Der dänische Molkereikonzern Arla Foods hat bestätigt, dass ein Cyberangriff die Produktionsabläufe in seinem deutschen Werk gestört hat. Die Attacke betrifft nach Unternehmensangaben ausschließlich den Standort Upahl in Mecklenburg-Vorpommern, führt jedoch zu Lieferverzögerungen und möglicherweise sogar zu Ausfällen bei der Produktlieferung.
“Wir können bestätigen, dass wir verdächtige Aktivitäten in unserem Molkereibetrieb in Upahl festgestellt haben, die das lokale IT-Netzwerk beeinträchtigt haben”, erklärte ein Arla-Sprecher gegenüber dem Fachportal BleepingComputer. “Aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen, die infolge des Vorfalls eingeleitet wurden, war die Produktion vorübergehend betroffen.”
Wiederaufnahme des Betriebs in Sicht
Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben intensiv daran, den Betrieb im betroffenen Werk wieder aufzunehmen. “Seitdem arbeiten wir mit Hochdruck daran, den vollen Betrieb wiederherzustellen. Wir erwarten, dass wir in den nächsten Tagen zum Normalbetrieb am Standort zurückkehren können. Die Produktion an anderen Arla-Standorten ist nicht betroffen”, so der Sprecher.
Da die ersten Berichte über eine Störung der Produktionsabläufe bei Arla bereits am vergangenen Freitag aufkamen, sind Engpässe in einigen Fällen unvermeidlich. “Wir haben unsere betroffenen Kunden über mögliche Lieferverzögerungen und -ausfälle informiert”, erläuterte der Arla-Sprecher.
Art des Angriffs bleibt unklar
BleepingComputer fragte das Unternehmen, ob der Angriff Datendiebstahl oder Verschlüsselung beinhaltete. Arla lehnte es jedoch ab, zum jetzigen Zeitpunkt weitere Informationen preiszugeben. Bislang gab es zudem keine Ankündigungen über Arla auf Erpressungsportalen für Ransomware.
Arla Foods ist ein internationaler Molkereiproduzent und eine im Besitz von Landwirten befindliche Genossenschaft mit 7.600 Mitgliedern. Das Unternehmen beschäftigt 23.000 Mitarbeiter in 39 Ländern und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 13,8 Milliarden Euro. Die Produkte von Arla werden in 140 Ländern weltweit verkauft.