vertragstarifen meist niedriger. Wer also viel Datenvolumen benötigt, fährt mit einem Vertrag häufig günstiger – vorausgesetzt, das Datenpaket wird tatsächlich genutzt.
Schamberg warnt dennoch vor einem simplen Preisvergleich: Für die Bewertung des tatsächlichen Preis-Leistungs-Verhältnisses komme es nicht nur auf die Gesamtkosten an, sondern auch auf die individuelle Nutzung.
Datenvolumen als Verkaufsargument
Die Netzbetreiber setzen stark auf große Datenpakete. Tarife mit mehr als 100 Gigabyte sind keine Seltenheit mehr – bei Vodafone reicht das Angebot sogar bis 280 Gigabyte. Manche Verträge kommen inzwischen ganz ohne Limit aus.
Am anderen Ende des Spektrums starten die Angebote bei rund fünf Gigabyte, wie etwa bei 1&1. Im Prepaid-Bereich liegt die Spannweite zwischen einem Gigabyte und maximal 50 Gigabyte, etwa bei der Telekom.
„Für die Anbieter ist das hohe Datenvolumen ein wichtiges Marketing-Instrument: Sie statten ihre Tarife mit einem hohen Leistungsversprechen aus – in dem Wissen, dass die meisten Kunden dieses nur teilweise abrufen werden“, erklärt Schamberg.
Bedarf richtig einschätzen
Auch das durchschnittliche Prepaid-Datenpaket von 14 Gigabyte übersteigt den tatsächlichen Bedarf vieler Nutzer. Nach aktuellen Zahlen des VATM liegt der durchschnittliche monatliche Verbrauch bei 11,7 Gigabyte pro Person.
Deshalb der Tipp vom Experten: Wer seinen Verbrauch kennt, kann viel Geld sparen. „Smartphone-Nutzer sollten auf eine bedarfsgerechte Tarifbuchung achten“, so Schamberg.
(vp/pressetext.redaktion)