Eine Untersuchung der Universität Konstanz zeigt: Künstliche Intelligenz (KI) findet zwar zunehmend Anwendung in deutschen Unternehmen – doch nicht alle profitieren gleichermaßen davon.
Immer mehr Beschäftigte in Deutschland nutzen KI-Tools im Berufsalltag. Innerhalb eines Jahres ist der Anteil derjenigen, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten, laut einer aktuellen Studie der Universität Konstanz um elf Prozentpunkte gestiegen – auf nun 35 Prozent. Besonders gefragt sind Anwendungen zur Textgenerierung wie ChatGPT oder KI-Systeme für Analysen, Prognosen und Automatisierung (via Pressetext).
Doch der technologische Fortschritt zeigt ein gespaltenes Bild: Während einige Berufsgruppen stark von KI profitieren, bleiben andere deutlich zurück.
Wissensarbeit treibt den Wandel – Handwerk hinkt hinterher
Der Einsatz von KI konzentriert sich stark auf wissensbasierte Tätigkeitsfelder. In Bereichen wie IT, Forschung oder Verwaltung greift inzwischen fast die Hälfte der Beschäftigten auf KI zurück – ein Anstieg von 15 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Anders sieht es im produzierenden Gewerbe und im Handwerk aus: Dort liegt der Anteil aktuell bei lediglich 21 Prozent, ein vergleichsweise moderater Zuwachs. Die Konstanzer Forscher sehen hierin eine wachsende digitale Kluft auf dem Arbeitsmarkt.
Wahrnehmung und Risiko: Zwischen Optimismus und Jobangst
Neben der faktischen Nutzung unterscheiden sich auch die Einstellungen zur KI deutlich. Beschäftigte in der Büro- und Wissensarbeit erwarten häufiger positive Effekte für ihre Tätigkeit (43 Prozent), während in körperlich geprägten Berufen wie Produktion oder Handwerk nur 24 Prozent ähnlich optimistisch sind.
Gleichzeitig bleibt die Verunsicherung groß: Ein Drittel der Befragten sieht KI eher skeptisch. 46 Prozent befürchten weitreichende Folgen für den Arbeitsmarkt durch Automatisierung. Jeder Fünfte sorgt sich konkret um den eigenen Arbeitsplatz.
Die Ergebnisse der Studie machen deutlich: Ohne gezielte Weiterbildung und Unterstützung droht eine digitale Spaltung des Arbeitsmarkts. Der Zugang zu KI-Technologien ist bislang stark vom Tätigkeitsfeld und Bildungsniveau abhängig. Damit der technologische Fortschritt nicht zu einer neuen Form sozialer Ungleichheit führt, ist politisches und wirtschaftliches Handeln gefragt.