Geldwäsche 2.0

Vom Hacker zum Unternehmer: So investieren Cyberkriminelle ihre Krypto-Millionen

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Statt in Luxusgüter stecken Cyberkriminelle ihre Beute zunehmend in Start-ups, Immobilien und Bildungsprojekte. Eine Analyse von Sophos X-Ops zeigt, wie die Täter durch scheinbar legale Investments in der echten Welt Fuß fassen – und unsichtbarer werden.

Cyberkriminelle im Businessanzug

Cyberkriminelle geben sich nicht mehr mit teuren Sportwagen oder extravaganten Partys zufrieden. Die neue Generation der Online-Gangster denkt langfristig – und geschäftlich. Laut einer aktuellen Analyse von Sophos X-Ops fließen Millionen aus Ransomware- oder Phishing-Angriffen nicht nur durch klassische Geldwäschekanäle, sondern direkt in reale Unternehmen. Das Ziel: ein möglichst unscheinbares, aber effektives Doppelleben als Investor, Gründer oder Arbeitgeber.

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Tarnung mit Stil: Vom Start-up zur Schattenfirma

Die Täter agieren dabei erstaunlich professionell. Mit durchdachten Businessplänen, marktfähigen Ideen und realem operativem Geschäft betreiben sie Unternehmen, die auf den ersten Blick absolut legitim wirken. Plattformen wie Telegram oder WhatsApp Business dienen zur Kontaktanbahnung, Investitionen erfolgen oft in Ländern mit stabilem Rechtssystem – etwa in der Schweiz, den Emiraten oder den USA.

Investiert wird bevorzugt in:

  • IT-Firmen, um technisches Know-how zu sichern
  • Immobilien, Edelmetalle und Aktien
  • Coding-Schulen und Bildungsinitiativen
  • Bargeldlastige Branchen wie Gastronomie oder Einzelhandel
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Zwischen Schein und Schwindel

Doch nicht alles bleibt im Graubereich. Sophos deckt auch Investments auf, die deutlich kriminellen Charakter haben. Ob betrügerische Werbenetzwerke, Fake-Pharmaunternehmen, Online-Casinos oder sogar Anbieter für gefälschte Ausweise – die digitale Unterwelt ist geschäftlich breit aufgestellt. Oft steckt hinter einem scheinbar legalen Restaurant ein global vernetztes Geldwäschesystem.

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Zu den besonders fragwürdigen Tätigkeitsfeldern gehören:

  • Botnetz-basierter Anzeigenbetrug
  • Erotikinhalte auf Plattformen wie OnlyFans
  • Offshore-Glücksspieldienste
  • Handel mit Fake-Dokumenten und Pässen
  • dubiose Investitionsmodelle und Schneeballsysteme

Wenn Cybercrime real wird

Die neuen Aktivitäten der Hackergruppen führen zu einer gefährlichen Verschmelzung digitaler und analoger Kriminalität. Täter aus China, Südkorea, den USA oder Gibraltar treten heute als Investoren oder Unternehmer auf – mit teilweise realwirtschaftlichem Einfluss. Für Ermittlungsbehörden bedeutet das eine neue Dimension der Bedrohung.

„Wir sprechen hier nicht mehr nur über klassische Geldwäsche“, sagt John Shier, Field CISO bei Sophos. „Was wir sehen, ist eine neue Form unternehmerischer Kriminalität – kriminelle Akteure, die sich als seriöse Geschäftsleute ins echte Wirtschaftsleben integrieren.“

Weitere Informationen:

Der vollständige Bericht von Sophos X-Ops findet sich in der mehrteiligen Serie „Beyond the kill chain: What cybercriminals do with their money“.

(vp/Sophos)

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