Interview - Mehr als nur Cybersicherheit

Real Security for the Real World

Paul Moll WatchGuard
Paul Moll, Senior Field Marketing Manager Central Europe, WatchGuard Technologies. Bildquelle: WatchGuard Technologies

Cybersicherheit zählt heute zu den größten Herausforderungen für Unternehmen aller Größen – angesichts wachsender Bedrohungen, regulatorischer Vorgaben und technischer Komplexität. Was können Anwender gegen die Bedrohungen tun?

Paul Moll, Senior Field Marketing Manager Central Europe bei WatchGuard, im Gespräch mit Ulrich Parthier, Publisher it security.

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Immer neue Angriffsvektoren, komplexe Tools, Zeit- und Personalmangel – was raten Sie Anwendern im Umgang mit dieser zunehmenden Komplexität?

Paul Moll: Der wichtigste Rat ist wohl: Ruhe bewahren. Es geht darum, die Situation für das eigene Unternehmen objektiv zu analysieren und dann entsprechend individuell zu priorisieren. Die Basics sollten in jedem Fall stehen. Dabei ist es gerade im KMU-Umfeld entscheidend, den Herausforderungen möglichst einfache und praktikable Lösungen entgegenzusetzen, die den Bedürfnissen der Anwender entsprechen. Genau hier treffen wir unter dem Motto „Real Security for the Real World“ einen wichtigen Nerv.

Was verbirgt sich dahinter konkret?

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Paul Moll: Wie schon angesprochen, muss das Sicherheitskonzept den tatsächlichen Bedarf des jeweiligen Unternehmens adäquat abbilden. Die größten Schwachstellen und Nöte können sich von Organisation zu Organisation unterscheiden. Wir sehen unsere Aufgabe als Hersteller nicht darin, Anwendern „fancy“ Produkte zu verkaufen, sondern wollen Lösungen bieten, die die tatsächlichen Anforderungen abdecken. Gerade in Zeiten von Kaufzurückhaltung ist ein solcher Ansatz wichtig. Es kommt dabei auf Präzision und Leistungsstärke an, mit Konzentration auf das Wesentliche. Überflüssige Technologien braucht keiner. Die Lösungen müssen sich dem täglichen Betrieb anpassen und nicht umgekehrt – insbesondere im Mittelstand. Zudem geht es um Nähe und persönliche Ansprechpartner. Wir und unsere Partner sind da, wenn es drauf ankommt.

Im Markt sprießen gleichzeitig konsequent neue Produkte wie Pilze aus dem Boden. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?

Paul Moll: Ich bin immer wieder begeistert vom Ideenreichtum der zahlreichen Startups, die mit neuen Konzepten vorstoßen. Technologisch ist das meist „cutting edge“, aber leider handelt es sich bei den Lösungen in der Regel um Silos, die nur mit großem Aufwand implementiert und gewartet werden können. Kleinere und mittlere Unternehmen sind kaum in der Lage, diesen Aufwand in Kauf und Betrieb zu stemmen, für sie zählt vielmehr Zeit- und Kostenersparnis.

Hier punkten Plattform-Lösungen, die auf maximale Integration ausgelegt sind und dadurch nicht zuletzt das Fundament für gezielte Managed Services liefern. So lässt sich jederzeit sicherstellen, dass Security-Funktionen nicht oversized sind. WatchGuard bietet gemeinsam mit den Partnern ein flexibles Portfolio – von klein bis groß. Im Idealfall muss sich der Kunde um gar nichts kümmern, die MSPs übernehmen die Integration und zentrale Verwaltung. Damit kann sich der Anwender voll und ganz auf seinen Betrieb konzentrieren und gewiss sein, dass seine Geschäftswerte rund um die Uhr abgesichert sind.

Welche Cyberbedrohungen bereiten Ihnen derzeit die größten Sorgen? Zero Trust, KI und Deepfakes sind drei Themenaspekte, die man immer wieder im Zusammenhang mit Bedrohungsszenarien hört. Was raten Sie den Anwendern?

Paul Moll: Leider ist der Mensch nach wie vor die größte Schwachstelle und daher gilt es mehr denn je, in Security Awareness und Schulungen zu investieren. Zero Trust liefert in dem Zusammenhang einen wichtigen technischen Ansatz, um die Sicherheit zu generalisieren und damit in jeder Umgebung auf höchstem Niveau zu halten. Nichtsdestotrotz müssen wir Menschen als Anwender wachsam sein und bleiben. Die Bedrohungslage entwickelt sich rasend schnell weiter und sollte daher konsequent beobachtet werden. Neue Angriffstrends, Technologien, aber auch Plattformen müssen immer wieder kritisch hinterfragt werden. Das bedeutet ein stetiges Abwägen, was nützlich ist und was nicht, was dabei hilft, Zeit und Ressourcen zu sparen oder diese unnötig auffrisst.

Wo sehen Sie die größten Cybersecurity-Herausforderungen der nächsten zwei Jahre?

Paul Moll: Das Stichwort KI ist bereits gefallen, hieran finden Angreifer zunehmend mehr Gefallen, aber auch Ransomware und Datenlecks werden uns weiterhin zu schaffen machen. Im Zuge von Cloud-Konzepten und Remote-Arbeit stößt der klassische Perimeterschutz an klare Grenzen, insofern werden SASE-Lösungen im Mittelstand ebenfalls immer bedeutsamer. Vor diesem Hintergrund macht mir etwas anderes aber viel mehr Sorgen: In Zeiten von kleinen Budgets wird häufig bei vermeintlich nicht-produktiven Systemen eingespart, was leider auch oft das Thema IT-Security betrifft. Angesichts der steigenden Anforderungen kann dies einigen Unternehmen schwer auf die Füße fallen.

Wie lässt sich diese Lücke schließen und welche Rolle spielt dabei KI in den Reihen der Verteidigung?

Paul Moll: Durch KI werden gerade auch Managed Services immer weiter aufgewertet. Zugleich können diese zu Kosten angeboten werden, die nicht mehr jenseits der Realität von KMU liegen. Bei WatchGuard setzen wir bereits seit vielen Jahren auf KI-Technologie, die dabei unterstützt, Abwehrmaßnahmen schnell und effizient umzusetzen. Gerade im SOC spielt die künstliche Intelligenz klare Stärken aus, von denen Unternehmen im Zuge von Dienstleistungsmodellen maximal profitieren.

Als Pionier beim UTM-Konzept haben wir die Zusammenführung und optimale Konfiguration vielfältiger Sicherheitsfunktionalitäten quasi in der DNA.

Paul Moll, WatchGuard Technologies GmbH

Das klingt, als wären für Sie Managed Security Services der Königsweg für den Mittelstand?

Paul Moll: Aus meiner Sicht ist es sogar der einzige Weg für den Mittelstand. Der Siegeszug von KI – sowohl auf der Angreifer- als auch der Abwehrseite – ist dabei ein perfekter Aufhänger. Dieses Thema hat vor zwei Jahren in diesem Umfang noch gar nicht existiert. Und das passiert immer wieder: Neue Technologien kommen hinzu und der einzelne IT-Leiter oder ein kleines Team auf Unternehmensseite ist gar nicht in der Lage, damit konsequent Schritt zu halten.

Genau an diesem Punkt schaffen Managed Service Provider überzeugenden Mehrwert, indem sie – nicht zuletzt vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Bestimmungen wie NIS2 oder DORA – am Puls der Zeit bleiben und den Schutz dank ganz anderer, professioneller Möglichkeiten aufrechterhalten, und zwar rund um die Uhr. Exakt dafür ist die WatchGuard Unified Security Platform konzipiert.

Diese verspricht höhere Effizienz und Skalierbarkeit – welche technologischen Innovationen stecken konkret dahinter?

Paul Moll: Als Pionier beim UTM-Konzept haben wir die Zusammenführung und optimale Konfiguration vielfältiger Sicherheitsfunktionalität quasi in der DNA. Unsere Plattformstrategie geht darüber weit hinaus und erstreckt sich über zahlreiche Bereiche – vom Perimeterschutz über Endpoint Security und sicheres WLAN bis hin zur Authentifizierung. Hinzu kommen die weitreichenden MDR- und XDR-Möglichkeiten. Durch das stringente Zusammenwirken und die Korrelation der auf der Plattform zusammenfließenden Daten ergibt sich zum einen ein stichhaltiges Lagebild und volle Übersicht. Gleichzeitig sorgt die Integration von Machine Learning und KI für bestmögliche Unterstützung der Prozesse.

All diese Leistungen lassen sich optimal in flexible und leicht zugängliche Managed Services packen, die exakt auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen abzielen und mit neuen Anforderungen mitwachsen können. Die Absicherung hybrider Infrastrukturen bereitet damit beispielsweise schon heute keine Probleme. Dies unterstreicht exakt unsere Zielstellung „Real Security for the Real World“ und macht uns für immer mehr Unternehmen und Managed Service Provider zum idealen Partner, wenn es darum geht, Wirtschaftlichkeit und Leistungsstärke bei der Gefahrenabwehr unter einen Hut zu bekommen.

Herr Moll, wir danken für das Gespräch!

Paul Moll WatchGuard Technologies

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Moll

Senior Field Marketing Manager Central Europe

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Bildquelle: WatchGuard Technologies
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