Projekte lieber streichen statt kürzen

hellmann.jpgStrategisches Projektportfolio-management muss vor allem auch quantitative Bewertungen einbeziehen.

Bislang werden Projekte nur qualitativ bewertet. Projektleiter rechnen Business Cases und beschreiben aufgrund ihres Know-hows die Potenziale von Projekten. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass durch mehrere Kürzungs- und Neuplanungsrunden von Projekten deren Wirtschaftlichkeit stark abnimmt und damit die Projekte selbst kaum noch sinnvoll sind. Zugleich werden intern wertvolle Ressourcen vergeudet, während das Fehlerrisiko steigt. Streicht man unwirtschaftliche Projekte, statt sie im Umfang zu reduzieren, erzielt man ein besseres Gesamtergebnis. Eine quantitative Bewertung des Projektportfolios sorgt dabei für Effizienz vor dem Projekt, für Nachhaltigkeit nach dem Projekt sowie für einen jederzeit nachweisbaren Nutzen.

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Die Voraussetzung für eine quantitative Bewertung lässt sich schaffen, indem man das Schätzverfahren „Benefit Points“ anwendet. Hierbei werden neben Projektkosten und weiteren harten Kriterien auch weiche Faktoren berücksichtigt. Den so ermittelten Nutzen dividiert man durch den Aufwand – dieser kann beispielsweise über die bekannte Function-Point-Methode ermittelt werden. Das Ergebnis ist ein Effizienzquotient, mit dem sich die Quantität des Projektes messen lässt. Damit hat man eine unternehmensweit einheitliche und nachvollziehbare Messgröße, um alle Projekte miteinander zu vergleichen und zu bewerten. Es wird so offensichtlich, welche Projekte gestrichen werden sollten. Im Vergleich zur qualitativen (und subjektiven) Beurteilung durch Projektleiter ist die quantitative Betrachtung für Führungskräfte die bessere und transparentere Entscheidungshilfe. Von großem Vorteil ist, dass sich Kosten völlig dadurch einsparen lassen, dass eine ständige Neubewertung und Planung von Projekten entfällt. Stattdessen können Projektmanager ihr Know-how und Engagement direkt in konkrete Projekte investieren und so zu besseren Ergebnissen des Unternehmens beitragen.“

Dr.-Ing. Karl-Heinz Hellmann

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