Android-Nutzer geraten erneut ins Fadenkreuz von Cyberkriminellen. Trotz Rückgängen bei bestimmten Malware-Typen bleibt die Bedrohungslage ernst – auch offizielle App-Stores sind betroffen.
Android bleibt ein Hauptziel für Schadsoftware
Die Zahl der Malware-Angriffe auf Android-Geräte ist im zweiten Quartal 2025 wieder deutlich angestiegen. Laut einer neuen Analyse des Sicherheitsspezialisten Dr. Web locken Hacker verstärkt mit manipulierten Apps, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen. Hinter den bunten App-Symbolen verbergen sich jedoch oft ausgeklügelte Schadprogramme – und die Täter werden immer einfallsreicher.
Adware boomt – trotz Rückgang bei HiddenAds
Besonders hartnäckig zeigt sich weiterhin Adware, also Werbemalware, die sich aggressiv auf Smartphones einnistet. Zwar ging die Zahl der HiddenAds-Infektionen um über 80 Prozent zurück, doch parallel dazu nahm die Aktivität anderer Adware-Varianten, wie der Android.MobiDash-Familie, spürbar zu – mit einem Plus von 11 Prozent. Für Experten ein klares Zeichen: Adware bleibt für Kriminelle ein lohnendes Geschäft.
Fake-Apps locken in die Falle
Ebenfalls auf dem Vormarsch: sogenannte Fake-Apps. Diese tarnen sich als scheinbar nützliche Tools – von Finanzplanern bis hin zu Spielen – leiten Nutzer aber tatsächlich auf Phishing- oder Glücksspielseiten weiter. Besonders betroffen sind türkisch- und französischsprachige Nutzer, die mit vermeintlichen Anlageberatungen geködert wurden.
Banking-Trojaner und Krypto-Diebstahl auf dem Vormarsch
Während einige bekannte Banking-Malware-Familien rückläufig sind, etwa Android.BankBot, legen andere wie Android.Banker stark zu. Cyberkriminelle haben es dabei gezielt auf sensible Finanzdaten abgesehen – und neuerdings auch auf Kryptowährungen. Im April etwa wurde ein gefährlicher Trojaner namens Android.Clipper.31 entdeckt, der in manipulierte WhatsApp-Versionen und sogar in die Firmware günstiger Smartphones eingebaut war. Sein Ziel: Krypto-Wallets zu plündern.
Offizieller App-Store keine Garantie für Sicherheit
Ein besonders alarmierender Aspekt: Selbst im Google Play Store tauchen immer wieder infizierte Anwendungen auf. Jüngste Beispiele sind als Krypto-News getarnte Apps mit Adware-Funktion oder gefälschte Finanzdienste, die Nutzer auf betrügerische Seiten weiterleiten. Das unterstreicht erneut, dass auch offizielle Quellen nicht vor Missbrauch gefeit sind.
Fazit: Vorsicht bleibt das beste Mittel
Die zunehmende Komplexität der Angriffe zeigt deutlich, dass Android-Geräte für Cyberkriminelle weiterhin ein attraktives Ziel darstellen. Nutzer sollten daher Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen installieren, regelmäßig Sicherheitsupdates einspielen und sich nicht allein auf den Play Store verlassen. Wachsamkeit und eine gute Schutzsoftware bleiben entscheidend, um nicht in die Malware-Falle zu tappen.
(vp/8com GmbH & Co. KG)