Führungswandel

Mit diesen 5 Strategien löst die Chefetage ihre KI-Blockaden

KI-Strategie

Viele Unternehmen begeistern sich für Künstliche Intelligenz, doch in der Praxis scheitern KI-Initiativen oft an starren Strukturen. Mit diesen fünf Strategien können IT-Entscheider*innen unnötige Hierarchien vermeiden, Silos abbauen und Angst vor Kontrollverlust begegnen.

Deutsche Unternehmen stehen vor einem KI-Paradoxon: Obwohl 67 % der Wissensarbeiter*innen in Deutschland laut einer aktuellen Asana-Umfrage inzwischen wöchentlich KI-Tools nutzen, haben nur 18 % der Unternehmen KI bereits unternehmensweit skaliert.

Anzeige

Anders ausgedrückt: Die Faszination für KI ist in vielen deutschen Unternehmen zwar groß, doch in der Praxis scheitert die Umsetzung häufig an festgefahrenen Strukturen. Denn viel zu oft dominieren Hierarchiedenken und eine geringe Veränderungsdynamik. Ein Kulturwandel ist daher gefragt. Wenn IT-Entscheidende jetzt gezielt auf diese fünf Strategien setzen, schaffen sie die Grundlage dafür, dass KI ihr volles Potenzial entfalten kann:

Veraltete Strukturen aufbrechen

Digitale Transformation bedeutet weit mehr als die Einführung neuer Technologien, sie setzt tiefgreifende organisatorische Veränderungen voraus. Besonders Silostrukturen mit langen Entscheidungswegen wirken dabei wie ein Bremsklotz und verlangsamen Innovation erheblich. Dass 44 % der Führungskräfte laut unserer Asana-Umfrage selbst einräumen, dass die Arbeitsweise ihres Unternehmens überholt ist, zeigt die Dringlichkeit.

Dieses Eingeständnis markiert jedoch erst den Anfang: Prozesse müssen konsequent hinterfragt und durch agilere Modelle ersetzt werden. Genau hier sind Führungskräfte gefragt. Sie sollten gezielt die größten Innovationsblockaden identifizieren, wie etwa starre Abteilungsgrenzen oder aber fehlende Verantwortlichkeiten, und diese systematisch abbauen. Denn nur in einem flexiblen, aber transparentem organisatorischen Rahmen kann Künstliche Intelligenz ihr Effizienzpotenzial wirklich entfalten.

Anzeige

Hierarchien flacher gestalten

Wo strenge Hierarchien Fachwissen ersetzen, scheitern viele KI-Projekte. In traditionellen Organisationen geben wenige Entscheider*innen Vorgaben von oben, oft ohne die Expertise der Mitarbeitenden einzubeziehen. Im Gegensatz dazu verlagern flache Strukturen Entscheidungen dorthin, wo die Kompetenz liegt, stärken Vertrauen statt Kontrolldenken und fördern somit eine konstruktive Fehlerkultur.

Wer ohne Angst vor Kritik experimentieren darf, bringt beispielsweise eher neue Ideen ein und reagiert schneller auf Veränderungen.

Zudem verdeutlichen die Studiendaten, wie dringlich der Handlungsbedarf ist: 56 % der Beschäftigten berichten von wöchentlichen Freigabebottlenecks, die Projekte verzögern. Mit dem Einsatz von KI erlangt dieses Problem eine neue Dimension: Statt Arbeit zu beschleunigen, läuft die Technologie Gefahr, bestehende Engpässe zu verfestigen, solange Entscheidungen an der Spitze konzentriert bleiben. Nur wenn Befugnisse dorthin wandern, wo die Fachkompetenz sitzt, kann KI ihre Wirkung wirklich entfalten.

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.

Zusammenarbeit fördern

Nur 30 % der Beschäftigten erleben eine effektive funktionsübergreifende Zusammenarbeit, und lediglich 26 % berichten, dass Informationen und Ideen schnell zwischen Teams fließen.

Solche Silos verhindern, dass KI-Lösungen ihren eigentlichen Mehrwert ausspielen, da Daten und Erkenntnisse nicht geteilt werden. Abteilungsübergreifende Kollaborationsplattformen, gemeinsame digitale Projekte und transparente Workflows dagegen helfen, Wissensinseln aufzubrechen. Ebenso wichtig: digitale Tools konsequent so zu integrieren, dass Informationen für alle zugänglich sind. Wenn KI-gestützte Analysen oder Automatisierungen allen relevanten Teams offenstehen, steigt die Akzeptanz, wodurch der Mehrwert der Technologie automatisch wächst.

Mitarbeitende in die Verantwortung nehmen

Erfolgreiche KI-Nutzung heißt, Veränderung gemeinsam zu gestalten. Doch noch verlässt sich Großteil der Belegschaft auf alte Gewohnheiten: Derzeit zählen nur 18 % der Beschäftigten zu den „Transformatoren“, die ihre Routinen aktiv mit KI neu denken. Ideal wäre es, wenn deutlich mehr Mitarbeitende diese Rolle einnehmen würden. Führungskräfte sollten Mitarbeitende daher früh in Projekte einbinden, etwa als „KI-Champions“, die Tools testen und Wissen weitergeben. Denn wer selbst erlebt, wie KI den Arbeitsalltag erleichtert, unterstützt Neuerungen eher.

Ein solcher partizipativer Ansatz wirkt in mehrfacher Hinsicht: Er nimmt Ängste, fördert Lernbereitschaft und steigert die Identifikation mit KI-Projekten. Vor allem aber schafft er eine geteilte Verantwortung für Innovation – weg von einem Top-down-Ansatz hin zu einer Kultur, in der Veränderungen getragen und weiterentwickelt werden. So entsteht nicht nur Akzeptanz, sondern ein echter Multiplikatoreffekt, der den Erfolg von KI-Initiativen nachhaltig absichert.

IT-Führung neu definieren

Laut einer Gartner-Studie übernimmt knapp die Hälfte (48 %) der CIOs die alleinige Verantwortung für KI-Initiativen in ihren Unternehmen. Das bringt eine Vorbildfunktion mit sich: Wer Offenheit für neue Tools fordert, sollte diese selbst aktiv nutzen und vorantreiben. Aus dem „Chief Information Officer“ wird ein „Chief Intelligence Officer“, der strategisch denkt und gleichzeitig kulturelle Hürden adressiert. Dazu gehört, aktiv Ängste abzubauen: etwa durch klare Kommunikation, welche Aufgaben KI übernehmen kann, wie sich Jobprofile verändern und welche Chancen für Weiterentwicklung entstehen.

Adäquate Führung im KI-Zeitalter entscheidet darüber, ob Unternehmen die Potenziale von KI flächendeckend nutzen oder in Pilotprojekten steckenbleiben. IT-Leader, die Transparenz schaffen, Lernräume öffnen und Mitarbeitende befähigen, werden zu den Architekten einer Organisation, die nicht nur technologisch, sondern auch kulturell zukunftsfähig ist.

Fazit: Ohne Kulturwandel bleibt KI wirkungslos

Die KI-Transformation scheitert selten an technischen Hürden. Sie scheitert an unseren oft allzu menschlichen Gewohnheiten. Ohne einen grundlegenden Wandel laufen smarte Tools ins Leere. Erfolgreiche Unternehmen dagegen begreifen KI als Impuls, ihre Organisation neu auszurichten: Weg von starren Hierarchien, hin zu vernetzten und flexiblen Teams. So entsteht eine Arbeitskultur, in der Technologie nicht als Konkurrenz, sondern als Teammitglied verstanden wird.

Veit Brücker Zuora

Veit

Brücker

Head of DACH & South EMEA

Asana

Anzeige

Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.