Ab Dezember kann die Kollaborations-Plattform Microsoft Teams automatisch erkennen, ob Mitarbeiter im Büro arbeiten.
Die Debatte um Homeoffice und Präsenzpflicht erhält neue Nahrung: Microsoft plant für Dezember ein Update für Teams, das den Arbeitsort von Nutzern automatisch erfassen kann. Obwohl das Unternehmen die Funktion als Orientierungshilfe in großen Bürokomplexen bewirbt, könnte es womöglich auch als ein potenzielles Kontrollinstrument dienen.
Automatische Erkennung per WLAN
Laut den veröffentlichten Update-Notizen wird Teams künftig in der Lage sein, den Standort von Nutzern zu ermitteln, sobald diese sich mit dem Unternehmens-WLAN verbinden. Die Funktion zeigt dann automatisch an, in welchem Gebäude sich ein Mitarbeiter befindet. Microsoft betont, dass das Feature standardmäßig deaktiviert bleibt. Die Entscheidung über eine Aktivierung liegt bei den Administratoren, zudem müssen betroffene Nutzer explizit zustimmen.

Zwischen Koordination und Kontrolle
Microsoft stellt die Neuerung als praktisches Werkzeug für Unternehmen mit mehreren Standorten dar. In großen Organisationen könne es durchaus hilfreich sein zu wissen, in welchem Gebäude sich Kollegen gerade aufhalten. Die Funktion erleichtere spontane persönliche Treffen und verbessere die Zusammenarbeit vor Ort.
Allerdings liegt das Missbrauchspotenzial auf der Hand: Vorgesetzte können über den Teams-Status so jederzeit einsehen, ob Mitarbeiter sich im Büro befinden oder remote arbeiten. Gerade in Unternehmen mit strikten Präsenzregelungen oder hybriden Arbeitsmodellen dürfte die Versuchung groß sein, die Funktion zur Anwesenheitskontrolle einzusetzen.