Wachstumsdynamik ungebrochen

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Studie von Siemens Financial Services zeigt: Trotz Rezession wird weiter in den Austausch von IT und Bürotechnologie investiert.

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Trotz der tiefen Rezession und Kreditkrise in Europa scheinen die Unternehmen fest entschlossen, ihre IT- und Bürogeräte weiter wie bisher auszutauschen. Das geht aus einer neuen Studie von Siemens Financial Services hervor. Im Rahmen dieser Studie wurden über 1.500 Firmen in drei Ländern befragt.  Es scheint, dass die Unternehmen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland fest entschlossen sind, dem Rezessionsdruck standzuhalten und die Modernisierungszyklen der für ihre Konkurrenzfähigkeit wichtigen Geräte nicht zu verlängern. Bisher nutzen jedoch noch zu wenige Firmen Formen der Anlagenfinanzierung zum Erwerb ihrer Ausrüstungen, weshalb sie keine Käufe vornehmen können, wenn es ihnen an flüssigen Mitteln fehlt. Das führt dazu, dass zwar alle Firmen weiter in Ausrüstung investieren wollen, dass es jedoch einige gibt, die die dazu erforderlichen Finanzmittel nicht aufbringen können. Die Folge davon ist ein noch schnellerer Rückgang der Unternehmensinvestitionen allen drei untersuchten Ländern.

In Großbritannien werden IT und Bürotechnologie öfter ausgewechselt als bei deutschen und französischen Firmen. In Deutschland und Frankreich nutzen jedoch insbesondere die mittelgroßen Unternehmen mit zwischen 250 und 2499 Mitarbeitern häufiger als britische Unternehmen Möglichkeiten der Anlagenfinanzierung (wie etwa Leasing), um neue IT-Hard- und Software zu kaufen oder alte zu ersetzen. Betrachtet man den Austausch und Erwerb von Bürogeräten, so sind es insgesamt die mittelgroßen und größeren Firmen, bei denen das größte Interesse an der Anlagenfinanzierung besteht.

Vorgehensweise der Studie

Die neue Studie von Siemens Financial Services (SFS) untersuchte drei Hauptthemen, die Investitionsausgaben in Rezessionsphasen betreffen. Zunächst betrachtete die Studie die durchschnittlichen Austauschzyklen für Bürotechnologie – insbesondere für IT-Hardware, Software und Bürogeräte (wie Fotokopierer und Verkaufsautomaten). Außerdem wurden die Befragten gebeten, ihre bevorzugten Finanzierungsmethoden für jede dieser Arten von Bürotechnologie zu nennen. Abschließend wurden sie gefragt, welches ihre Hauptbeweggründe für den Austausch von Geräten und Software in diesen drei Kategorien sind.

Bei den durchschnittlichen Austauschzyklen für die drei Gerätekategorien war in keinem der Länder eine wesentliche Veränderung gegenüber dem Stand von vor drei Jahren zu sehen: Großbritannien (34 Monate), Deutschland (37 Monate) und Frankreich (38 Monate). Dies ist eine wichtige Erkenntnis, weil sich darin zeigt, dass die Firmen fest entschlossen sind, trotz der Auswirkungen der aktuellen Rezession an ihren Austauschzyklen festzuhalten. Dies wird auch durch eine andere, in diesem Jahr veröffentlichten Studie von Siemens Financial Services belegt, die zeigte, dass ein signifikanter Anteil der Unternehmen in diesen drei Ländern nach wie vor meinen, dass zur Wahrung der Konkurrenzfähigkeit laufende Investitionsausgaben unbedingt erforderlich sind.  So erklärt sich vielleicht auch die derzeitige Verwirrung unter den ICT-Markt-Analysten: Einige meinen, dass dieser Sektor, der für sich ein Volumen von 420 Mrd. € in Anspruch nimmt, auch 2009 weiter wachsen wird , während andere einen noch nie zuvor gesehenen Rückgang erwarten.

Unterschiedliche Austauschzyklen 

Eine interessante Feststellung war, dass die Austauschzyklen bei mittelgroßen britischen Firmen (31 Monate), aber auch bei größeren deutschen und französischen Unternehmen (mit mindestens 2500 Beschäftigten) kürzer waren. In Deutschland und Frankreich scheinen mittelgroße Firmen ihre Ausrüstung länger zu nutzen als kleine und große Unternehmen. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass kleinere Unternehmen vergleichsweise aggressiver wachsen, weshalb ihre Ausrüstung schon früher veraltet. Große Firmen haben bewährte Grundsätze, die den regelmäßigen Austausch von Geräten sicherstellen. Im Segment der mittelgroßen Unternehmen sind diese Grundsätze häufig weniger einheitlich, was im Durchschnitt zu längeren Austauschzyklen führt. Hinter dem Durchschnittswert können sich jedoch sehr unterschiedliche Unternehmensgrundsätze verbergen.

Im Durchschnitt ziehen 24 Prozent der europäischen Unternehmen verschiedene Formen von Leasing und Anlagenfinanzierung in Betracht, um wichtige Ersatzgeräte auf eine Weise erwerben zu können, mit der sich die Kosten während des Finanzierungszeitraums auf regelmäßige, feste monatliche oder Quartalszahlungen verteilen – ein angesichts der gnadenlos gekürzten Bankkreditlinien besonders wichtiger Aspekt . Eine andere dieses Jahr veröffentliche Studie bestätigt, dass die Inanspruchnahme von Anlagenfinanzierung und Leasing für IT-Hardware und Software weltweit zunimmt . Die neueste Studie zeigt, dass das Interesse an Anlagenfinanzierungs-methoden in den drei Hauptbereichen der Bürotechnologie in allen drei Ländern vergleichbar ist (Deutschland: 28 Prozent IT-Hardware, 26  Prozent Software, 39 Prozent Bürogeräte; Großbritannien: 17 Prozent IT-Hardware, 16 Prozent Software, 32 Prozent Bürogeräte; Frankreich: 20 Prozent IT-Hardware, 12 Prozent Software, 30 Prozent Bürogeräte). Betrachtet man jedoch die mittelgroßen Unternehmen (mit 250 bis 2499 Beschäftigten), so sind sich Deutschland und Frankreich am ähnlichsten (Deutschland: 36 Prozent IT-Hardware, 34 Prozent Software, 54 Prozent Bürogeräte; Frankreich: 33 Prozent IT-Hardware, 31 Prozent Software, 47 Prozent Bürogeräte). In allen drei Ländern gibt es allerdings einen signifikanten Anteil von Firmen, die Möglichkeiten der Anlagenfinanzierung nutzen.

Leasing wird noch zu wenig genutzt

Die SFS-Studie zeigt aber auch, dass es insgesamt zu wenige Firmen gibt, die Anlagenfinanzierung und Leasing nutzen, um die Ausrüstungen und Austauschgeräte zu kaufen, die sie brauchen, um ihren Konkurrenzvorteil zu wahren. Anlagenfinanzierung und Leasing zählen zweifellos zu den üblichen Finanzierungstechniken: Für 21,8 Prozent der britischen, 20,4 Prozent der französischen und 30,8 Prozent der deutschen Firmen sind dies die bevorzugten Finanzierungsmethoden. Gleichzeitig wurde jedoch festgestellt, dass 76,8 Prozent der britischen, 75,6 Prozent der französischen und 67,5 Prozent der deutschen Unternehmen ihren Gerätekauf aus Barmitteln bestreiten (die sie dem Betriebskapital oder anderen Quellen entnehmen). Offensichtlich besteht damit erheblicher Spielraum für eine stärkere Nutzung von Anlagenfinanzierungstechniken, um das Betriebskapital britischer, deutscher und französischer Firmen effizienter zu nutzen und die Investitionsausgaben nicht aus knappen Barmitteln zu bestreiten.

Welches sind also in den drei untersuchten Ländern die Hauptbeweggründe für den Geräteaustausch? Abgesehen vom Austausch der Geräte, deren Nutzungsdauer abgelaufen war, nannten die Befragten in allen drei Ländern zwei weitere Hauptbeweggründe für den Geräteaustausch: (1) „leistungsfähigere Geräte mit besserer Funktionalität zu bekommen“ und (2) „effizienterer Geschäftsbetrieb“. Offensichtlich wollen die Unternehmen in den drei größten Volkswirtschaften Europas an ihren Austauschzyklen festhalten, um ihren Konkurrenzvorteil zu wahren und weiter auszubauen. In Deutschland wird außerdem von Unternehmen jeder Größe ausdrücklich angegeben, der dritte Grund sei „die Verbesserung des Kundenservice“. Interessant ist, dass auch bei mittelgroßen Unternehmen (250 – 2499 Beschäftigte) in Großbritannien und Frankreich die Verbesserung des Kundenservice einen höheren Stellenwert hat als der effizientere Geschäftsbetrieb.

Kai-Otto Landwehr, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Siemens Finance & Leasing GmbH meint dazu: „Es ist ermutigend, dass Unternehmen aller Größen ungeachtet der Rezession klar ist, dass sie die nötige Ausrüstung brauchen, wenn sie in ihren Märkten konkurrenzfähig bleiben wollen. Diese Investitionen tätigen sie trotz des Rezessionsdrucks, weil es bei schrumpfenden Märkten noch wichtiger ist, den Kunden Wert und Service zu bieten. Die Standardkreditlinien der Banken sind jetzt teurer und schwerer erhältlich als im Vorjahr. Der Anteil der Unternehmen, die deshalb auf Anlagenfinanzierungstechniken als alternative Finanzierungsmöglichkeit für diese wichtigen Erwerbungen zurückgreifen, ist daher signifikant“.

Finanzierungstechniken nutzen

Zurzeit sind es jedoch noch zu wenig Unternehmen, die die Anlagenfinanzierung in vollem Umfang nutzen. Diese Möglichkeit, wichtige Investitionen auf finanziell effiziente Weise zu tätigen, stünde allen Firmen offen. Deshalb besteht eindeutig mehr Spielraum für Unternehmen, Finanzierungstechniken zu nutzen, um nicht wesentliche Teile des Betriebskapitals für den Barkauf von Ausrüstungsgegenständen ausgeben zu müssen. „Wir wissen, dass die Inanspruchnahme dieser Finanzierungsmethoden erheblich zunimmt, wenn eine solche Finanzierung integraler Teil des Leistungsangebots des Geräteanbieters ist“, führt Landwehr weiter aus.

In Europas großen Volkswirtschaften könnten die Finanzmanager Leasing und Anlagenfinanzierung in wesentlich größerem Umfang nutzen… und das zurzeit nicht verfügbare Betriebskapital effektiver für Geschäftsinitiativen und den Ausbau neuer Geschäftslinien verwenden.

Dr. Christian Kosch, Markus Wierl

www.siemens.com/finance

 

 

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