Im Mai 2025 wurden weltweit deutlich mehr Cyberangriffe registriert als im Vormonat.
Der aktuelle Sicherheitsbericht des IT-Sicherheitsunternehmens Acronis zeigt, dass sowohl die Zahl der Malware-Attacken als auch der Datenschutzvorfälle stark zugenommen hat. Besonders auffällig ist der Anstieg in Deutschland, wo mehr Nutzer:innen als zuvor von Schadsoftware betroffen waren.
Zunahme der Bedrohungslage weltweit
Laut Acronis wurden im Mai über 10,8 Millionen gefährliche Internetadressen blockiert – ein Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem Vormonat. Diese Entwicklung deutet auf eine intensivere Aktivität von Phishing-Angriffen und schädlichen Webseiten hin. Gleichzeitig schnellte die Zahl der Malware-Angriffe um 36 Prozent in die Höhe. Insgesamt registrierte die Schutzlösung von Acronis über 800.000 Bedrohungen auf Endgeräten.
Deutschland über dem Durchschnitt
Auch in Deutschland hat sich die Lage verschärft: Die Malware-Erkennungsrate stieg von 5,1 Prozent im April auf 7,1 Prozent im Mai – ein Wert, der leicht über dem globalen Durchschnitt von 6,7 Prozent liegt. Besonders betroffen waren Länder wie Vietnam, Peru und Indien, während auch in Brasilien, Spanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten viele Angriffe erkannt wurden.
Gefährliche Schadsoftware im Umlauf
Unter den verbreiteten Malware-Varianten traten insbesondere Lumma, Remcos und AsyncRAT in Erscheinung. Diese Programme sind darauf ausgelegt, unbemerkt in Systeme einzudringen, sensible Daten zu stehlen und weiteren Schaden anzurichten. Die zunehmende Verbreitung solcher Schadsoftware stellt eine wachsende Herausforderung für Unternehmen und private Nutzer:innen dar.
Obwohl Malware insgesamt häufiger vorkam, bleibt Ransomware ein zentrales Problem. Im Mai wurden besonders drei Gruppen identifiziert, die auffällig viele Angriffe durchführten: SafePay (72 Opfer), Silent RansomGroup (69 Opfer) und Quilin (56 Opfer). Diese Gruppen setzen auf ausgefeilte Taktiken, um Systeme zu verschlüsseln und Lösegeld zu erpressen. Für betroffene Organisationen bedeutet dies nicht nur technische, sondern auch wirtschaftliche Risiken.
Datenschutzverletzungen auf hohem Niveau
Parallel zur Malware-Welle wurde auch ein Anstieg bei den gemeldeten Datenschutzverletzungen festgestellt. Im Mai wurden weltweit über 580 Vorfälle registriert – rund 80 mehr als noch im April. Dies zeigt, dass nicht nur technische Angriffe, sondern auch die Kompromittierung persönlicher oder geschäftlicher Daten zunimmt.
Sicherheitsmaßnahmen bleiben entscheidend
Angesichts der zunehmenden Angriffe betont Acronis die Bedeutung präventiver Sicherheitsstrategien. Zu den empfohlenen Maßnahmen zählen unter anderem:
- Regelmäßige Änderung von Passwörtern
- Nutzung verschlüsselter Speicherlösungen für sensible Daten
- Einsatz von Sicherheitssoftware mit KI-gestützter Bedrohungserkennung
- Regelmäßige Updates und Patch-Management
- Schutz der E-Mail-Kommunikation und Filterung verdächtiger URLs
Die aktuellen Entwicklungen unterstreichen die wachsende Bedeutung von Cybersicherheit. Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen sind gefordert, ihre Schutzmaßnahmen kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen. Der Bericht von Acronis liefert hierfür wertvolle Einblicke in die aktuelle Bedrohungslage und zeigt, dass digitale Wachsamkeit wichtiger denn je ist.
(pd/Acronis)