„Made in Germany“ schlägt zurück

Warum deutsche Robotik besser ist als chinesische Masse

Made-in-Germany

Die aktuellen Daten des World Robotics 2024-Berichts der International Federation of Robotics (IFR) zeigen eine deutliche Entwicklung: Mit 470 Robotern pro 10.000 Beschäftigten liegt China nun weltweit auf Platz 3 – und hat Deutschland mit 429 Robotern pro 10.000 überholt.

Der einstige Vorreiter rutscht auf Platz 4 ab. Diese Verschiebung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis gezielter Strategien wie „Made in China 2025“, in deren Rahmen China massiv in eigene Roboterhersteller investiert, Skaleneffekte nutzt und seine Industrien staatlich fördert.

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Stillstand trotz Know-how: Deutschlands Automatisierungsproblem

Obwohl Deutschland in der Industrieautomatisierung traditionell stark aufgestellt ist, entwickelt sich der Markt nicht in die erhoffte Richtung. Die Zahl der Roboterinstallationen geht zurück, während Länder wie China, Südkorea oder die USA ihre Kapazitäten weiter ausbauen. Gerade im Mittelstand zeigen sich strukturelle Hindernisse, die den Fortschritt ausbremsen.

Dazu zählen:

  • Hohe Einstiegskosten: Für viele kleinere Betriebe ist die Anfangsinvestition schlicht zu hoch.
  • Lange Amortisationszeiten: Der wirtschaftliche Nutzen zeigt sich oft erst nach Jahren – ein Risiko, das viele nicht eingehen wollen.
  • Komplexität der Systeme: Die Integration neuer Roboterlösungen erfordert häufig spezielles Fachpersonal, das vielerorts fehlt.

Dabei wäre der Bedarf offensichtlich: In Zeiten des Fachkräftemangels wird Automatisierung mehr denn je zur Überlebensfrage. Laut Umfragen unterstützen über drei Viertel der Bevölkerung den verstärkten Einsatz von Robotern – insbesondere, wenn es darum geht, personelle Engpässe abzufedern.

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Ein neuer Weg: Modulare Robotik aus Deutschland

Die Lösung für den deutschen Mittelstand könnte in einem Ansatz liegen, der auf Anpassungsfähigkeit statt Massenproduktion setzt. Unternehmen wie RobCo, ein auf modulare Robotik spezialisierter Anbieter aus Deutschland, zeigen, wie das aussehen kann. Ihr Modell basiert auf Flexibilität, Nachhaltigkeit und smarter Technik – drei Faktoren, die klassische Systeme oft vermissen lassen.

1. Flexibel durch Baukastensysteme

Die Roboterlösungen bestehen aus einzelnen, frei kombinierbaren Modulen, die sich schnell und ohne Produktionsunterbrechung integrieren lassen. Eine intuitive No-Code-Programmierung senkt die Einstiegshürden, offene Schnittstellen verhindern die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern.

2. Nachhaltig und zukunftssicher

Statt ganze Systeme zu ersetzen, können einzelne Module ausgetauscht oder aufgerüstet werden. Das spart nicht nur Kosten, sondern auch Ressourcen. So entsteht eine langlebige Lösung, die mit den technologischen Anforderungen wachsen kann.

3. Persönlicher Service als Schlüssel

Anders als anonyme Großanbieter aus dem Ausland setzen Firmen wie RobCo auf engen Kontakt zu ihren Kunden. Lokaler Support und persönliche Betreuung sorgen dafür, dass auch kleinere Unternehmen sich nicht im Technikdschungel verlieren.

4. Daten nutzen, Prozesse verbessern

Sensoren in den Modulen liefern laufend Daten über den Produktionsprozess. So lassen sich Abläufe optimieren, Fehler frühzeitig erkennen und Investitionen gezielt planen – unterstützt durch digitale Zwillinge, die eine präzise Simulation ermöglichen.

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Zwischen Tradition und Transformation

Chinas Aufstieg in der Robotik ist beeindruckend, doch Quantität allein gewinnt kein Rennen. Der Mittelstand in Deutschland hat jetzt die Chance, mit Qualität und Intelligenz zu kontern – durch Systeme, die sich anpassen, mitwachsen und echten Mehrwert bieten.

Modulare Robotik ist kein Zukunftsversprechen mehr, sondern eine reale Option. Sie gibt deutschen Unternehmen das Werkzeug in die Hand, um den Anschluss an die internationale Entwicklung nicht zu verlieren – ohne sich von Großinvestitionen oder IT-Komplexität abschrecken zu lassen.

Anstatt chinesische Modelle zu kopieren, sollte Deutschland auf die eigenen Stärken setzen: technische Präzision, nachhaltige Konzepte und lösungsorientierte Entwicklung. Modulare Robotik „Made in Germany“ verbindet diese Elemente zu einem System, das den Anforderungen der Zeit gerecht wird.

Die Zeit des Abwartens ist vorbei – wer in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben will, muss jetzt handeln. Denn während andere Länder in Stückzahlen denken, kann Deutschland durch kluge, flexible Systeme überzeugen. Und genau darin liegt die eigentliche Stärke der deutschen Industrie.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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