Ransomware als geschäftskritische Bedrohung

Google erweitert Drive for Desktop um KI-Schutz gegen Ransomware

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Quelle: JHVEPhoto / Shutterstock.com

Lange galt Ransomware vor allem als klassisches Problem für Antivirenprogramme. Schadcode wurde erkannt, bevor er aktiv werden konnte, und in Quarantäne gestellt.

Doch die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt, dass dieser Schutz allein nicht ausreicht. Immer häufiger legen Angriffe nicht nur IT-Systeme, sondern auch zentrale Geschäftsprozesse lahm – von Fertigungsanlagen über Handel bis hin zu Krankenhäusern.

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Um dem zu begegnen, hat Google seine Anwendung Drive for Desktop um eine zusätzliche Verteidigungsschicht erweitert. Die neue Funktion basiert auf Künstlicher Intelligenz und erkennt typische Muster eines Ransomware-Angriffs – etwa die massenhafte Verschlüsselung oder Beschädigung von Dateien. Sobald ein solcher Angriff festgestellt wird, stoppt das System automatisch die Synchronisation mit der Cloud. Dadurch wird verhindert, dass infizierte Dateien auf weitere Bereiche des Unternehmens übergreifen.

Schnelle Wiederherstellung für Nutzer

Betroffene Anwender erhalten eine Warnmeldung am Desktop und per E-Mail. Über die Drive-Oberfläche können sie ihre Dateien mit wenigen Klicks auf eine intakte Version zurücksetzen. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Lösungen entfallen dabei komplizierte Konfigurationen oder der Einsatz teurer Spezialsoftware. Ziel ist es, Ausfallzeiten und Datenverluste so gering wie möglich zu halten.

Auch IT-Abteilungen profitieren von der Neuerung. Administratoren werden über verdächtige Aktivitäten informiert und können über das Sicherheitscenter detaillierte Protokolle einsehen. So behalten sie die volle Kontrolle über erkannte Vorfälle. Die Funktionen sind standardmäßig aktiviert, können aber von Admins individuell angepasst oder deaktiviert werden.

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Kontinuierlich lernendes KI-Modell

Das zugrunde liegende KI-Modell wurde mit Millionen realer Ransomware-Beispiele trainiert und entwickelt sich ständig weiter. Es analysiert fortlaufend Dateiänderungen und nutzt zusätzliche Bedrohungsinformationen, unter anderem von VirusTotal. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass auch neue Varianten von Ransomware erkannt und abgewehrt werden.

Der erweiterte Schutz ist direkt in Google Drive for Desktop integriert und steht den meisten Geschäftskunden von Google Workspace ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung. Damit stellt Google Unternehmen ein Werkzeug bereit, das weit über klassische Antivirensoftware hinausgeht und eine neue Ebene der Datensicherheit schafft.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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