Hohe Erwartungen – und oft schon erfüllt

KI-Investitionen rentieren sich schneller als gedacht

KI-Investition

Eine aktuelle internationale Umfrage des Beratungsunternehmens Protiviti zeigt: Die Mehrheit der Führungskräfte blickt optimistisch auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

85 Prozent der befragten 1.000 Top-Manager gaben an, dass KI ihre Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen habe. Rund ein Viertel berichtete, die Investitionen hätten sich schneller rentiert als gedacht (via Pressetext).

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Trotz dieser positiven Einschätzung steckt die Mehrheit der Unternehmen noch am Anfang. Lediglich acht Prozent befinden sich in einer Phase, in der KI tatsächlich zu tiefgreifenden Veränderungen, Innovationen und neuen Wettbewerbsvorteilen führt.

Zwischen dem formulierten Anspruch und der praktischen Umsetzung klafft eine deutliche Lücke. Mehr als die Hälfte der befragten Firmen (51 Prozent) arbeitet weiterhin an ersten Pilotprojekten oder prüft mögliche Einsatzfelder. Ein flächendeckender Rollout findet bisher nur selten statt.

Besonders weit fortgeschritten sind Technologieunternehmen: Über die Hälfte (52 Prozent) befindet sich laut Studie in höheren Reifestufen der KI-Nutzung. Auch Finanzdienstleister gehören zu den Vorreitern – jedes vierte Unternehmen meldet dort einen überdurchschnittlichen Return on Investment. In der Industrie dagegen bleibt KI vielfach noch ein Zukunftsthema: 37 Prozent der Hersteller stecken nach wie vor in frühen Erkundungsphasen.

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Hürden auf dem Weg zur Reife

Als größte Herausforderung gilt die Integration neuer Systeme in bestehende Strukturen. Drei von zehn Befragten sehen hier die wichtigste Hürde. Unternehmen in frühen Phasen kämpfen vor allem damit, geeignete Anwendungsfälle zu identifizieren. Wer weiter ist, hat zunehmend mit Fragen rund um Datenqualität, -management und -zugänglichkeit zu tun.

Hinzu kommt ein kultureller Aspekt: Manche Firmen zögern, Arbeitsprozesse umzugestalten, aus Sorge vor Widerständen in der Belegschaft. Bryan Throckmorton, Managing Director bei Protiviti, verweist jedoch darauf, dass viele Angestellte KI-Tools längst eigenständig nutzen – etwa um Routineaufgaben zu vereinfachen oder kreativer zu arbeiten.

Ein Risiko besteht laut Studien in der Nutzung privater KI-Dienste am Arbeitsplatz, was zu einer „Schatten-KI“ führen kann. Umso wichtiger sei es, Mitarbeitern den professionellen Einsatz von KI zu ermöglichen. Throckmorton empfiehlt deshalb gezielte Schulungen und Weiterbildungen, um Kompetenzen im Umgang mit KI, technische Fähigkeiten und Change-Management auszubauen.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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