Die unter Druck stehende Metaverse-Abteilung soll mithilfe künstlicher Intelligenz deutlich effizienter arbeiten. Ein internes Memo zeigt die drastischen Erwartungen des Konzerns.
Die Metaverse-Abteilung von Meta steht offenbar unter erheblichem Effizienzdruck. Laut einem internen Schreiben, das zunächst von 404 Media veröffentlicht wurde, fordert Vishal Shah, zuständiger Vice President, von den Beschäftigten den massiven Einsatz von KI-Werkzeugen. Das Ziel: keine marginalen Verbesserungen, sondern eine Verfünffachung der Arbeitsleistung.
Strategiewechsel bei Meta
Die Nachricht dokumentiert einen bemerkenswerten Wandel in Metas Prioritäten. Während Konzernchef Mark Zuckerberg das Metaverse noch 2021 zum Namensgeber des umbenannten Unternehmens machte und die Technologie mit der Bedeutung von Smartphones verglich, dominiert inzwischen künstliche Intelligenz die Unternehmensstrategie.
Die VR-Sparte hatte dem Konzern Berichten zufolge Ausgaben von annähernd 50 Milliarden Dollar beschert. Heute fließen die Investitionsmilliarden in KI-Infrastruktur: Rechenzentren in den USA werden ausgebaut, Personal von OpenAI abgeworben, und Zuckerberg prognostiziert öffentlich, dass KI-Systeme binnen anderthalb Jahren den überwiegenden Teil des Codes bei Meta schreiben könnten.
Konkrete Erwartungen an Mitarbeiter
In Shahs Memo heißt es laut den Berichten, KI solle zur Selbstverständlichkeit werden – vergleichbar mit anderen etablierten Arbeitswerkzeugen. Bis Jahresende wird erwartet, dass 80 Prozent der Metaverse-Beschäftigten KI in ihre tägliche Arbeit integriert haben. Die Integration soll sich über sämtliche relevanten Codebasen und Workflows erstrecken.
Die Anforderung richtet sich nicht nur an Entwickler. Auch Projektmanager und Designer sollen Prototypen erstellen, Fehler beheben und technisch arbeiten. Shah argumentiert, durch den Wegfall von Reibungsverlusten und schnellere Feedback-Zyklen – gemessen in Stunden statt Wochen – lasse sich die angestrebte Produktivitätssteigerung erreichen.
Offizielle Bestätigung
Auf Anfrage bestätigte ein Meta-Sprecher gegenüber Gizmodo die grundsätzliche Ausrichtung: Der KI-Einsatz zur Unterstützung der täglichen Arbeit sei bekanntermaßen eine Priorität des Unternehmens.
Ob die drastischen Produktivitätsziele realistisch sind und wie sich die Umstellung auf die Metaverse-Entwicklung auswirkt, bleibt abzuwarten. Zuckerberg hatte im Frühjahr gegenüber Investoren bereits angedeutet, dass KI-Agenten ab Mitte 2025 wesentliche Teile der Forschungs- und Entwicklungsarbeit übernehmen sollen.
In einem am Anfang des Jahres durchgesickerten Memo sagte Meta-CTO Andrew Bosworth zur Zukunft des Metaverse-Projekts, dass das Jahr 2025 zeigen werde, ob sich die Investitionen des Unternehmens als „visionäre Leistung oder legendäres Missgeschick“ erweisen werden.