Produktivität jenseits klassischer Bürozeiten

Vier-Tage-Woche, KI und Kaffee: Was Entwickler wirklich produktiv macht

4 Tage woche

Eine internationale Befragung von 200 erfahrenen Softwareentwickler:innen aus mittelständischen und großen Unternehmen gibt Einblick in Arbeitsgewohnheiten, Belastungen und Bedürfnisse der Tech-Professionals.

Die Umfrage wurde vom CMS-Anbieter Storyblok initiiert – die Erkenntnisse liefern wichtige Impulse für eine moderne Arbeitswelt.

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Produktivität jenseits klassischer Bürozeiten

Ein zentrales Ergebnis: Fast die Hälfte der Befragten (48 %) arbeitet am effektivsten außerhalb der regulären Arbeitszeiten. Frühmorgens, spätabends oder am Wochenende – wann produktiv gearbeitet wird, scheint oft nicht mit dem klassischen 9-to-5-Rhythmus übereinzustimmen. Dies stellt konventionelle Arbeitszeitmodelle infrage.

Obwohl 68 % der Entwickler:innen angaben, grundsätzlich gerne an Meetings teilzunehmen, empfinden nur 27 % diese tatsächlich als produktiv. Die Diskrepanz zwischen Teilnahmebereitschaft und wahrgenommenem Nutzen legt nahe, dass viele Meetings nicht optimal strukturiert oder vorbereitet sind.

Wenn es um schnelle Hilfe bei Problemen geht, wenden sich 34 % der Befragten zunächst an ein KI-Tool. Nur 20 % würden zuerst eine Kollegin oder einen Kollegen fragen. Die wachsende Rolle künstlicher Intelligenz im Arbeitsalltag zeigt nicht nur das Vertrauen in neue Technologien, sondern auch einen Wandel in der internen Kommunikation.

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Wunsch nach der Vier-Tage-Woche

Die Mehrheit der Entwickler:innen wünscht sich ein kompakteres Arbeitsmodell: 68 % glauben, produktiver und zufriedener zu sein, wenn sie nur vier Tage pro Woche arbeiten müssten – selbst wenn die täglichen Arbeitsstunden dafür verlängert würden. Dieses Ergebnis spiegelt den Wunsch nach mehr Erholungszeit und Flexibilität wider.

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Kaffee, Stress und Work-Life-Balance

Kaffee bleibt der unangefochtene Favorit, wenn es um die tägliche Leistungsfähigkeit geht. Doch auch Energy-Drinks (15 %), Wasser (9,5 %) und gesunde Snacks (8 %) haben ihren Platz am Schreibtisch.

Bezüglich der Work-Life-Balance zeigt sich ein gemischtes Bild: Zwei Drittel der Befragten sehen ihr Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben als gut an. Dennoch gaben 13 % an, ständig gestresst zu sein, und 16 % erleben regelmäßig Belastung. Nur 13 % fühlen sich nie gestresst bei der Arbeit.

Die Arbeit wirkt sich auch auf das private Umfeld aus: Ein Viertel der Befragten gibt an, häufig mit dem Partner oder der Partnerin über berufliche Themen zu streiten. Weitere 17 % berichten von regelmäßigen Konflikten. Nur eine Minderheit von 13 % erlebt keinerlei Spannungen in diesem Zusammenhang.

Selbst im Urlaub fällt vielen Entwickler:innen das Abschalten schwer: Nur 4 % trennen sich vollständig vom Job. Die Mehrheit überprüft regelmäßig berufliche E-Mails – 13,5 % sogar stündlich, 57 % mehrmals täglich. Diese Zahlen zeigen deutlich, wie schwer es ist, klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen.

Trotz allem: hohe Berufszufriedenheit

Trotz Stress, hoher Belastung und Freizeitverzicht bereuen 94 % der Befragten ihre Berufswahl nicht. 92 % würden sich wünschen, dass auch ihre Kinder einmal in der Softwareentwicklung tätig sind – ein Zeichen für eine grundsätzlich hohe Zufriedenheit mit dem Berufsbild.

Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass Entwickler:innen in einer sich wandelnden Arbeitswelt zunehmend andere Bedürfnisse haben – mehr Flexibilität, technologische Unterstützung, weniger Ablenkung und echte Erholung. Dominik Angerer, Mitgründer von Storyblok, betont: „Viele Entwickler:innen schaffen es im Urlaub nicht, wirklich abzuschalten. Schon einfache Änderungen bei Policies und Erwartungen könnten helfen, das Stresslevel zu senken.“

Die Ergebnisse machen deutlich: Wer Talente halten und fördern möchte, sollte die Bedürfnisse dieser Berufsgruppe ernst nehmen – und die Arbeitsbedingungen konsequent weiterentwickeln.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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