Auf Langlebigkeit ausgelegt

Die Zukunft des Gamings: Dateninfrastruktur als Schlüssel

Gaming

Die Gaming-Branche ist im Wandel: Immersive digitale Welten, KI-gesteuertes Gameplay und riesige globale Online-Communities verändern die Spielkonzepte, die Interaktionsmöglichkeiten und ermöglichen neue kreative Ansätze. 

Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung ergab, dass über zwei Drittel der Menschen in Deutschland ab 16 Jahren digital spielen und dabei meist soziale Nähe und Zugehörigkeit erfahren. Auch hemmende Faktoren wie verbale Aggression („Flaming“) scheinen die Beliebtheit von Videospielen kaum zu beeinträchtigen. Doch je stärker dieses digitale Ökosystem wächst, desto komplexer wird auch seine sichere und effektive Verwaltung.

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Besonders die künstliche Intelligenz (KI) beeinflusst die gesamte Spieleentwicklung. Sie wird sowohl beim Bau virtueller Welten und der Vertonung von Spielfiguren als auch bei der Moderation von Gamechats eingesetzt. Damit steigt einerseits die Erwartungshaltung der Gamer, andererseits führt der vermehrte KI-Einsatz zu Entlassungen in der Branche. So ist die Anzahl von Beschäftigten 2025 in Deutschland erstmals seit Einführung der Games-Förderung rückläufig. Obwohl der Trend hin zu stärkerer KI-Nutzung eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet, stellt er die Studios vor neue Herausforderungen – auch in Sicherheitsfragen. Denn neben einem nahtlosen Spielerlebnis müssen auch Daten und Dienste gesichert werden.

Wie kann die Branche überleben und Innovation mit Sicherheit und Wachstum in Einklang bringen? Die Antwort liegt im Aufbau intelligenter, widerstandsfähiger Dateninfrastrukturen, die die wachsende Gaming-Branche unterstützen.

Ausfallzeiten kosten mehr als gedacht

Ein kurzer Serverausfall mitten im Spiel kann Millionen kosten – sowohl durch unmittelbare Einnahmeverluste als auch durch langfristig sinkendes Markenvertrauen. Gamer erwarten ein unterbrechungsfreies, leistungsstarkes Erlebnis, egal ob sie riesige Multiplayer-Welten erobern oder realistische, KI-gesteuerte Umgebungen erkunden.

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Je komplexer die Spiele werden, desto mehr steigen auch die Anforderungen an die dafür erforderliche Infrastruktur. Fotorealistische Grafiken, persistente virtuelle Zustände und adaptive KI in Echtzeit stellen höhere Ansprüche an Backend-Systeme als je zuvor. Es geht nicht nur darum, Geschwindigkeit oder Leistung zu garantieren, sondern auch Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit. Studios und Publisher benötigen skalierbare Dateninfrastrukturen, die Ressourcen dynamisch zuweisen können. So können sie Spitzenlasten bewältigen, die Verfügbarkeit aufrechterhalten und vor potenziellen Störungen schützen. Denn Ausfallzeiten unterbrechen das Spiel und gefährden die über Jahre hinweg hart erarbeitete Loyalität der Spieler.

Wachsende Angriffsflächen in der Gaming-Industrie

Es sind nicht mehr nur Kreditkartendaten, die Cyberkriminelle anziehen. Spielcode, In-Game-Ökonomien, nutzergenerierte Inhalte und sogar exklusive Entwicklungspipelines sind mittlerweile lukrative Ziele in der 200 Milliarden Dollar schweren Gaming-Branche. Auch in Deutschland ist Gaming ein Milliardengeschäft und der Umsatz der Branche wächst stetig. So lag er zuletzt bei rund 10 Milliarden Euro bezogen auf Spiele, Hardware und Services.

Bis 2024 nahmen Angriffe auf Gaming-Cloud-Infrastrukturen und Entwicklungsumgebungen stark zu, was die Schwachstellen eines ständig online und global vernetzten Ökosystems deutlich macht. Studios müssen ihre Daten als ihr größtes Kapital betrachten und sie mit Hilfe von Überwachungs-, Kontroll- und Wiederherstellungsmaßnahmen auf Unternehmensniveau schützen.

Modernste Tools, die Bedrohungen erkennen, schnelle Reaktionsmöglichkeiten und automatisierte Wiederherstellungsfunktionen sind in diesem Umfeld nicht mehr optional. Die Fähigkeit, Anomalien proaktiv zu erkennen, Sicherheitsverletzungen einzudämmen und Störungen auf ein Minimum zu beschränken, unterscheidet Gaming-Unternehmen, die ihre Community wertschätzen, von der Konkurrenz.

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Schutz der End-to-End DevOps-Pipeline

Die Spieleentwicklung hat sich zu einem Modell der kontinuierlichen Leistungserbringung (CI/CD) gewandelt, mit Code-Updates, Asset-Verbesserungen und Live-Service-Optimierungen täglich, manchmal sogar stündlich. Diese Echtzeit-Anpassungsfähigkeit verbessert das Gameplay, birgt aber auch beispiellose Risiken. Eine einzige kompromittierte Entwicklungsumgebung oder ein falsch konfiguriertes Repository kann zu Schwachstellen führen, die Live-Gaming-Dienste und die sich in der Entwicklung befindlichen Titel gefährden. Intelligente, eng integrierte Datenplattformen sind deshalb unerlässlich, um eine reibungslose Entwicklungsumgebung aufrechtzuerhalten, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.

Sicherheit in DevOps ist nicht nur ein Schlagwort. Studios benötigen Plattformen, die die Herkunft von Daten verfolgen, die Compliance automatisieren und unveränderliche Backups für die Notfallwiederherstellung bereitstellen – und das alles, ohne das Tempo der Entwicklung zu verlangsamen. In Deutschland sind die Studios auf staatliche Fördergelder angewiesen, was die Situation zusätzlich erschwert. Denn die Gelder wurden zuletzt sehr unregelmäßig vergeben und die zweistelligen Millionenbeträge waren schnell ausgeschöpft. Das soll sich im kommenden Jahr ändern: Ab 2026 soll die Spieleförderung im Bundeshaushalt auf 125 Millionen Euro angehoben werden, um das Wachstum der Gaming-Branche voranzutreiben.

Der KI-Balanceakt

KI revolutioniert das Gaming auf allen Ebenen, von der Erzeugung komplexer Welten in Echtzeit bis hin zur Schaffung intelligenterer NPCs. Dafür sind jedoch umfangreiche Trainingsdaten und Echtzeit-Inferenzfähigkeiten notwendig, verfügbar im großen Maßstab. Wie leistungsfähig ein KI-Modell ist, hängt auch von der Dateninfrastruktur ab, die sie unterstützt.

KI ist jedoch nicht nur für Spieler und Entwickler interessant. Auch Angreifer nutzen sie mit fortschrittlichen Algorithmen, um Spionage zu automatisieren oder gezielte Phishing-Kampagnen zu starten. Die Branche muss ebenso ausgefeilte Abwehrmechanismen einsetzen, um die Oberhand zu behalten.

Die KI-gestützte Echtzeit-Erkennung von Bedrohungen kann die Sicherheit revolutionieren, indem sie Anomalien oder Angriffsversuche schneller als herkömmliche Überwachungssysteme meldet. Die Zukunft der Dateninfrastruktur im Gaming-Bereich soll Skalierbarkeit mit Intelligenz verbinden und flexibel bleiben, um Spieler zu begeistern und gleichzeitig entschlossenen Angreifern einen Schritt voraus zu sein.

Auf Langlebigkeit ausgelegt

Die Innovation im Gaming-Bereich schreitet ungebrochen voran. Studios experimentieren mit Play-to-Earn-Mechanismen, NFTs, virtuellen Ökonomien und plattformübergreifenden Spieleridentitäten. Diese Fortschritte machen Datenportabilität, Interoperabilität und Sicherheit noch wichtiger.

Das Bindeglied zwischen Gamern, Studios und dem gesamten Ökosystem sind Daten. Diese müssen sicher über Clouds fließen, sich an sich weiterentwickelnde Geschäftsmodelle anpassen und sich mit der wachsenden Spielerbasis ausweiten. Die besten Lösungen ermöglichen dies nahtlos und integrieren Ausfallsicherheit und Governance in die Gaming-Infrastruktur.

Für Branchenführer liegt der Erfolg in der Zusammenarbeit mit Partnern. Denn diese können intelligente, sichere und anpassungsfähige Lösungen liefern, die komplexem, modernen Gaming gerecht werden. Denn in dieser neuen virtuellen Welt geht die Schaffung neuer Spielumgebungen Hand in Hand mit der Sicherung der realen und virtuellen Räume, in denen wir leben.

Intelligente Infrastruktur ist die Grundlage für die erfolgreiche Zukunft der Gaming-Branche. Studios, die es schaffen, Innovation mit kompromissloser Sicherheit zu verbinden, werden langfristig den Ton angeben.

Autor: Begoña Jara von NetApp

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